Wie funktioniert die Auferstehung von Jesus Christus?

Kurze Antwort

Die Auferstehung von Jesus Christus ist eine der zentralen Lehren des christlichen Glaubens und unterscheidet ihn von anderen Religionen. Die Bibel betont, dass Jesus nicht nur tatsächlich körperlich starb, sondern nach drei Tagen leibhaftig von den Toten auferstand (1. Korinther 15,4). Nur weil Jesus die komplette Kontrolle über Leben und Tod hat, kann die Auferstehung mit der Wissenschaft in Einklang stehen. Deshalb hat seine Auferstehung auch mit dem Schicksal von allen Menschen zu tun.

Die Auferstehungeine zentrale Lehre im Neuen Testament 

Die körperliche Auferstehung von Jesus Christus ist eine der zentralen Lehren des christlichen GlaubensSie unterscheidet ihn von allen anderen Religionen. Der christliche Glaube steht und fällt mit der Tatsache, dass Jesus von Nazareth nicht nur ein vorbildlicher Mensch, ein mächtiger Prophet, ein Wunderheiler oder ein begabter Lehrer war – sondern dass er real starb und nach wenigen Tagen leibhaftig von den Toten wieder auferstand. Keine andere religiöse Richtung aus der damaligen Zeit behauptete etwas Vergleichbares von ihren Anführern! 

Die Auferstehung von Jesus Christus wird von allen vier Evangelien des Neuen Testaments eindeutig bezeugt und bildet stets ihren Höhepunkt. So z. B. in der letzten Szene des Matthäusevangeliums, des ersten Evangeliums: Dort gibt der auferstandene Jesus seinen Nachfolgern den Befehl, alle Nationen zu Jüngern zu machen, und sichert ihnen seinen Beistand zu (siehe Matthäus 28,16-20). In manchen Evangelien, wie z.B. dem Lukasevangelium, wird zudem die Himmelfahrt von Jesus erwähnt (siehe Lukas 24,50-53). 

Auch die Briefe des Neuen Testaments – vor allem die Briefe des Apostels Paulus – setzen die Auferstehung von Jesus voraus. Es gibt nur wenige neutestamentliche Briefe, in denen die Tatsache der Auferstehung nicht explizit erwähnt wird. Paulus macht deutlich, dass die Auferstehung von Jesus zu einem zentralen Bestandteil der Lehre der frühen Christen gehörte. So schreibt er den Gläubigen in der griechischen Stadt Korinth:Was ich euch weitergegeben habe, habe ich selbst als Überlieferung empfangen. Grundlegend ist: Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es in der Heiligen Schrift steht. Er wurde begraben und am dritten Tag auferweckt, wie es in der Heiligen Schrift steht. Er hat sich Kephas gezeigt, danach auch den Zwölf.“ (1.Korinther 15,3-5) 

 

Der Tod von Jesus – im Neuen Testament bestätigt 

Natürlich kann es sich nur dann um eine Totenauferstehung handeln, wenn die Person davor tatsächlich tot war. Auch diese Tatsache wird von den Verfassern der neutestamentlichen Schriften ausdrücklich betont: Jesus wurde an einem Folterinstrument hingerichtet und war biologisch gesehen totJesus schrie laut auf und starb“ (Markus 15,37); „er ließ den Kopf sinken und starb“ (Johannes 19,30). Wie die Evangelisten berichten, wurde sein Leichnam vom Kreuz heruntergenommen und in eine Gruft gelegt (siehe Matthäus 27,57-61). Es gab also keine Zweifel an der Wirklichkeit seines Todes. 

Auch in den Briefen des Neuen Testaments wird der Tod von Jesus als selbstverständlich vorausgesetzt und sogar als ein zentrales Element des Glaubens erwähnt: „Christus ist für uns gestorben, als wir noch schwach waren. Das heißt: Er starb für Menschen, die zu diesem Zeitpunkt noch ohne Gott lebten!“ (Römer 5,6) Im Buch der Offenbarung, dem krönenden Abschluss der Bibel, ringt der Schreiber Johannes damit, seine Vision des Sieges Gottes und der zukünftigen neuen Schöpfung mit menschlichen Worten zu beschreiben. Darin stellt sich Jesus ausdrücklich als der einst Tote und nun Auferstandene vor: „Ich war tot, doch schau her: Ich lebe für immer und ewig, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zum Totenreich.“ (Offenbarung 1,18) 

 

Jesus – Urheber des Lebens 

Doch wie konnte Jesus von den Toten auferstehen, wenn so etwas nach dem heutigen Stand der Medizin unmöglich ist? Ist es nicht absurd, an so etwas „Unwissenschaftliches“ zu glauben? Interessanterweise ist dieser berechtigte Einwand keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Schon die Menschen, denen die ersten Nachfolger von Jesus von dessen Auferstehung erzählten, reagierten mit Skepsis, Unglauben und Spott. So beispielsweise in der altgriechischen Stadt Korinth. Dort hielt der Apostel Paulus eine Rede und wir lesen über die Reaktion Folgendes: „Als Paulus von der Auferstehung der Toten sprach, lachten ihn einige seiner Zuhörer aus.“ (Apostelgeschichte 17,32) Sogar unter den ersten Nachfolgern von Jesus schien es Menschen zu geben, denen die Tatsache der Totenauferstehung Mühe machte (siehe 1.Korinther 15,12). 

Die Frage, wie die Auferstehung von den Toten funktionieren konnte, lässt sich nur so beantworten: Das Phänomen des Todes war Jesus vollständig untertan und konnte von ihm außer Kraft gesetzt werden. In einer der ältesten uns überlieferten christlichen Predigten formuliert es Petrus, einer der engsten Nachfolger von Jesus, folgendermaßen: „Ihr habt den getötet, der das Leben bringt.“ (Apostelgeschichte 3,15) Weil Jesus der „Urheber des Lebens“ ist, hat er das letzte Wort, und nicht der Tod. Das deckt sich mit der Selbstvorstellung von Jesus im JohannesevangeliumDort sagt Jesus – kurz bevor er einen verstorbenen Freund zum Leben auferweckt – über sich: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. (Johannes 11,25) Das bedeutet nichts anderes, als dass Jesus Christus Gott selbst ist, von dem das Leben ausgeht! 

Es verwundert daher nicht, dass Jesus schon vor seinem Tod seinen Nachfolgern gegenüber mehrfach ankündigte, dass er sowohl sterben als auch auferstehen würdeDas wird mehrfach in den Evangelien erwähnt (z.B. in Markus 8,31). So wie der Tod von Jesus kein tragisches Unglück war, war auch seine Auferstehung von Gott geplant und bewirktDamit wollte er seinen Plan mit der Welt zur Vollendung bringen.  

 

Die Folge der Auferstehung Entmachtung des Todes 

Daher ist die Auferstehung von Jesus etwas komplett anderes als andere Totenauferweckungen im Alten und im Neuen Testament, etwa das Kind aus 2.Könige 4 oder das Mädchen aus Markus 5,21-43. Auch bei diesen Menschen zeigte Gott bzw. Jesus, dass er die Macht über den Tod hat – doch waren ihre Totenauferweckungen nur „lebensverlängernde“ Maßnahmen. Die Auferstehung von Jesus dagegen markiert das absolute Ende der Herrschaft des Todes: „Wir wissen doch: Christus wird nicht mehr sterben, nachdem er vom Tod auferweckt wurde. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn.“ (Römer 6,9)

So schreibt der Verfasser des Briefes an die Hebräer, dass Jesus durch seinen Tod den vernichten sollte, der Macht über den Tod hat. Das ist der Teufel. Und er sollte die Menschen aus der Angst vor dem Tod befreien. Diese Angst hielt sie ihr Leben lang in Sklaverei.(Hebräer 2,14f) Der Tod und die Auferstehung von Jesus waren buchstäblich notwendig, um die Herrschaft des Todes – der schon auf den ersten Seiten der Bibel in Gottes gute Schöpfung eindrang – zu beenden 

 

Die Auferstehung – ein Vorgeschmack unserer Hoffnung 

Deshalb ist die Auferstehung von Jesus auch ein Prototyp dessen, was am Ende der Zeiten mit allen Menschen passieren wird. Dann wird Gott seinen Plan zum krönenden Abschluss bringen und die gesamte Schöpfung erneuern: Denn durch einen Menschen kam der Tod in die Welt. So bringt auch ein Mensch die Auferstehung der Toten. Weil wir mit Adam verbunden sind, müssen wir alle sterben. Weil wir aber mit Christus verbunden sind, werden wir alle lebendig gemacht. Das geschieht für jeden nach dem Platz, den Gott für ihn bestimmt hat: Als Erster wird Christus auferweckt. Danach, wenn er wiederkommt, folgen alle, die zu ihm gehören. […] Das geschieht ganz plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Trompetenstoß. Die Trompete wird erschallen – da werden die Toten zu unvergänglichem Leben erweckt. Wir aber werden verwandelt […] Dank sei Gott! Denn er schenkt uns den Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus. (1. Korinther 15,21-23.52.57) 

Dabei macht Jesus jedoch auch unmissverständlich klar, dass seine Auferstehung und sein Sieg über das Böse nicht nur eine pauschale, billige Hoffnung bringen. Sie machen auch deutlich, dass Gott eines Tages alles Böse in dieser Welt richten wird. Jesus sagt: „Wundert euch nicht darüber: Es kommt die Stunde, in der alle Toten in ihren Gräbern seine Stimme hören. Sie werden alle herauskommen. Diejenigen, die Gutes getan haben, werden auferstehen, um das ewige Leben zu empfangen. Diejenigen aber, die Böses getan haben, werden auferstehen, um verurteilt zu werden.“ (Johannes 5,28-29) Die Auferstehung von Jesus liefert also einen Vorgeschmack auf Gottes Gericht über das Böse am Ende der Zeiten – und der Glaube an Tod und Auferstehung von Jesus wird dabei über das ewige Schicksal eines Menschen entscheiden. 

 

Alexander Dalinger    

Bibelschule Brake (https://www.bibelschule-brake.de/)   

Informationen
Geändert am: 05.02.2024

Deine Antworten