7–4 v. Chr.: Geburt von Jesus Christus (Lukas 2,1-2; Matthäus 2)
26/27 n. Chr.: Johannes der Täufer tritt öffentlich auf und tauft am Jordan (Lukas 3,1-3). Jesus ist zu dieser Zeit etwa 30 Jahre alt (Lukas 3,23).
27/28 n. Chr.: Jesus Christus tritt öffentlich auf (z. B. Markus 1–13)
7. April 30 n. Chr./3. April 33 n. Chr.: Jesus Christus wird in Jerusalem unter Pontius Pilatus am Kreuz hingerichtet.
9. April 30 n. Chr./5. April 33 n. Chr.: Auferstehung von Jesus Christus (Ostern)
30 n. Chr./33 n. Chr.: Himmelfahrt
Die Geburt von Jesus Christus
Das Lukasevangelium berichtet, dass Jesus geboren wurde, als Augustus Kaiser des römischen Reiches war (Lukas 2,1). Das Matthäusevangelium datiert die Geburt von Jesus anhand der Herrschaft des jüdischen Königs Herodes (Matthäus 2,1). Augustus regierte bis 14 n. Chr., Herodes starb 4 v. Chr. Daher ist das Geburtsjahr von Jesus im oder vor dem Jahr 4 v. Chr. anzusetzen. Aufgrund weiterer Indizien ist es wahrscheinlich, dass Jesus zwischen 7 und 4 v. Chr. geboren wurde.
Beginn des öffentlichen Auftretens von Johannes dem Täufer
Johannes der Täufer war eine charismatische Gestalt. Er wird nicht nur von den Evangelien des Neuen Testaments erwähnt, sondern auch vom antiken jüdischen Schriftsteller Flavius Josephus. Das Lukasevangelium datiert den Anfang des öffentlichen Auftretens von Johannes dem Täufer ins 15. Jahr des Kaisers Tiberius (Lukas 3,1). Die Herrschaftszeit von Tiberius wird ab seiner Mitregentschaft mit Augustus ab dem Jahr 11/12 n. Chr. gezählt. Das 15. Jahr des Tiberius entspricht damit 26/27 n. Chr. Das Lukasevangelium gibt an, dass Jesus zu dieser Zeit etwa 30 Jahre alt war (Lukas 3,23).
Beginn des öffentlichen Auftretens von Jesus Christus
Jesus wurde von Johannes dem Täufer im Jordan getauft (Matthäus 3,13-15; Markus 1,9; Lukas 3,21). Die Taufe von Jesus durch Johannes kann nicht vor 26/27 n. Chr. erfolgt sein, weil Johannes erst ab dieser Zeit auftrat. Bald nach seiner Taufe begann Jesus in der Öffentlichkeit aufzutreten (Lukas 4,14), indem er lehrte, Gespräche führte, Wunder tat und durch Galiläa, die Dekapolis und Judäa reiste. Das Johannesevangelium berichtet davon, dass in dieser Zeit drei Mal Passah gefeiert wurde (Johannes 2,13; 6,4; 11,55–12,1), diese Zeit also drei Jahre dauerte. Um den Beginn des öffentlichen Auftretens von Jesus Christus genauer zu bestimmen, wird daher vom Passahfest, an dem Jesus gekreuzigt wurde, zurückgerechnet.
Die Kreuzigung von Jesus Christus unter Pontius Pilatus
Die Kreuzigung von Jesus Christus wird von den Evangelien in die Statthalterzeit des römischen Beamten Pontius Pilatus datiert (Matthäus 27,2; Markus 15,1; Lukas 23,1; Johannes 18,29). Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Statthalter von Judäa. Jesus wurde am Tag vor einem Sabbat, also an einem Freitag, in Jerusalem gekreuzigt (Matthäus 27,62; Markus 15,42; Lukas 23,54-55; Johannes 19,31). Der Sabbat, der auf die Kreuzigung folgte, war gleichzeitig der erste Festtag des jüdischen Passahfests (Johannes 19,14.31). Das Passahfest beginnt immer am 15. Nisan des jüdischen Mondkalenders, fällt aber auf unterschiedliche Wochentage. Während der Amtszeit von Pontius Pilatus war der erste Passahfesttag nur in den Jahren 30 und 33 n. Chr. ein Sabbat. Die Kreuzigung von Jesus Christus geschah also am Freitag, den 7. April 30 n. Chr., oder am Freitag, den 3. April 33 n. Chr.
Die Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas beschreiben, dass Jesus Christus vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern noch ein Passahmahl feierte (Matthäus 26,17-30; Markus 14,12-25; Lukas 22,7-23). Dies bereitet Schwierigkeiten mit der Angabe des Johannesevangeliums, weil Jesus laut der Aussagen dort schon am Tag vor dem Beginn des Passahfests hingerichtet wurde (Johannes 19,14). Johannes datiert nach dem Mondkalender, der offiziell am Tempel in Jerusalem benutzt wurde. Aber zu dieser Zeit waren unter jüdischen Gruppen teilweise auch andere Kalender in Gebrauch. In Qumran wurde auch ein alter priesterlicher Sonnenkalender benutzt. Nach den Berichten der Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas scheint auch Jesus diesen Sonnenkalender gebraucht zu haben. Gemäß dieser Rekonstruktion hätte Jesus dann schon vor dem offiziellen Tempeltermin, aber in Einklang mit dem priesterlichen Sonnenkalender das Passahfest am Dienstag vor der Kreuzigung gefeiert. Die Kreuzigung fand dann am Tag vor dem Passahbeginn der Datierung des Mondkalenders am 14. Nisan statt. Diese Rekonstruktion lässt auch mehr Zeit für die verschiedenen Verhöre von Jesus zwischen seiner Festnahme und Hinrichtung.
Die Auferstehung von Jesus Christus
Alle Evangelien des Neuen Testaments berichten, dass Jesus Christus am ersten Tag der neuen Woche nach seiner Kreuzigung auferstand (Matthäus 28,1; Markus 16,2; Lukas 24,1; Johannes 20,1). Der erste Tag der Woche ist der Tag, der auf den Sabbat folgt. Jesus Christus wurde am Freitag hingerichtet und starb noch an diesem Tag. Auch sein Begräbnis erfolgte noch an diesem Freitag (Matthäus 27,57-61; Markus 15,42-47; Lukas 23,50-56; Johannes 19,38-42). Es folgte der Sabbat und darauf der erste Tag der Woche. Daraus ergibt sich, dass Jesus Christus am dritten Tag von den Toten auferstand. Auch der Apostel Paulus schrieb an die Christen in Korinth, dass Jesus gestorben, begraben und am dritten Tag auferweckt wurde (1. Korinther 15,3-4).
Je nachdem, welcher Datierung der Kreuzigung man folgt, fand die Auferstehung von Jesus Christus am 9. April 30 n. Chr. oder am 5. April 33 n. Chr. statt.
Die Himmelfahrt von Jesus Christus
Nach der Auferstehung von den Toten war Jesus Christus 40 Tage lang mit seinen Jüngern zusammen (Apostelgeschichte 1,3). In dieser Zeit erklärte Jesus seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern, was seine Lehre, sein Tod und seine Auferstehung bedeuten (Lukas 24,44-47). Nach diesen 40 Tagen wurde Jesus in den Himmel aufgenommen (Apostelgeschichte 1,9). Die Himmelfahrt von Jesus ist also auf das Jahr 30 oder 33 n. Chr. zu datieren.