Warum ist Jesus Christus nicht auf der Erde geblieben?

Kurze Antwort

Mit seinem Tod am Kreuz und seiner Auferstehung von den Toten war der Auftrag von Jesus auf dieser Erde erfüllt: Jesus hat unsere Versöhnung und Gemeinschaft mit Gott möglich gemacht. Danach musste er in die himmlische Welt zurückkehren. Dort bereitet er seitdem unseren Platz in Gottes Ewigkeit vor (Johannes 14,2f). Er vertritt alle, die zu ihm gehören, als Fürsprecher vor Gott. Die Rückkehr zu seinem Vater war außerdem die Voraussetzung für das Kommen des Heiligen Geistes (Johannes 16,7ff).

Der Auftrag von Jesus Christus auf dieser Erde 

Beim Blick in die Nachrichten und in unser eigenes Leben ist es offensichtlich: Diese Welt ist erlösungsbedürftig. Dafür ist Jesus Mensch geworden, am Kreuz gestorben und von den Toten auferstanden. Das Elend dieser Welt und unsere Schuld haben nun nicht mehr das letzte Wort. Weil Jesus für unsere Schuld bezahlt hat und von den Toten auferstanden ist, können wir einmal in Gottes Ewigkeit dabei sein. Jeder, der sein Leben Jesus anvertraut und an ihn glaubt, wird gerettet (Johannes 3,16). 

 

Der Auftrag von Jesus in der himmlischen Welt 

Nach seiner Auferstehung von den Toten war der Auftrag von Jesus auf dieser Erde abgeschlossen. Seitdem ist sein Platz wieder im Himmel. Dort bereitet Jesus nun für seine Gemeinde die „himmlischen Wohnungen“ vor (Johannes 14,2f).  

 

Schon jetzt herrscht Jesus zusammen mit Gott. Gott hat ihm Macht über alles gegeben und ihn als Haupt der christlichen Gemeinde eingesetzt (Epheser 1,20-23). Wenn wir als Christen schuldig werden, steht Jesus für seine Gemeinde vor Gottes Thron als Fürsprecher ein (1. Johannes 2,1f). 

 

Umgekehrt können Menschen aller Zeiten und Orte so im Gebet zu Jesus kommen. Sie müssen Jesus nicht in Israel oder einem anderen Land aufsuchen. Sondern sie können dank seiner himmlischen Allgegenwart überall und immer mit ihm Gemeinschaft haben.  

 

Der Heilige Geist als bleibende Gegenwart von Jesus 

Bereits kurz vor seinem Tod erklärte Jesus seinen Jüngern, wie es weitergehen würde, wenn er nicht mehr da wäre (Johannes 1416). Dazu gehörte wesentlich das Versprechen, ihnen seinen Heiligen Geist zu senden (Johannes 14,16f.25f; Johannes 15,26f; Johannes 16,5-11.13-15). Er sprach sogar davon, dass seine Rückkehr zum Vater geradezu die Voraussetzung für das Kommen des Heiligen Geistes war. Der Heilige Geist führt Menschen zum Glauben an Jesus. Er erfüllt alle, die an Jesus glauben. Er erinnert sie an Jesus und seine Worte und erschließt ihnen Gottes Wort. Er macht Menschen zu Glaubenszeugen (Apostelgeschichte 1,8). Gleich dem Ertrag eines Baumes bewirkt der Heilige Geist sogenannte Früchte des Geistes wie Liebe, Freude, Frieden u.a.m. (Galater 5,22ff). Der Heilige Geist schenkt besondere Gaben zum Dienst in der Gemeinde (Römer 12,3-8; 1. Korinther 12). Wer an Jesus glaubt, wird von ihm mit dem Heiligen Geist bis zur ewigen Erlösung versiegelt (Epheser 4,30). 

 

In diesem Sinn ist es auch zu verstehen, wenn Jesus bei seiner Rückkehr zu Gott verspricht, jeden Tag bei uns zu sein, solange diese Welt besteht (Matthäus 28,20). 

 

Jesus kommt wieder 

Bevor Jesus zu seinem Vater zurückkehrte, verhieß er sein erneutes Kommen auf die Erde (Apostelgeschichte 1,11). Wann das sein wird, weiß nur Gott selbst. Wir sollen nicht spekulieren, sondern wachsam und durch unseren Glauben an Jesus Christus vorbereitet sein (Matthäus 24,36ff; Matthäus 25,13 u.a.). Wenn Jesus zum zweiten Mal auf diese Erde kommt, dann wird er alle, die zu ihm gehören, zu sich holen (Johannes 14,3; 1.Thessalonicher 4,16f; Hebräer 9,28). Damit verbunden ist das Ende der Welt, wie wir sie kennen, und Gottes Gericht über sie (Matthäus 16,27; Markus 13,26; Offenbarung 22,12 u.a.). 

 

Jetzt ist die Zeit zur Umkehr 

So sehr Christen sich wünschen, dass Jesus bald wiederkommt, ist jeder Tag der Wartezeit auch eine Chance: Noch besteht die Möglichkeit, Menschen zum Glauben an Jesus einzuladen. Noch ist Zeit, unser Leben bei Jesus festzumachen, ihm nachzufolgen und einmal in Gottes Ewigkeit dabei zu sein (2. Petrus 3,8f).  

 

 

Pfarrer Dr. Uwe Rechberger 

Evangelische Kirchengemeinde Walddorfhäslach 

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Geändert am: 13.02.2024

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