Es gibt mehrere historische Quellen, die die Existenz von Jesus von Nazaret belegen. Dazu gehören die Schriften des Neuen Testaments, insbesondere die vier Evangelien. Außerdem einige Texte von römischen und jüdischen Historikern des 1. Jahrhunderts. Diese Quellen beschreiben Jesus als jüdischen Prediger und Wundertäter, der von römischen Behörden gekreuzigt wurde.
Berichte im Neuen Testament
Die wichtigsten antiken Autoren, die über Jesus Christus berichteten, sind die Verfasser der Evangelien im Neuen Testament: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Diese Schriften wurden im 1. Jahrhundert n. Chr. verfasst. Sie beschreiben Jesus als jüdischen Prediger und Wundertäter, der von römischen Behörden gekreuzigt wurde. Außerdem berichten sie über seine Lehrtätigkeit und Wiederauferstehung und seinen Selbstanspruch, der Sohn Gottes zu sein.
Auch die anderen Schriften des Neuen Testaments verweisen auf Jesus als reale, historische Person (Galater 3,1; 1. Thessalonicher 1,10; 1. Thessalonicher 4,14; 1. Timotheus 1,15; 1. Timotheus 6,13; 1. Johannes 4,2). Diese Schriften sind alle in einem Zeitraum von höchstens 60 Jahren nach dem Tod von Jesus geschrieben worden. Alle Autoren waren entweder Zeitgenossen oder sogar Augenzeugen von Jesus.
Jüdische und römische Berichte über Jesus
Ein weiterer wichtiger Autor ist der jüdische Historiker Flavius Josephus, der im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte. In seinem Werk „Jüdische Altertümer“ erwähnt er Jesus kurz. Er beschreibt ihn als „einen gewissen Jesus, einen Mann von außergewöhnlicher Weisheit“ und berichtet, dass er von Pilatus hingerichtet wurde.
Der römische Historiker Tacitus schreibt in seinen „Annalen“ von einem „Christus“ (eine Bezeichnung für Jesus), der unter Kaiser Nero gekreuzigt wurde. Seine Anhänger wurden wegen ihrer „verabscheuungswürdigen und gefährlichen Gewohnheiten“ verfolgt.
Plinius der Jüngere beschreibt in einem Brief an Kaiser Trajan, wie er Christen verhörte und bestrafte, und Sueton erwähnt in seiner Biografie des Kaisers Nero die Christenverfolgungen unter Nero.
Wir müssen jedoch beachten, dass diese antiken Schriften eine einseitige Sicht auf Jesus präsentieren und von den Verfassern aus einer bestimmten Perspektive geschrieben wurden. Es gibt auch Zweifel an der Authentizität einiger dieser Berichte.
Zeugnis der Kirchengeschichte
Abgesehen von den schriftlichen Berichten ist die Existenz der christlichen Kirche ein starkes Indiz dafür, dass es Jesus Christus wirklich gegeben hat. Viele Christen haben bereits in der Anfangszeit der christlichen Gemeinde ihr Leben verloren, weil sie an ihrem Glauben an Jesus Christus festgehalten haben. Darunter waren Stephanus, Jakobus und eventuell auch Petrus. Also diejenigen, die den Glauben an Jesus Christus als erste in die Welt getragen haben. Wieso sollte ein Mensch bereit sein, für eine von ihm erfundene Person Verfolgung und sogar den Tod zu erleiden?
Zieht man alle diese Hinweise in Betracht, dann bestehen keine ernsthaften Zweifel daran, dass Jesus Christus tatsächlich gelebt hat.
Karl Karzelek
EFG Augustfehn - https://www.efg-augustfehn.de