Wo steht die Bergpredigt von Jesus Christus?

Kurze Antwort

Die Bergpredigt von Jesus Christus beginnt in Matthäus 5,1 und endet mit der Schlussbemerkung über die Vollmacht von Jesus in Matthäus 7,28-29. Sie beginnt mit den sogenannten Seligpreisungen. Anschließend redet Jesus über verschiedene Themen wie z.B. Ehe, Feindesliebe, Gebet oder Sorgen. Die Bergpredigt enthält bekannte Worte wie das Gebot zur Feindesliebe oder das Vater Unser. Die Bergpredigt will denen, die Jesus nachfolgen, helfen, den Stürmen des Lebens gut standzuhalten.

Die Bergpredigt ist eine der bekanntesten Predigten von Jesus. Sie steht in Matthäus 57. Abgesehen von den zwei ersten (Matthäus 5,1-2) und den zwei letzten Versen (Matthäus 7,28-29) gibt der gesamte Text der drei Kapitel 5, 6 und 7 die wörtliche Rede von Jesus wieder 

 

Jesus hat diese Predigt an seine Jünger und wahrscheinlich auch an eine versammelte Menschenmenge gerichtet. Aus Matthäus 5,1-2 geht nicht klar hervor, ob Jesus sich mit seinen Jüngern von den übrigen Menschen entfernt hat und seine Predigt nur an sie richtet, oder ob seine Jünger näher an ihn herangetreten sind, aber auch viele weitere Menschen seine Predigt mitanhören. Grundsätzlich gibt Jesus seinen Nachfolgern in der Bergpredigt viele Verhaltensanweisungen 

 

Was ist der Sinn der Bergpredigt? 

Der Sinn der Bergpredigt wird besonders in ihrem letzten Teil deutlich. Jesus spricht im Gleichnis davon, dass ein Mann sein Haus auf Sand baut. Dieses Haus stürzt ein, als ein Sturm kommt. Derjenige, der sein Haus auf den Felsen gebaut hat, hat klüger gehandelt. Wofür steht das Haus-auf-Fels-Bauen? Jesus sagt: Wer sein Wort hört und es tut (!), gleicht diesem Mann, der auf Felsen baut.  

 

Jesus will seine Nachfolger sturmfest machen. In der Bergpredigt erklärt er, welche Verhaltensweisen und Einstellungen in Lebensstürmen Stabilität geben und welche nicht. Das Ziel von Jesus ist, dass das Leben seiner Nachfolger in Gott gegründet ist.  

 

Besonders bekannte Aussagen aus der Bergpredigt: 

  • Halte die andere Wange hin (Matthäus 5,39) 

  • Liebt eure Feinde (Matthäus 5,44) 

  • Geh zum Beten in dein stilles Kämmerchen (Matthäus 6,6) 

  • Sammelt keine vergänglichen Schätze auf der Erde, sondern im Himmel (Matthäus 6,20) 

  • Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, und alles, was ihr zum Leben braucht, wird euch gegeben (Matthäus 6,33) 

  • Zieh erst den Balken aus deinem Auge, bevor du versuchst, den Splitter aus dem Auge deines Nächsten zu ziehen (Matthäus 7,3) 

  • Goldene Regel: Was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihnen (Matthäus 7,12) 

  • Bau dein Haus auf den Felsen: Die Worte von Jesus hören und tun (Matthäus 7,24) 

 

Wie ist die Bergpredigt aufgebaut? 

Seligpreisungen: Matthäus 5,3-12 

Jünger von Jesus sind Salz und Licht: Matthäus 5,13-16 

Wie Jesus-Nachfolger mit dem Gesetz Gottes umgehen sollen: Matthäus 5,17-20 

Vom Töten, Beleidigen und Streit beilegen: Matthäus 5,21-26 

Vom Ehebruch: Matthäus 5,27-32 

Vom Schwören: Matthäus 5,33-37 

Vom Vergelten und der Großzügigkeit: Matthäus 5,38-42 

Von der Feindesliebe: Matthäus 5,43-48 

Vom Spenden/Almosen geben: Matthäus 6,1-4 

Vom Beten in der stillen Kammer: Matthäus 6,5-8 

Das Vater Unser: Matthäus 6,9-13 

Vom Vergeben: Matthäus 6,14-15 

Vom Fasten: Matthäus 6,16-18 

Nach dem Reich Gottes streben, statt sich sorgen: Matthäus 6,19-34 

Vom Richten und Gerichtet werden: Matthäus 7,1-6 

Ermutigung zum vertrauensvollen Beten: Matthäus 7,7-11 

Die goldene Regel: Matthäus 7,12 

Der breite und schmale Weg: Matthäus 7,13-14 

Warnung vor falschen Propheten: Matthäus 7,15-23 

Haus auf einem Fels bauen statt auf Sand: Matthäus 7,24-28 

 

Wo steht die Bergpredigt noch? 

Manche der Inhalte aus der Bergpredigt finden sich auch in Lukas 6,17-49. Allerdings wird dort beschrieben, dass Jesus von einem Berg hinabstieg und dann die Predigt hielt. Wie die beiden Reden genau zusammenhängen, wird diskutiert. Möglich ist, dass Lukas nur einen Teil der Bergpredigt wiedergibt.  

Am See Genessaret gibt es unterhalb der Brotvermehrungskirche in Tabgha ein Feld, das in einen Hügel, der zum See abfällt, übergeht. Wenn die Predigt an einem solchen Ort stattgefunden hat, ist es möglich, dass es sich bei beiden Beschreibungen um dieselbe Predigt handelt. 

 

 

Marius Haile 

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Geändert am: 12.03.2025

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