Jesus Christus erleben bedeutet: Gewissheit seiner Gegenwart zu haben. Auch ohne ihn zu sehen, kann man ihn überall und auf vielfältige Weise erleben. Zum Beispiel im Gebet, in der Kirche, beim Bibellesen, in Träumen, in der Musik, in der Natur oder in Gemeinschaft. Wenn man durch eine dieser Möglichkeiten ein persönliches Erlebnis bzw. eine „Begegnung” mit Jesus hat, erzeugt dies eine tiefe Glaubensgewissheit.
Wer Jesus Christus heute ist, kommt ganz auf den Standpunkt an. Sieht man in ihm eine berühmte Persönlichkeit der Geschichte, dann ist sein Leben vorbildlich und seine Lehre interessant. Geht man davon aus, dass er auferstanden ist, dann lebt er heute wie damals. Das heißt: Er begegnet immer noch Menschen, spricht sie an, berührt sie und heilt. Das geschieht durch seinen Geist. Dann gilt allen, die sich für ihn öffnen:Jesus versöhnt mit Gott und gibt ein neues, ewiges Leben.
Man würde vermuten, dass Jesus heute so alt wäre wie das Jahr, in dem wir gerade leben. Schließlich geht unsere Zeitrechnung ja von der Geburt von Jesus aus. Allerdings wissen wir dank heutiger Forschungen, dass der Mönch Dionysius sich bei der Berechnung des Geburtsjahres von Jesus verrechnet hat. Jesus ist mindestens drei Jahre älter als das Jahr Null. Das bedeutet, er wäre im Jahr 2023 ca. 2026 Jahre alt.
Jesus ist der ewige Sohn Gottes. Er wurde Mensch (Johannes 1,14). Das feiern wir an Weihnachten. Jesus tat viele Wunder: Er heilte Kranke, weckte Tote auf und erzählte den Menschen vom Himmelreich. Viele glaubten an ihn, andere hassten ihn. Er wurde zum Tod am Kreuz verurteilt und ins Grab gelegt. Am dritten Tag wurde er wieder lebendig. Das feiern wir an Ostern. Gott hatte geplant, dass das alles so passieren würde. Jesus sollte die Strafe für unsere Sünde tragen, damit uns vergeben werden kann (1. Korinther 15,3).
Die Bibel nennt drei zusammenhängende Gründe, warum Judas Jesus verraten hat.
Die Bibel gibt uns eine zweifache Antwort auf diese Frage: Erstens wurden zwei Verbrecher an jenem Tag mit Jesus Christus gekreuzigt (Matthäus 27,38). Zum anderen wurde jeder, der an Jesus Christus glaubt, „mit ihm gekreuzigt” (Galater 2,19). Was bedeutet das? Mein altes Leben, mein altes Ich und meine Sünde wurden gekreuzigt, d. h. abgetötet. Jetzt lebt der auferstandene Jesus in mir und bringt sein Leben in mir zur Entfaltung (Galater 2,20; 2. Korinther 5).
Jesus Christus wurde an ein Kreuz genagelt, mit einem Nagel durch seine beiden Fersenknochen und je einem Nagel durch seine Handwurzelknochen. Er starb langsam und qualvoll unter stetigem Heben und Senken des Körpers: Beim Senken schmerzten besonders die Hände und es drohte Erstickung. Also hob er sich an; das verursachte wiederum große Schmerzen in den Füßen. Während dieser Qualen kümmerte er sich liebevoll um die Menschen um sichherum und starb nach einem schweren inneren Ringen in Frieden.
Mit seinem Tod am Kreuz und seiner Auferstehung von den Toten war der Auftrag von Jesus auf dieser Erde erfüllt: Jesus hat unsere Versöhnung und Gemeinschaft mit Gott möglich gemacht. Danach musste er in die himmlische Welt zurückkehren. Dort bereitet er seitdem unseren Platz in Gottes Ewigkeit vor (Johannes 14,2f). Er vertritt alle, die zu ihm gehören, als Fürsprecher vor Gott. Die Rückkehr zu seinem Vater war außerdem die Voraussetzung für das Kommen des Heiligen Geistes (Johannes 16,7ff).
Den größten Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte Jesus in einer Gegend, die heute in Israel liegt und damals zur römischen Provinz Galiläa gehörte. Konkret wuchs er in dem kleinen Ort Nazaret auf (Matthäus 2,22-23). Entsprechend war er während seiner Zeit als Wanderprediger als „Jesus von Nazaret“ bekannt (Lukas 18,37).
Jesus Christus hatte mindestens sechs leibliche Geschwister. Seine vier Brüder hießen Jakobus, Joses, Judas und Simon. Zusätzlich hatte er mindestens zwei Schwestern, von denen wir die Namen nicht wissen. Die gemeinsame Mutter von allen war Maria. In Matthäus 1,18+20 und Lukas 1,35 wird berichtet, dass sie zum ersten Mal durch den Heiligen Geist schwanger wurde. Daraufhin gebar sie Jesus. Der Vater ihrer anderen Kinder war Josef. Deshalb sind sie nur Halbbrüder bzw. Halbschwestern von Jesus.
Jesus Christus war kein Einzelkind, sondern er hatte mindestens 6 Halbgeschwister: seine Halbbrüder Jakobus, Judas, Joses, Simon und mindestens 2 Halbschwestern (vgl. Matthäus 13,54-57). Dennoch ist er einzigartig, denn er allein hat Gott zum Vater und Maria zur Mutter. Er kam durch die Jungfrauengeburt zur Welt. Das ist ein einmaliges Wunder Gottes.
Josef von Nazaret war der irdische Pflegevater von Jesus Christus. Er war ein entfernter Nachkomme des israelitischen Königs David, der rund 1000 Jahre zuvor gelebt hatte. Josef war ein gläubiger Mann. Er rechnete fest mit dem Eingreifen Gottes in seinem Alltag. Regelmäßig besuchte seine Familie den jüdischen Gottesdienst und den Tempel in Jerusalem. Von seinem Vater erlernte Jesus den Beruf des Baumeisters. Als Jesus öffentlich auftrat, war Josef allerdings bereits gestorben.