Was macht Jesus Christus an Pfingsten?

Kurze Antwort

Jesus Christus gießt an Pfingsten den Heiligen Geist über seine Jünger aus, damit sie Kraft haben, wirkungsvolle Zeugen von Jesus zu sein (Apostelgeschichte 1,8; Apostelgeschichte 2,4). Der Name Pfingsten leitet sich ab vom griechischen Wort für „Fünfzig“, Πεντηκοστή  (Pentēkostē). Damit soll ausgesagt werden, dass sich die Ausgießung des Heiligen Geistes 50 Tage nach Ostern ereignete.

Der Heilige Geist und die Geburt der Kirche 

Die Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten bezeichnet man auch als den Geburtstag der Kirche. Das liegt zum einen daran, dass erst die Gegenwart des Heiligen Geistes eine Gemeinschaft von Menschen zur Kirche macht. Zum anderen liegt es daran, dass Petrus an diesem Tag seine erste Predigt hielt, die so vollmächtig war, dass sich 3000 Menschen entschieden, Christen zu werden (Apostelgeschichte 2,37-41). Sie wurden noch am selbenTag getauft. So wurde aus dem kleinen Kreis der Jünger, die noch treu zu Jesus hielten, obwohl er 50 Tage zuvor gekreuzigt worden war, eine unübersehbare Gruppe von Menschen, die sich zu Jesus bekannten. 

 

Die Ereignisse am ersten Pfingsttag 

Der Pfingsttag hatte damit begonnen, dass die noch übriggebliebenen Jünger von Jesus, die Apostel und noch rund weitere 100 Leute, zu einem Gebetstreffen zusammenkamen (Apostelgeschichte 2,1-4). Jesus war ihnen nach seiner Auferstehung an Ostern über 40 Tage hinweg noch mehrmals erschienen und hatte ihnen Anweisungen gegeben, wie es weitergehen sollte. Am Tag seiner Himmelfahrt hatte er ihnen befohlen, in Jerusalem zu bleiben. Dort sollten sie auf die Ausgießung des Heiligen Geistes warten. Dadurch würden sie übernatürliche Kraft und Kühnheit empfangen und wären ausgerüstet, um das Evangelium bis ans Ende der Welt zu tragen (vgl. Apostelgeschichte 1,3-8). 

 

Nachdem Jesus ihnen das mitgeteilt hatte, wurde er vor ihren Augen in den Himmel aufgenommen. Zehn Tage später, am 50. Tag nach Ostern, machte er sein Versprechen wahr und goss den Heiligen Geist auf seine betenden Jünger aus (Apostelgeschichte 2,6). Dabei wurde der ganze Raum, in dem sie waren, von einer Wolke eingehüllt und Feuerzungen setzten sich auf jeden Einzelnen. Daraufhin fingen die Jünger alle miteinander an, Gott zu loben und zu preisen. Sie taten das aber nicht in ihrer Sprache, sondern in Sprachen, die sie nie gelernt hatten (Apostelgeschichte 2,5-13). Das sollte die Sendung der Jünger in die ganze Welt unterstreichen. Menschen aller Völker und Sprachen sind eingeladen, Teil von Gottes Familie zu werden. 

 

Neben der Wolke, die den Gebetsraum erfüllte, wurde diese Erfahrung auch von einem Donner begleitet, der viele Menschen anzog. Es waren an diesem Tag viele fremde Menschen in der Stadt, aus verschiedensten Ländern. Als sie hörten, dass die Jünger in ihren Muttersprachen Gott lobten und priesen, fragten sie sich, wie das möglich sei. 

 

Die bleibende Bedeutung von Pfingsten 

Petrus erklärte es ihnen in seiner ersten Predigt und erinnerte sie daran, dass schon Joel, einer der Propheten des Alten Testamentes, vor vielen hundert Jahren dieses Ereignis angekündigt hatte (Apostelgeschichte 2,16). Es sollte die letzte Phase der Menschheitsgeschichte einläuten, bevor Gott sein Reich auf dieser Welt aufrichtet. 

 

Diese Phase dauert noch an, denn noch haben nicht alle Völker und Nationen das Evangelium gehört. Pfingsten ist nicht nur ein einmaliges historisches Fest, sondern eine bleibende Wirklichkeit in der Kirche von Jesus Christus. Auch heute noch will Jesus durch den Heiligen Geist Menschen mit Kraft und Kühnheit erfüllen, damit sie mithelfen, den großen Auftrag der Kirche zu erfüllen: Die ganze Welt soll die gute Nachricht von Jesus Christus hören. 

 

Deshalb hat Johannes der Täufer, der Jesus am Anfang seines öffentlichen Wirkens taufte, über ihn gesagt: Ich taufe euch mit Wasser, denn ihr wollt euer Leben ändern. Aber nach mir kommt einer, der ist mächtiger als ich. Ich bin es nicht einmal wert, ihm die Sandalen auszuziehen: Er wird euch mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen. (Matthäus 3,11) 

 

 

Bernhard Olpen 

FOKUS Kirche (fokus-kirche.de) 

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Geändert am: 17.12.2024

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