Warum trug Jesus Christus eine Dornenkrone?

Kurze Antwort

Jesus Christus kam in die Welt, um die Menschen vom Fluch der Sünde zu befreien. Die römischen Soldaten peitschten ihn aus und setzten ihm eine Dornenkrone auf. Diese Dornenkrone symbolisierte den Fluch, der wegen der Sünde in diese Welt kam. Damals verfluchte Gott den Erdboden, der Dornen und Disteln hervorbringen sollte. Eigentlich war die Dornenkrone also ein Zeichen der Schmach, der Dürre und der Mühsal. Doch als Jesus sie trug, wurde sie zur Krone des Siegers und des Lebens.

Jesus Christus, der kommende König

Bereits im Alten Testament, den Heiligen Schriften der Juden, wurde ein König der Herrlichkeit angekündigt (Psalm 24,7). Dieser wurde als Sohn Davids“ beschrieben. Also als Davids wahrer Nachfolger, der den Königsthron über Israel einnehmen sollte (Jeremia 23,5). Er wurde auch Messias genannt. Das bedeutet „der Gesalbte und wurde später in die griechische Sprache mit „Christusübersetzt (siehe Frage 20). Dieser Messias oder Christus sollte am Ende der Zeit Israel erretten und der Welt Frieden bringen.

Als wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich wurde Jesus Christus in Bethlehem geboren. Er war dieser Retter und König, obwohl man es ihm äußerlich nicht ansah. Die Engel verkündeten seine Geburt als Retter: „Denn heute ist in der Stadt Davids für euch der Retter geboren worden: Er ist Christus, der Herr“ (Lukas 2,11).

 

Jesus Christus, der Retter und König

Jesus Christus kam in die Welt, um für Sünder am Kreuz zu sterben (Markus 10,45). Und davon war auch sein Leben geprägt. Jesus war bis zu seinem Tod gehorsam. Er tat den Willen Gottes und ließ sich von den Menschen nicht missbrauchen.

Er tat viele Wunder, etwa bei der Speisung der Fünftausend (Johannes 6,11-15). Daran erkannte das Volk ihn als den verheißenen Propheten aus dem Alten Testament (Johannes 6,14). Aufgrund seiner Wunder wollten sie Jesus zum König machen, damit er sie von der Herrschaft der Römer befreien würde.

Auch als Jesus zu seinem letzten Passahfest in Jerusalem einzog, jubelte das Volk ihm zu: „So kam Jesus zu der Stelle, wo der Weg vom Ölberg nach Jerusalem hinabführt. Da brach die ganze Schar der Jüngerinnen und Jünger in lauten Jubel aus. Sie lobten Gott für all die Wunder, die sie miterlebt hatten. Sie riefen: Gesegnet ist der König, der im Namen des Herrn kommt! (Lukas 19,37-38). Das Volk wartete auf einen irdischen Herrscher, der sie befreite. Später beim Einzug in Jerusalem riefen sie laut: „Hosianna dem Sohn Davids, gepriesen sei der König, der kommt im Namen des Herrn! (Markus 11,9).

Voller Hoffnung blickten die Menschen auf Jesus Christus. Sie hofften, dass er sie als irdischen Herrscher und König vom Joch der Römer befreien würde. Doch Jesus war kein politischer Herrscher und König. Nein, dafür warer nicht in die Welt gekommen! Er kam, um die Menschen von der Macht des Satans und der Sünde zu befreien. Sein Weg führte zum Kreuz; ein Weg voller Peinigung, voller Schmerz, voller Spott und Todesleiden. Als die Volksmenge das merkte, drehte sich die Stimmung.

 

Jesus Christus, der Verurteilte, und der Weg zum Kreuz  

Nachdem Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern gefeiert hatte, wurde er von Judas Iskariot verraten (Markus 14,10-11) und später im Garten Gethsemane den römischen Soldaten ausgeliefert (Matthäus 26,36; Johannes 18,3-8). Er wurde vor den Hohen Rat geführt und wegen Gotteslästerung angeklagt und zum Tode verurteilt (Markus 14,53-54).

Dann wurde er den Römern übergeben, denn nur sie konnten im römisch besetzen Land das Todesurteil ausführen. Die Juden hatten dazu kein Recht (Johannes 18,31).

Und so wurde Jesus im Verhör von Pontius Pilatus mehrfach zum Anklagepunkt des Hohen Rates befragt: Bist du der König der Juden?‘ Jesus antwortete: Du sagst es. (Markus 15,2). Doch Pontius Pilatus fand keine Schuld an Jesus und so ließ er die Volksmenge entscheiden.

Doch das Volk verlangte für den König der Könige, für Jesus Christus, den schrecklichen Tod am Kreuz. Und die römischen Soldaten machten aus dieser Verurteilung ein Schauspiel: „Daraufhin ließ Pilatus Jesus abführen und auspeitschen. Die Soldaten flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf den Kopf. Sie hängten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann stellten sie sich vor ihn hin und riefen: Hoch lebe der König der Juden!‘ Dabei schlugen sie ihm ins Gesicht.“ (Johannes 19,1-3) 

 

Jesus Christus, verhöhnt und verspottet: Die Dornenkrone  

Oben am Kreuz ließ Pilatus die Inschrift INRIIesus Nazarenus Rex Iudaeorum“ oder übersetzt „Jesus, der Nazoräer, der König der Juden“ in den Sprachen hebräisch, griechisch und lateinisch anbringen (Johannes 19,19). Damit wollte er die Juden verspotten. Jeder, der am Kreuz vorbeiging, sollte es sehen, lesen und verstehen.

So wurde Jesus als „König der Juden“ wegen Hochverrats von Pontius Pilatus verurteilt. Und aus Hohn und Spott statteten die römischen Soldaten Jesus mit königlichen Symbolen aus. Sie hängten ihm einen scharlachroten Mantel um. Sie drückten ihm ein Rohr, einen wertlosen Stock, als Zepter in die Hand. Und zum Schluss setzten sie ihm eine wertlose Dornenkrone aus schmerzhaften Dornenzweigen auf, bevor sie ihn kreuzigten (Matthäus 27,27-31).  

Das war übrigens keine Krone aus Zweigen mit Stacheln, wie wir sie von Rosen kennen; keine Stacheln, die auf der Rinde der Zweige liegen und leicht entfernt werden können. Nein, es war eine Krone aus echten Dornen. Solche, die wie kleine Zweige fest mit dem Gehölz verbunden sind und sich fest ins Fleisch bohren. Die Peiniger machten aus ihm eine Karikatur und ein Zerrbild eines Königs. Schuldlos und ohne Sünde nahm Jesus diese Dornenkrone an, die sich tief in sein Fleisch bohrte. Jesus erduldete diese Pein. Seine Größe lag darin, dass er alles Leiden still aushielt. Er war bereit, Schmerzen, Beleidigungen und Schande zu ertragen.   

Doch was die römischen Soldaten als Spott meinten, war das reale Bild des Christus. So war er in den Schriften des Alten Testaments angekündigt worden. Zum einen als leidender Diener, wie es bei dem Propheten Jesaja heißt: „Er wurde misshandelt, aber er nahm es hin. Er sagte kein einziges Wort. Er blieb stumm wie ein Lamm, das man zum Schlachten bringt. Wie ein Schaf, das geschoren wird, nahm er alles hin und sagte kein einziges Wort. Er wurde verhaftet, vor Gericht gestellt und zur Hinrichtung geführt. Aber wen kümmert sein Schicksal? Er wurde abgeschnitten vom Land der Lebenden. Weil sein Volk schuldig war, traf ihn der Tod.“ (Jesaja 53,7-8). Und zum anderen als der wahren Messias und König: „Auf seinem Gewand und auf seinem Schenkel steht ein Name geschrieben König der Könige und Herr der Herren.“ (Offenbarung 19,16)   

Jesus gab sein Leben für alle. Er brach den Fluch des Todes und besiegte ihn. So machte er den Weg zu Gott frei, indem er selbst zum Fluch wurde.

 

Jesus Christus und das Zeichen des Fluches

Die römischen Soldaten trieben Spott mit Jesus und verunstalteten ihn mit königlichen Zeichen, mit einer Dornenkrone, einem Purpurmantel und einem ZepterMan lachte über ihn, man spottete über ihn, man verhöhnte ihn und zeigte mit den Fingern auf ihn, den König der Juden.

Die Dornenkrone, die die römischen Soldaten ihm aus Spott aufsetzten, war ohne ihr Wissen ein Zeichen des Fluches, der durch die Sünde in die Welt kam. Sie war in Wirklichkeit ein hervorragendes Symbol dafür, wer Jesus ist und was er erreichen sollte. Jesus Christus wurde zum Fluch und die Dornenkrone zeigt es uns.

Was von den römischen Soldaten als Spott gemeint war, lässt uns an den Anfang der Menschheitsgeschichte blicken. Auf Adam und Eva und den Sündenfall. Die Sünde brachte das Böse und die Verdammnis in diese Welt. Der Fluch über die Frau sagte, dass sie mit Mühsal die Schwangerschaft ertragen und mit Schmerzen Kinder gebären musste (1. Mose 3,16). Und der Fluch über den Mann besagte, dass er im Schweiße seines Angesichts den Erdboden und den Acker bearbeiten musste. Dornen und Disteln sollten ihm die Arbeit schwer machen: „Und zum Mann sagte er [Gott]: Du hast auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen. Ich hatte dir aber verboten, davon zu essen. Daher soll der Erdboden deinetwegen verflucht sein! Dein Leben lang musst du dich abmühen, um dich von ihm zu ernähren. Dornen und Disteln wird er hervorbringen, du musst aber von den Pflanzen des Feldes leben (1. Mose 3,17-18).

Und so stehen Dornen und Disteln im übertragenen Sinn für Mühsal, Zerfall und für Verächtliches. Unwissentlich nahmen die römischen Soldaten ein Dornengewächs und machten daraus eine Krone für denjenigen, der uns vom Fluch erlösen sollte: „Christus hat uns von dem Fluch freigekauft, unter dem wir aufgrund des Gesetzes stehen. Denn er hat für uns den Fluch auf sich genommen.“ (Galater 3,13)

So war die Dornenkrone als Zeichen der Schmach, der Dürre und des Fluches gemeint. Doch sie wurde zur Krone des Siegers und zum Zeichen des Lebens. Jesus Christus ist der Herr. Jesus Christus ist der Sieger. Jesus Christus ist König. Und darum trug Jesus Christus die Dornenkrone. 

 

D. Winterhoff 

People International e.V. 

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Geändert am: 03.02.2024

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