Der Bibel nach ist die Existenz Gottes offenkundig. „Durch ihn leben wir doch, bewegen wir uns und haben wir unser Dasein“, sagt der Apostel Paulus (Apostelgeschichte 17,28). Auch an anderer Stelle argumentiert er, dass Gott anhand seiner Werke erkannt werden kann. Gottes Kraft und Weisheit sind erkennbar, wenn man sich die Schöpfung anschaut (Römer 1,19-20). Und wenn wir durch unser Gewissen spüren, dass es Gut und Böse gibt, dann weist uns das auf Gott als Gesetzgeber hin (Römer 2,14-15).
Die Existenz Gottes ist offensichtlich
Bei den biblischen Autoren hätte die heute so wichtige Frage nach der Existenz Gottes eher für Kopfschütteln gesorgt. Die Existenz Gottes war für sie offensichtlich. Wenn überhaupt einmal Menschen erwähnt werden, die meinen, es gäbe keinen Gott, dann werden sie wenig schmeichelhaft als „dumm“ (Psalm 14,1) oder als „Frevler“ bezeichnet (Psalm 10,4), also als jemand, der böswillig und bewusst gegen ein Gesetz verstößt. Den Autoren der Bibel war bewusst, dass ihre eigene Existenz ohne Gott nicht denkbar wäre und wir nur durch ihn leben (Apostelgeschichte 17,26).
Das Schöpfungs-Argument
Paulus schreibt, dass Gott selbst zwar unsichtbar ist, dass man sein unsichtbares Wesen aber an den sichtbaren Werken erkennen kann (Römer 1,19-20). Die Schöpfung selbst bezeugt ihren Schöpfer. So schreibt das auch David in Psalm 19. Seit jeher haben daher Philosophen und Theologen die Existenz Gottes mit dem „kosmologischen Argument“ begründet. Die Existenz des Universums bedarf schließlich einer Erklärung, denn Dinge, die einen Anfang haben, entstehen nicht einfach so. Alles hat eine Ursache. Auch die Wissenschaft stimmt heute der biblischen Behauptung zu, dass das Universum einen Anfang hatte.
Was also kann dessen Existenz verursacht haben? Es kann sich dabei nur um etwas handeln, das außerhalb des Universums steht. Und es muss etwas sein, dass äußerst kraftvoll und intelligent ist, denn sonst könnte es unser riesiges und enorm komplexes Universum nicht verursachen. Und dieses „etwas“ muss in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen, denn irgendwann muss es die Entscheidung zur Erschaffung des Universums getroffen haben. Das „etwas“ muss also ein „jemand“ sein: Gott. „Zufall“ oder immer gleiche „Naturgesetze“ können selbst ja nichts bewirken, sondern nur Abläufe von Dingen regeln, die bereits da sind.
Das Moral-Argument
Ein weiteres wichtiges Argument für die Existenz Gottes ist das Moral-Argument. Paulus schreibt (Römer 2,14-15): „Die Völker kennen das Gesetz zwar nicht. Trotzdem tun sie von sich aus, was das Gesetz verlangt. Obwohl sie das Gesetz nicht kennen, tragen sie es offensichtlich in sich. Sie zeigen damit, dass das vom Gesetz geforderte Handeln in ihr Herz geschrieben ist. Ihr Gewissen bestätigt das.“
Mit anderen Worten: Unser Gewissen bezeugt uns, dass es Gut und Böse wirklich gibt. Wenn wir Rassismus und Diskriminierung und Gewalt ablehnen, dann ist das nicht nur unsere persönliche Vorliebe. Diese Dinge sind wirklich falsch. Das können wir aber nur behaupten, wenn es einen objektiven Maßstab gibt, an dem wir das messen können. Ein solcher Maßstab muss sich außerhalb und oberhalb von Gesellschaft und Kultur befinden.
Weitere Argumente
Nach der Bibel hat Gott sich nicht nur durch die Schöpfung und in unseren Gewissen offenbart, sondern sogar durch bestimmte, von ihm ausgewählte Menschen geredet. Sogenannte „Propheten“ haben die Botschaft Gottes weitergegeben. Diese Botschaften kann man heute in der Bibel nachlesen.
Außerdem hat sich Gott in seinem Sohn Jesus Christus gezeigt. Jesus hat gesagt, dass jeder, der ihn sieht, damit seinen Vater, den verborgenen Gott, sehen kann (Johannes 14,9). Das er hat durch viele Zeichen und Wunder und durch seine Auferstehung von den Toten bestätigt. Auch heute noch gibt es überall auf der Welt Menschen, die Jesus Tag für Tag begegnen und erleben und davon berichten. Auch das ist ein gutes Argument für die Existenz Gottes.
Daniel Facius
Bibelseminar Bonn (www.bsb-online.de)