Wie hat Jesus Christus gelebt?

Kurze Antwort

Jesus wuchs in einfachen Verhältnissen in Nazaret auf. Seine Taufe zeigte in wundersamer Weise, dass er von Gott gesandt war. Danach zog er als Prediger und Wundertäter durch die Gegend und faszinierte die Menschen. Er sammelte Schüler um sich, seine Jünger. Sie lebten einfach und weitgehend mittellos. Viele seiner Zuhörer waren zutiefst beeindruckt und glaubten ihm. Mit den Theologen seiner Zeit geriet er in zunehmend in Streit, was zu seinem Tod führte. Aber Gott erweckte ihn – Jesus lebt!

Jesus wuchs in Nazaret im Norden des heutigen Israels auf. Er war der Erstgeborene einer großen Familie. Vier Brüder werden im Neuen Testament, dem zweiten Teil der Bibel, namentlich genannt. Schwestern werden ohne Namensnennung erwähnt. Er erlernte den Beruf seines Vaters: Zimmermann (Markus 6,3). 

Jesus wurde getauft 

Wie viele seiner Landsleute ging Jesus eines Tages an den Fluss Jordan, um sich von einem Mann namens Johannes der Täufer taufen zu lassen. Jesus und Johannes waren verwandt. Allerdings wird nicht beschrieben, wie genau der Verwandtschaftsgrad war (Lukas 1,36). Johannes selbst galt als Prophet und war so etwas wie ein Wegbereiter für Jesus, dessen göttliche Berufung er erkannte. Darum wollte er Jesus zunächst nicht taufen. Er sagte, dass eigentlich Jesus ihn taufen müsse. Aber Jesus bestand darauf, und so taufte Johannes ihn. Unmittelbar danach gab es eine himmlische Offenbarung, wer Jesus eigentlich war: Als Jesus getauft war, stieg er sofort aus dem Wasser. In diesem Moment öffnete sich der Himmel über ihm. Er sah den Geist Gottes, der wie eine Taube auf ihn herabkam. Da erklang eine Stimme aus dem Himmel: Das ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Freude.(Matthäus 3,16-17) 

Prediger und Wundertäter  

Von diesem Tag an zog Jesus als Prediger und Wundertäter durch die Gegend. Jesus war Single, er hatte weder Frau noch Kinder. Teilweise wohnte er in Kapernaum, einem kleinen Städtchen am Ufer des See Gennesaret, im Norden des heutigen Israels (Matthäus 4,13). Er scharte zwölf Männer um sich, die ihn begleiteten. Sie werden als seine Jünger bezeichnet. Die Zwölf waren so etwas wie der harte Kern seiner Schüler. Aber es werden auch einige Frauen namentlich genannt, die Jesus folgten (Lukas 8,1-3). Das Lukasevangelium erwähnt an einer Stelle sogar 72 Jünger (Lukas 10,1). 

Jesus hielt herausfordernde Predigten. Die berühmteste ist die sogenannte Bergpredigt (Matthäus 57). Aber insbesondere seine Wundertaten machten ihn bekannt. Als er eines Tages zurück in seine Heimatstadt Nazaret kam, heißt es: Sein Ruf verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und alle redeten mit Hochachtung von ihm.” (Lukas 4,14b-15) 

Wundervoll und mittellos 

Jesus wurde immer bekannter, weil er faszinierende Wunder tat. Er heilte Kranke, befreite Menschen von dämonischen Bindungen, er verwandelte Wasser zu Wein und unter seinen Händen vermehrten sich Brot und Fisch – um nur einige seiner Wundertaten zu nennen. Gleichzeitig war und blieb sein Lebensstil einfach. Manchmal wusste er nicht, wo er nachts schlafen sollte (Matthäus 8,20). In seinen Predigten warnte er vor dem Sammeln von materiellen Schätzen und den damit verbundenen Sorgen. 

Jesus und die Theologen 

Die geistliche Elite des Landes empfand das Reden und Handeln von Jesus zunehmend als äußerst provokativ. Dies hatte verschiedene Gründe. Zum Beispiel tat Jesus am Sabbat Dinge, die man gemäß der gängigen Theologenmeinung in Israel nicht tun durfte. Auch viele seiner Predigten stießen auf den Widerstand der Theologen, ebenso wie seine Zuwendung zu Menschen, die andere eher links liegen ließen. Jesus richtete sehr scharfe Worten gegen die Theologen seiner Zeit, die sogenannten Pharisäer und Sadduzäer (Matthäus 23). Schließlich begannen diese Theologen, Pläne zu schmieden, wie man Jesus beseitigen könnte. 

Kreuzigung und Auferstehung  

Diese Pläne wurden immer konkreter. Als Jesus zum Passahfest nach Jerusalem kam, bereitete das Volk ihm einen begeisterten Empfang. Man wollte ihn zum König machen. Aber die religiöse Elite schlug zu. Er wurde wegen angeblicher Gotteslästerung zum Tode verurteilt und schließlich gekreuzigt. 

Doch das war nicht das Ende. Nach drei Tagen wurde Jesus von den Toten auferweckt, erschien mehrfach seinen Jüngern und fuhr 40 Tage später gen Himmel. Jesus lebt in Ewigkeit und er ist, wie Paulus später schrieb, der Erste der Auferstandenen. Wer ihm glaubt, wird ebenfalls ewig in seiner Gegenwart leben. 

 

Ekkehart Vetter 

Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden (www.muelheimer-verband.de)

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Geändert am: 30.01.2024

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