Wer sind die Eltern und Geschwister von Jesus Christus?

Kurze Antwort

Josef, der Pflegevater von Jesus, war Nachkomme von König David und von Beruf Schreiner. Er war zunächst verlobt und dann verheiratet mit Maria (Lukas 1,27; vgl. Matthäus 1,16). Als Ehefrau, Hausfrau und Mutter von mindestens sechs weiteren Kindern (Markus 6,3) war Maria für ihre Familie da. Jesus trug als ältester Sohn besondere Verantwortung. Doch im Alter von etwa 30 Jahren setzte er sich ganz für den Auftrag Gottes ein (Markus 10,45). Die Halbgeschwister von Jesus ärgerten sich zuerst über ihn. Später aber glaubten sie an Jesus (Apostelgeschichte 1,14).

Jesus Christus ist der ewige Sohn Gottes, des Vaters im Himmel. Sein Plan war es, die Menschen von der Macht des Bösen zu befreien. Diesen Auftrag konnte nur ein Mensch erfüllen, der komplett zu Gott gehört und in seiner Liebe lebt und wirkt. So entschloss sich der Sohn Gottes, als wirklicher Mensch auf die Erde zu kommen. Gott selbst übernahm das Wunder der menschlichen Zeugung im Körper der Jungfrau Maria, die frisch mit Josef verlobt war.  

 

So wuchs Jesus in einer normalen Eltern-Sohn-Beziehung auf. Später kamen noch mindestens sechs Geschwister dazu: Vier leibliche Söhne von Josef und Maria und mindestens zwei Töchter (Matthäus 13,55-56) werden in der Bibel erwähnt. Während wir die Namen der Schwestern von Jesus nicht kennen, heißen seine Brüder Jakobus, Josef, Judas und Simon (Matthäus 13,55; Markus 6,3; Apostelgeschichte 15,13; Galater 1,19; Judas 1,1). 

 

Die Brüder von Jesus haben sich oft über ihn geärgert. Die Beziehung zu ihm war angespannt und sie äußerten sich immer wieder missmutig über ihn. Einmal wollten sie ihn mit Gewalt nach Hause holen und schrien: „Er ist verrückt geworden!“ (Markus 3,21; vgl. Matthäus 12,46-50; Johannes 7,3-9) 

 

Auch seine Eltern mussten mehrmals kräftig schlucken, weil er zwar ein normaler Mensch war und doch so ganz anders. Zum Beispiel blieb Jesus einmal zum Passafest als Zwölfjähriger sehr lange im Jerusalemer Tempel. Dort betete er, sprach also mit seinem Vater im Himmel (Lukas 2,40-52). Auffallend ist auch, dass Maria intensiv über Jesus und seinen Dienstauftrag nachgedacht und ihn vertrauensvoll aus Gottes Hand angenommen hat (vgl. Lukas 2,19.51; Johannes 2,5).  

 

Erst nach der Auferstehung von Jesus glaubten seine Brüder an ihn als den Christus und gehörten damit zur Familie Gottes (Apostelgeschichte 1,14; 1. Korinther 15,7). Welch eine Lebenswende! Jakobus, einer der Brüder von Jesus, zählte dann zu den Aposteln in Jerusalem und galt als Leiter der dortigen Gemeinde (Galater 1,18-19). Übrigens stammen auch die beiden neutestamentlichen Briefe Jakobus und Judas aus der Feder der Brüder von Jesus (Jakobus 1,1; Judas 1,1). 

 

 

Sr. Gabriele Goseberg

Diakonissenmutterhaus Aidlingen   

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Geändert am: 12.06.2024

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