Josef, der Pflegevater von Jesus, war Nachkomme von König David und von Beruf Schreiner. Er war zunächst verlobt und dann verheiratet mit Maria (Lukas 1,27; vgl. Matthäus 1,16). Als Ehefrau, Hausfrau und Mutter von mindestens sechs weiteren Kindern (Markus 6,3) war Maria für ihre Familie da. Jesus trug als ältester Sohn besondere Verantwortung. Doch im Alter von etwa 30 Jahren setzte er sich ganz für den Auftrag Gottes ein (Markus 10,45). Die Halbgeschwister von Jesus ärgerten sich zuerst über ihn. Später aber glaubten sie an Jesus (Apostelgeschichte 1,14).
Jesus war von Beruf ein Zimmermann im weitesten Sinne (Markus 6,3). Leider trifft das deutsche Wort „Zimmermann“ nicht den griechischen Begriff, der im Neuen Testament für seine Berufsbezeichnung verwendet wird. Genauer gesagt war Jesus ein „tékton“. Das bedeutet in etwa „Baumeister“. Jesus hatte von seinem Ziehvater Josef gelernt, komplette Häuser, aber auch Synagogen, Schulen, Gasthäuser, Herbergen oder Theater von der Planung bis zur Fertigstellung zu errichten.
Jesus hatte keinen eigenen Besitz. Das wissen wir von ihm selbst, denn er sagte einmal über sich: „Die Füchse haben ihren Bau, und die Vögel haben ihr Nest. Aber der Menschensohn hat keinen Ort, an dem er sich ausruhen kann.“ (Matthäus 8,20) Er zog wie ein Wanderprediger von Dorf zu Dorf und Stadt zu Stadt (Lukas 8,1) und lebte von den Spenden seiner Anhänger. Unter ihnen waren sogar Frauen, die ihn mit ihrem Besitz unterstützten (Lukas 8,1-3).
Der Evangelist Lukas (ein Autor der Berichte über das Leben von Jesus) berichtet: Nachdem Jesus von den Toten auferstanden ist, fand seine Himmelfahrt statt. Dabei wurde Jesus zum Himmel emporgehoben und entrückt (Apostelgeschichte 1,4-12). Jesus lebt demnach im Himmel. Der Himmel ist in der christlichen Tradition aber nicht einfach ein räumliches Oben abseits der Erde. Sondern er ist der Ort, an dem Gott ist. Jesus selbst sagte in Johannes 14,28, dass er von der Erde fortgehen musste, um den Jüngern auf eine neue, übernatürliche Weise nahe zu sein.
Jesus ging nach seiner Auferstehung zu seinem himmlischen Vater. Von dort wird er sichtbar für alle Menschen zurückkommen (Apostelgeschichte 1,9-11).
Das zeigt: 1) Jesus ist wirklich Gottes Sohn und regiert mit ihm in Ewigkeit. 2) Jesus hatte seinen Auftrag in dieser Welt erfüllt. Er ging, damit er an seine Stelle den heiligen Geist senden konnte. Der Heilige Geist kann gleichzeitig bei allen Kindern Gottes sein. Damit begann eine neue Zeit für die Kirche in der Kraft des Geistes.
Gott hat sich in Jesus Christus offenbart. Darum ist Jesus unvergleichlich einzigartig. Er versöhnt uns mit Gott, indem er stellvertretend das Gericht Gottes trägt, das wir verdient haben (2. Korinther 5,19f). Wer seine Sünden bekennt und die Vergebung der Sünden annimmt, wird ein Nachfolger von Jesus. Er orientiert sich an den Worten, die Jesus gesagt hat, und an seinem Leben. Jesus ähnlicher zu werden ist ein lebenslanger Prozess, der endet, wenn Jesus wiederkommt (1. Johannes 3,2).
Jesus Christus versteht man am besten anhand der über ihn aufgeschriebenen Worte. Es gibt vier anerkannte Biografien von Jesus, die sich hauptsächlich mit seiner Wirkzeit von ungefähr drei Jahren beschäftigen. Diese Biografien nennt man Evangelien – das heißt übersetzt „Frohe Botschaft”. Darin wird der Kern der Lehre von Jesus überliefert, die Botschaft über das Reich Gottes (Markus 1,15). Das bedeutet: Gott möchte in den Herzen der Menschen sein Königreich aufbauen.
Menschen können Jesus Christus auf unterschiedliche Art und Weise erleben: durch die Bibel, im Gebet, in der Gemeinschaft mit anderen, im Abendmahl und durch den Heiligen Geist in uns. Das gilt auch heute noch. Wenn wir Jesus Christus erleben, tritt er in unser Leben. Bereits in der Bibel finden sich sehr viele Erzählungen darüber, wie Menschen Jesus Christus persönlich erlebt haben
Jesus lernt man am besten kennen, wenn man die vier Evangelien (Markus, Matthäus, Lukas, Johannes) in der Bibel liest. Oder man hört Lieder, die von Jesus sprechen, betet zu ihm (redet mit ihm), besucht den Gottesdienst und trifft Menschen, die Jesus bereits kennen. Oder man geht in die Natur oder in die Stille. Jesus selbst hat versprochen, sich finden zu lassen, wenn ihm jemand begegnen will (Matthäus 7,7).
Unser Gewissen kommentiert alles, was wir sagen und tun. Unsere Gedanken kreisen deshalb häufig um schuldhafte Verstrickungen. Wir versuchen uns vor uns selbst und vor anderen zu rechtfertigen. Oder wir verfallen in Selbstanklagen und Selbstzweifel.
Vergebung ermöglicht ein Leben im Einklang mit uns selbst und mit Gott. Der Glaube an Jesus Christus vermittelt die Hoffnung auf diese Vergebung.
Auf Englisch heißt „Jesus Christus“ Jesus Christ.
Viele Menschen mit unterschiedlichen Sprachen sind Christen. Deshalb wird der Name Jesus Christus auch verschieden ausgesprochen. Auf Italienisch lautet er Gesù Cristo. Auf Japanisch イエス・キリスト(Iesu Kirisuto), auf Malagasy Jesoa Kristy und auf Ukrainisch Ісус Христос (Isus Khrystos). Bei aller Unterschiedlichkeit gilt: Unabhängig von Sprache oder Herkunft kam und starb Jesus für alle Menschen. In der Bibel steht im 1. Timotheusbrief 2,4: „Er [Gott] will ja, dass alle Menschen gerettet werden.“