Der Name Jesus bedeutet “Gott rettet” und der Name Christus bedeutet “der Gesalbte”. Während Jesus der Rufname ist, handelt es sich bei Christus um einen Ehrennamen bzw. Titel. Beide Namen haben eine Bedeutung: Der Rufname Jesus verweist auf die Rettung, die Gott den Menschen in Jesus von Nazareth bringt (vgl. Matthäus 1,21). Der Titel Christus verweist darauf, dass sich in der Person Jesus Christus die Verheißungen Gottes erfüllen (vgl. Lukas 24,26).
Die Bedeutung des Namens Jesus
Der Name Jesus wurde mehrfach von einer in eine andere Sprache übertragen und dabei sprachlich angepasst. Wir verfolgen die sprachliche Kette einmal rückwärts. Die deutsche Version Jesus ist abgeleitet von der lateinischen Version Iesus. Diese wiederum kommt vom griechischen Iēsûs (Ἰησοῦς). Seine Eltern sprachen ihn aber am ehesten mit dem aramäischen Namen Jeschua (ישוע) an. Dieser ist angelehnt an die längere hebräische Namensversion Jehoschua (יהושוע). Das ist die ursprüngliche, hebräische Variante des Namens und bedeutet “Gott rettet”. In dem hebräischen Namen stecken der alttestamentliche Gottesnamen Jahwe (יהוה) und das hebräische Verb retten (ישע).
Der Name Jesus bzw. Jehoschua verweist also auf die Rettung, die Jahwe bringt. Diese Rettung findet ihren Höhepunkt in der Person Jesus von Nazareth. Darum lesen wir im Matthäusevangelium: “Sie wird einen Sohn hervorbringen. Dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von ihren Sünden retten” (Matthäus 1,21, eigene Übersetzung). Diese Namensgebung hat somit eine tiefere Bedeutung. Wie sein Name Jesus besagt, sollte dieses Kind den Menschen die Rettung Gottes bringen. Genau so geschah es dann auch. Jesus von Nazareth ist Gottes versprochener Retter für jeden Menschen (vgl. Johannes 3,16).
Die Bedeutung des Titels Christus
Der Jünger Simon Petrus bezeichnete Jesus von Nazareth noch während seines Lebens als den erwarteten Christus. Damit verbindet er seine göttliche Herkunft mit seinem Auftrag: “Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!” (Matthäus 16,16; gemäß der Bibelübersetzung Schlachter 2000). Wir verfolgen diese zweite Namensgebung erneut rückwärts. Der deutsche Begriff Christus ist abgeleitet vom gleichlautenden lateinischen Begriff, der wiederum vom griechischen Christos (Χριστός) kommt. Dieser griechische Begriff ist eine Übersetzung des hebräischen Maschiach (משיח) und bedeutet “Gesalbter”. Die Wörter Christus und Messias bedeuten also das Gleiche und bezeichnen eine gesalbte Person. Eine Salbung mit Öl empfingen im Alten Testament insbesondere Priester und Könige, später auch Propheten (Exodus 29,7; 1. Samuel 10,1; 1. Könige 19,16).
Mit der Salbung wurde ein Mensch für einen herausgehobenen Auftrag markiert. Genau das traf nun auch auf Jesus von Nazareth zu. Er wurde bei seiner Taufe im Jordan öffentlich mit dem Heiligen Geist gesalbt (vgl. Matthäus 3,13-17 mit Jesaja 61,1). Jesus verhielt sich in seinem Leben und Dienst sowohl wie ein Prophet als auch ein Priester und sogar ein König. Er erfüllte also die Erwartungen an einen Gesalbten (Christus bzw. Messias) gemäß der hebräischen Bibel.
Als er z. B. einen toten jungen Mann zurück ins Leben rief, erkannten die Anwesenden, dass Gott ihnen nahegekommen war. Ihnen wurde klar: Jesus war wirklich ein großer Prophet (Lukas 7,11-17). Ebenso verwies das vollmächtige Reden von Jesus auf seine prophetische Autorität (vgl. Matthäus 7,28-29; Markus 7,37).
Wie ein Priester handelte Jesus, als er sich selbst am Kreuz als Opfer für die Sünden der Menschen darbrachte: “Selbst der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um anderen zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele Menschen hinzugeben” (Markus 10,45 gemäß der Bibelübersetzung Neues Leben Bibel; vgl. Matthäus 16,21). Damit griff Jesus die Versprechungen Gottes über einen besonderen kommenden Gesalbten (Christus bzw. Messias) auf und erfüllte sie selbst (vgl. Lukas 24,26 und Vers 46). Dessen war er sich vollkommen bewusst.
Jesus war der kommende Herrscher in der Nachfolge des großen alttestamentlichen jüdischen Königs David. Deshalb wurde seine Geburt schon seiner Mutter Maria angekündigt (Lukas 1,30-33, vgl. Matthäus 2,2). Gegenüber Pilatus outete sich Jesus selbst als König. Er erklärte aber, dass sein Königreich zu diesem Zeitpunkt nicht von dieser Welt war (Johannes 18,36-37). Jesus lehrte stattdessen seine Jünger, regelmäßig für die Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden zu beten (Matthäus 6,9-10). Und sie sollten ausdauernd auf seine leibhafte Wiederkunft als “König der Könige und Herr der Herren” warten (Offenbarung 19,16).
Die bleibende Bedeutung des Namens Jesus Christus
Die Nachfolger von Jesus waren überzeugt: Jesus von Nazareth war der in den Schriften der hebräischen Bibel verheißene Gesalbte (Christus bzw. Messias). Diese Überzeugung war für sie zentral. Darum begannen die Menschen früh, die neue Gruppe der Jesus-Nachfolger als “Christen” zu bezeichnen (Apostelgeschichte 11,26). Bis zum heutigen Tag erkennen, glauben und erleben Menschen auf der ganzen Welt, dass Jesus Christus seinem Namen gerecht wird:
Jesus Christus rettet Menschen von aller Schuld und Hoffnungslosigkeit.
Jesus Christus erfüllt die guten Versprechungen Gottes.
Jesus Christus schenkt Menschen ein neues Leben in der Gemeinschaft mit Gott.
Jesus Christus gibt Menschen Anteil an dem ewigen Auferstehungsleben, das er selbst in sich hat.
Tomislav Jerkovic, Kontaktmission