„Bald“, diese Antwort gibt Jesus selbst (Offenbarung 22,20). Aber er sagt auch, dass kein Mensch den Zeitpunkt seines Wiederkommens weiß (Markus 13,32) und dass es plötzlich sein wird (Matthäus 24,27). Davor jedoch wird es einige negative Anzeichen geben, die den Niedergang der Welt und der Gläubigen beschreiben (Matthäus 24,3ff). Der Glaube an Jesus nimmt die Ängste und Nöte der Welt ernst und gibt begründete Hoffnung und Kraft darüber hinaus.
Der Zeitpunkt seiner Wiederkunft
Jesus selbst sagt, dass er „bald“ wiederkommen wird (Offenbarung 22,20). Nun warten wir natürlich schon seit knappen 2000 Jahren. Das ist herausfordernd. Doch die biblische Perspektive, dass für Gott ein Tag wie 1000 Jahre sind, hilft uns, im Vertrauen weiter zu warten (2. Petrus 3,8; Psalm 90,4). Und doch sagt Jesus uns auch, dass niemand – außer Gott, dem Vater – den Zeitpunkt seiner Wiederkunft weiß (Markus 13,32; Matthäus 24,36). Er weist uns darauf hin, dass er plötzlich wiederkommen wird, wenn es niemand erwartet (Matthäus 24,27.44; 1. Thessalonicher 5,2-4; 2. Petrus 3,10). Aber es wird Anzeichen dafür geben, die wir im folgenden Abschnitt betrachten wollen.
Die Anzeichen seiner Wiederkunft
In Bezug auf die genauen Abläufe und die Reihenfolge vor der Wiederkunft von Jesus gibt es leider keine allgemeine Einigkeit (besonders, was die Deutung der Offenbarung betrifft). Aber die Bibel nennt einige verschiedene Anzeichen, welche die Zeit vor der Wiederkunft von Jesus prägen werden. Jesus selbst sagt voraus, dass es auf der Welt Kriege, Naturkatastrophen, Hungersnöte und Unruhen geben wird (Markus 13,7-8.19-20; Lukas 21,25f). Außerdem wird es kosmische Besonderheiten geben (Matthäus 24,29f; Markus 13,24f; Lukas 21,25-27) und das Böse wird normal sein, wie zur Zeit Noahs (Matthäus 24,37-39; 1. Mose 6,5). Es wird eine Person regieren, die sich gegen alles wendet, was göttlich oder Gott ist und sich selbst für Gott erklärt (2. Thessalonicher 2,3-4, 1. Johannes 2,18). Auch falsche Lehrer, falsche Lehren und falsche Zeichen bzw. Wunder wird es geben. Diese werden die Gläubigen verführen und so zu dem von Paulus angekündigten großen Abfall von der christlichen Lehre führen (Matthäus 24,23-26; 2. Thessalonicher 2,1-3). In all dem Ausharren und Warten gibt uns Jesus jedoch auch eine hoffnungsvolle biblische Perspektive.
Die Perspektive seiner Wiederkunft
In Offenbarung 22,20 haben wir die eigene Antwort von Jesus auf die Frage nach seinem Wiederkommen gefunden. Aber diese Stelle zeigt auch eine bedeutende Perspektive der Gemeinde: „Amen; komm, Herr Jesus!“ In der Zeit zwischen der Himmelfahrt und der Wiederkunft von Jesus sind wir nicht allein und verlassen. Er hat uns seinen Stellvertreter, den Heiligen Geist, gegeben. Dieser verbindet die Glaubenden direkt mit ihm (Johannes 14,16.21.23). Mit dem Heiligen Geist und der Gemeinde an der Seite sollen wir uns wachsam und bereit nach dem Wiederkommen von Jesus sehnen (Matthäus 24,42-50; Matthäus 25,1-13). Christen glauben fest, dass Jesus seine Versprechen wahr machen und sie für das Ausharren und Warten belohnen wird. Deshalb können sie eine standhafte, hoffnungsvolle und ermutigende, aber auch fleißige Gemeinde der Wartenden sein. Erfüllt von Gottes Wahrheit und Weisheit statt ratlos (2. Thessalonicher 2,15-17; 2. Thessalonicher 3,10-13; Hebräer 11,6). So schauen sie erwartungsvoll und vertrauend einer Zukunft entgegen, in welcher sie mit Jesus zusammen sein werden (Markus 13,27; Johannes 14,3). Jesus wird als majestätischer und herrlicher König und Richter wiederkommen. Christen können mit den Worten der Bibel voller Vorfreude rufen: „Maranatha“ (aramäisch für: „Unser Herr wird kommen“; Matthäus 24,30; Matthäus 25,31; Matthäus 26,64; 1. Korinther 16,22).
So gilt das, was Paulus vor vielen Jahrhunderten an die Christen in Thessalonich schrieb, auch für alle, die heute an ihn glauben:
„Gott, der Frieden schenkt, mache euch ganz und gar zu Heiligen. Er bewahre euch unversehrt an Geist, Seele und Körper. Denn es soll an euch nichts auszusetzen sein, wenn unser Herr Jesus Christus wiederkommt. Gott, der euch beruft, ist treu: Er wird das alles tun.“
1. Thessalonicher 5,23-24
Daniel Secker
ITA (Interkulturelle Theologische Akademie - Bad Liebenzell)