Die Bergpredigt von Jesus Christus findet man im Matthäusevangelium, Kapitel 5,1–7,29. Im Lukasevangelium steht in Kapitel 6,20-49 eine andere Variante dieser Predigt. Diese überschneidet sich in vielen Punkten mit der Bergpredigt im Matthäusevangelium, ist jedoch kürzer. Ansonsten kommen Themen und Aussagen aus der Bergpredigt auch an vielen anderen Stellen des Lukasevangeliums und des Markusevangeliums vor (z. B. Lukas 8,16 und Markus 4,21).
Die Bergpredigt von Jesus Christus findet man in Matthäus 5,1–7,29. Im Lukasevangelium steht in Kapitel 6,20-49 eine andere Variante dieser Predigt. Matthäus und Lukas wollen unterschiedliche Schwerpunkte in der Art und Weise setzen, wie sie Jesus Christus darstellen. In der Antike waren Biografien, wie wir sie heute kennen, nicht üblich. Vielmehr versuchte ein Autor, eine Person auf eine ganz bestimmte Art und Weise darzustellen – ohne dabei etwas zu erfinden. Die Frage danach, wo und wann genau Jesus etwas sagte oder predigte, war dabei nicht immer wichtig. So finden sich viele Aussagen der Bergpredigt auch über das ganze Markusevangelium verteilt (etwa Matthäus 5,15 und Markus 4,21 oder Matthäus 5,30 und Markus 9,43).
Zusätzlich schrieben die Autoren die Evangelien auch für bestimmte Kontexte. So schrieb Matthäus hauptsächlich für Juden, wobei Lukas auch andere Leser im Blick hat. Dadurch ergeben sich die unterschiedlichen Varianten dieser Predigt von Jesus. Der Text im Matthäusevangelium wird normalerweise als die Bergpredigt bezeichnet. Die Texte in den anderen Evangelien sind dabei keineswegs unwichtig. Oft sind diese anderen Stellen sogar ausführlicher als die Bergpredigt im Matthäusevangelium (z. B. Markus 9,43-48 ist in Matthäus 5,29-30 kürzer).
Benaya Keppler und Doron Lukat
OM Deutschland (https://www.om.org/de/)