Ist Jesus der Christus?

Kurze Antwort

Diese Frage lässt sich auf zwei Ebenen beantworten: 

  1. Fakten: Der „Christuswird im Alten Testament als Retter und König verheißen. Darüber gibt es viele Prophezeiungen, die Jesus alle erfüllt hat (vgl. Lukas 24,27). Man kann also sicher behaupten: Jesus ist der lange verheißene Retter und König, der Christus. 

  2. Persönlich: Auf die Frage von Jesus, für wen die Jünger ihn halten, antwortete PetrusDu bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! (Matthäus 16,16Auch dir gilt die FrageIst er der Christus für dich?

Die Frage, ob Jesus der Christus ist, lässt sich vor allem auf zwei Ebenen beantworten: auf der Faktenebene und der persönlichen Ebene. 

 

Die Faktenebene 

Beginnen wir mit der Faktenebene. Dazu sollten wir zuerst definieren, wer und was der Christusist. 

 

Verheißungen über den Christus 

Christus ist die griechische Übersetzung des hebräischen Wortes Messias und beschreibt den im Alten Testament verheißenen König und Retter. Das Kommen des Christus wird im Alten Testament an vielen hundert Stellen erwartet und mit prophetischen Worten belegt, die seinen Charakter, seinen Dienst und die Umstände seines Kommens beschreiben.  

 

Viele dieser Prophezeiungen sind geistlicher/religiöser Natur, viele sind aber auch ganz sachlich und beschreiben Fakten, wie dieser kommende Retter und König sein wird. Ein Beispiel für die erste Kategorie finden wir in Psalm 118,22: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Grundstein geworden. Das ist eindeutig eine religiöse Feststellung, da sie nicht einfach auf der Faktenebene zu entscheiden ist. Woran könnte man festmachen, dass jemand ein Grundstein ist oder die Bauleute“ ihn „verworfen haben? Das Neue Testament greift selbst diese Prophezeiung auf und deutet sie auf Jesus (vgl. Apostelgeschichte 4,11; aber auch Jesus selbst: Lukas 20,17).  

 

Speziellere Verheißungen über den Christus 

Darüber hinaus gibt es auch deutlich speziellere Verheißungen. So finden sich im Alten Testament Vorhersagen zu seinem Herkunftsort: Du aber, Betlehem Efrata, bist zu klein, um zu den Landstädten Judas zu zählen. Doch aus deiner Mitte soll einer kommen, der Herrscher sein wird in Israel.” (Micha 5,1). Außerdem zu seiner Abstammungslinie: Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Spross hervor. Ein Trieb aus seiner Wurzel bringt neue Frucht.” (Jesaja 11,1) Hier beschreibt der Prophet Jesaja den Messias als einen Nachkommen König Davids (Isai war Davids Vater), dessen Königslinie durch die Sünde seiner Nachfolger nahezu ausgerottet war (Baumstumpf).  

 

Sogar zu Einzelheiten seines Todes gibt es Prophezeiungen: Dann werden sie schuldbewusst zu mir aufblicken und an den Menschen denken, den sie durchbohrt haben.” (Sacharja 12,10) Und zu seiner Grabstätte: „…doch ins Steingrab eines Reichen legte man ihn.” (Jesaja 53,9; NeÜbibel.heute) Und das sind nur einige Beispiele. Auf alle diese Details seines Lebens hatte Jesus selbst keinerlei Einfluss. 

 

Mit einiger Sicherheit lässt sich behaupten, dass die historische Person Jesus von Nazaret alle diese Prophezeiungen tatsächlich erfüllt hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person zufällig alle diese Vorhersagen so passgenau erfüllt, ist so verschwindend gering, dass man sicher sagen kann: Jesus muss wirklich der von Gott gesandte Messias sein. 

 

Hierbei ist es wichtig, zu betonen, wie ausgesprochen gut das Leben von Jesus historisch nachvollziehbar ist. Anders als viele andere historische Persönlichkeiten ist ausgezeichnet belegt, dass Jesus von Nazaret wirklich existierte. Über sein Leben wissen wir mehr als über jede andere Person, die zu seiner Zeit gelebt hat.  

 

Auf diese Weise können wir die Fakten gut nachvollziehen, die darauf hindeuten, dass Jesus von Nazaret tatsächlich der im Alten Testament verheißene Retter und König ist. 

 

Die persönliche Ebene 

Jesus bekennt sich selbst dazu, der Christus zu sein. 

Neben dieser Faktenebene gibt es außerdem die persönliche Ebene oder die Frage des Bekenntnisses. Zum einen hat Jesus selbst sich als Menschensohn bezeichnet. Damit bezog er sich auf eine Messias-Prophetie aus dem Buch Daniel: Er sah aus wie ein Menschensohn.” (Daniel 7,13) Man findet diese Selbstbezeichnung von Jesus an vielen Stellen in den vier Evangelien (vgl. z.B. Markus 2,10, Matthäus 11,19, Lukas 9,58, Johannes 13,31). Indem Jesus sich also selbst als Menschensohn bezeichnete, sagte er damit nichts anderes als: „Ich bin der Christus.  

 

Diese Behauptung sollte man nicht einfach vom Tisch wischen. Wie sollten wir einem Menschen vertrauen und ihn für einen Morallehrer halten, der sich in Bezug auf seine Identität entweder geirrt oder schlimmer noch, bewusst gelogen hat? So argumentiert der britische Literaturprofessor C.S. Lewis in seinem Buch Pardon, ich bin Christ. 

 

Andere Begleiter bekennen sich zu Jesus als dem Christus 

Daneben legten auch andere Personen ein Bekenntnis zu Jesus als dem Christus ab. Johannes der Täufer, der ein Cousin von Jesus war, bekannte sich in dieser Weise zu Jesus als Christus: Ich habe es gesehen und kann bezeugen: Er ist der Sohn Gottes. (Johannes 1,34) Zwar benutzte Johannes hier nicht direkt das Wort Christus oder Messias, wurde aber von seinen Jüngern direkt so verstanden, dass der Sohn Gottes auch der Christus sein muss (vgl. Johannes 1,41 

 

Vor seiner letzten Reise nach Jerusalem fragte Jesus seine engsten Freunde und Nachfolger, für wen sie ihn halten. Petrus antwortete darauf mit dem berühmten Satz: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! (Matthäus 16,16; vgl. auch Markus 8,29, Lukas 9,20) 

 

Wenn Jesus der Christus ist, ist das zutiefst persönlich 

Diese Bekenntnisse zu Jesus als Christus, dem verheißene Retter, ist, haben immer Folgen. Johannes stellte seinen eigenen Dienst in Beziehung zu Jesus als Erlöser, als Retter von Sünde und Schuld. Nach dem Bekenntnis des Petrus weihte Jesus die Jünger zum ersten Mal in das Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung ein, die zentralsten Ereignisse seines Lebens für den christlichen Glauben. 

 

Das Bekenntnis zu Jesus als Christus ist also nicht nur ein Annehmen der Faktenebene„Ja, ich erkenne an, dass Jesus tatsächlich der im Alten Testament verheißene König und Retter, der Christus, ist. Es hat auch eine hochgradig persönliche Brisanz: Glaubst du das wirklich und verändert es deine eigene Haltung zu Jesus? 

 

 

Marcus-Benjamin Hübner

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Geändert am: 17.12.2024

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