Ist Jesus Christus Tochter Sarah?

Kurze Antwort

Jesus Christus war nicht verheiratet und hatte keine leiblichen Kinder, folglich auch keine Tochter namens Sarah. Der gelernte Zimmermann war mit seinen zwölf Freunden (Jüngern) gegen Ende seines Lebens etwa drei Jahre als Wanderprediger unterwegs und lebte äußerst bescheiden (Matthäus 8,20).

Sarah (Sarai, Sara) – ein bekannter jüdischer Frauenname 

In der Bibel taucht der Name Sarah im 1. Buch Mose auf. Wir erfahren, dass Sarah die Frau Abrahams war. Die Bibel überliefert die spannende Geschichte, in der die beiden zu den Ur-Stamm-Eltern des jüdischen Volkes werden. Gott hatte Abraham aufgefordert, aus einem heidnischen Land nach Kanaan aufzubrechen. Dort sollte das Volk Israel, das nach und nach entstand, seine Heimat finden. Abraham gehorchte Gott und stand fortan unter Gottes Schutz und Segen.   

Seine Frau Sarah war bereit, mit ihm zu gehen. Sie vertraute ebenfalls dem Gott, der zu Abraham gesprochen hatte. Ihr Mut und ihre Tatkraft waren beispielhaft für viele Frauen in Israel. Deshalb trugen viele diesen Namen.  

Der Prophet Jesaja (51,1-2) gebrauchte ein markantes Bild, um dem Volk Israel seinen Ursprung zu erklären: Abraham und Sarah sind wie ein Steinbruch, aus dem die ganze Nachkommenschaft herausgebrochen wurde. Wir können hinzufügen: bis zum heutigen Tag.  

  

Jesus und die Töchter Abrahams  

Im Neuen Testament sprach Jesus manche Frauen als „meine Tochter“ an, zum Beispiel bei einer Heilung: „Als er sie sah, sagte er: »Nur Mut, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet!« Von diesem Augenblick an war die Frau gesund.” (Matthäus 9,22).

Wenn Jesus zu einer Frau „meine Tochter“ oder zu einem Mann „mein Sohn“ sagte, dann bezog sich das auf eine geistig-geistliche Verbundenheit. Nicht auf eine leibliche Verwandtschaft.  

Im Lukasevangelium benannte Jesus eine Frau noch allgemeiner als „Tochter Abrahams“. Das bedeutete, dass sie zum jüdischen Volk gehörte und unter allen Verheißungen des Segens stand, die Gott über Abraham ausgesprochen hatte. Die ganze lesenswerte Geschichte steht in Lukas 13,10-17.

  

Jesus und seine wahren Verwandten 

Jesus sorgte für viel Aufsehen, wenn er predigte und heilte. Er konnte mit einfachen Bildern erklären, wie sein himmlischer Vater die Menschen liebte und wie er in Verbindung mit ihnen kommen wollte. 

Während so einer Wortverkündigung standen sehr viele Menschen um ihn herum. Jemand zwängte sich durch die Menge und brachte ihm die Nachricht, dass draußen vor dem Haus seine Mutter und seine Brüder standen, die zu ihm wollten. Da schaute Jesus den an, der ihm die Nachricht gebracht hatte, und sagte: Wer ist meine Mutter? Und wer sind meine Brüder? Er zeigte mit seiner Hand auf seine Jünger und sagte: Das sind meine Mutter und meine Brüder! Wer tut, was mein Vater im Himmel will, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.” (Matthäus 12,47-50). 

Solche Worte konnte Jesus, der Jude und Nachkomme Abrahams, nur deshalb sprechen, weil er gleichzeitig der Sohn Gottes war (bitte lesen: Markus 1,9-11). Als Wanderprediger war er nicht verheiratet und hatte keine leiblichen Kinder. Aber er sammelt über die Jahrhunderte bis heute eine große Familie von Menschen, die sich nach Gottes Wort und Willen richten. 

 

Sr. Heidemarie Führer 

Diakonissenmutterhaus Aidlingen 

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Geändert am: 04.02.2024

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