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Wo kommt der Heilige Geist in der Bibel vor?
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Wo kommt der Heilige Geist in der Bibel vor?

Kurze Antwort

Der Heilige Geist kommt von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel vor und spielt eine wichtige Rolle in der Verbindung zwischen Gott und Mensch. Er befähigt Menschen für besondere Aufgaben, spricht durch Propheten und ist Teil der Dreieinigkeit. Der Heilige Geist taucht in den verschiedenen Büchern der Bibel zum Teil unter unterschiedlichen Namen auf; im Neuen Testament häufiger als im Alten Testament, da er seit Pfingsten durch Jesus für alle Menschen verfügbar ist.

Der Heilige Geist im Alten Testament

Das Wort für Geist im Hebräischen, der Sprache des ersten Teils der Bibel, lautet „Ruach“. Auf Deutsch bedeutet dieser Begriff „Wind“, „Hauch“ oder „Atem“, aber eben auch „Geist“. Wenn der Heilige Geist beschrieben werden soll, wird zumeist dieses Wort gebraucht. Insgesamt findet sich jedoch nur dreimal im Alten Testament der Ausdruck „Heiliger Geist“ („Ruach qodesh“; in Psalm 51,13 und Jesaja 63,10-11). Natürlich ist viel öfter als nur dreimal vom Heiligen Geist die Rede, in der Regel steht aber „Ruach“ (Geist) in Verbindung mit „Gott“ oder „Jahwe“, also „Gottes Geist“ oder „Jahwes Geist“.

 

Der Geist Gottes in der Schöpfung und Geschichte Israels

Gleich in den ersten Zeilen der Bibel ist von Gottes Geist die Rede. Die Schöpfung beginnt mit: „Über dem Wasser schwebte Gottes Geist“ (1. Mose 1,2). Der Heilige Geist war also schon vor und während der Schöpfung anwesend.

Es folgen viele Geschichten über die Menschen und ihr Verhältnis zu Gott. Dabei tauchen immer wieder bestimmte Formulierungen auf wie in Richter 15,14: „Da kam der Geist des Herrn (Jahwe) über ihn“, oder in 1. Samuel 16,13: „Da kam der Geist des Herrn (Jahwe) zu David.“ Die Folge dieses Ereignisses war, dass der entsprechende Mensch in der Lage war, Übermenschliches zu tun, wie im Falle Simsons in Richter 15,14-16. Manchmal erfolgte damit auch die Befähigung zu einer besonderen Aufgabe, wie im Falle Davids, der König von Israel wurde.

 

Der Prophetische Geist

Eine zentrale Rolle spielte der Geist auch bei den Propheten, denn diese gaben Gottes Wort weiter, indem sie vom Geist erfüllt wurden. Der Prophet Hesekiel schrieb in Hesekiel 11,5: „Da kam der Geist des Herrn über mich. Gott sagte zu mir: Sprich: ‚So spricht der Herr!‘“ Der Heilige Geist war es also, der die Propheten befähigte, Dinge zu sagen, die ein Mensch nicht wissen kann. So hat Gott den Menschen viele Verheißungen gegeben, die uns in der Bibel überliefert sind. Zum Beispiel verheißt er die Auferstehung der Toten in Hesekiel 37,1-14; dort ist explizit davon die Rede, dass der Geist Gottes die Toten lebendig macht.

Etliche Prophetien beziehen sich auf den Messias. Dieser sollte in besonderer Verbindung mit Gottes Geist leben, wie der Prophet Jesaja in Jesaja 61,1 über den Messias sagte: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt.“

Eine weitere Verheißung, in der der Geist eine wichtige Rolle spielt, findet sich in Joel 3,1-2, wo Gott spricht: „Ich gieße meinen Geist über alle Sterblichen aus. Eure Söhne und eure Töchter werden prophetisch reden. Eure Alten werden von Gott gesandte Träume haben und eure jungen Männer Visionen schauen. Auch über die Sklaven und Sklavinnen werde ich in den letzten Tagen meinen Geist ausgießen.“ Im Alten Testament bekamen nur ausgewählte Menschen Gottes Geist und meistens auch nur für eine bestimmte Zeit. Gott verhieß aber, dass alle Menschen seinen Geist bekommen können. Dies führt uns in das Neue Testament, den zweiten Teil der Bibel.

 

Der Heilige Geist im Neuen Testament

Das Wort für Geist im Griechischen (die Sprache, in der das Neue Testament geschrieben wurde), ist „Pneuma“ und bedeutet ähnlich wie „Ruach“ neben „Geist“ auch „Wehen“, „Wind“, „Atem“ und „Seele“. Rund 100-mal ist der wörtliche Ausdruck „Heiliger Geist“ („Pneuma hagion“) zu finden. Ansonsten ist auch hier von „Gottes Geist“ oder einfach nur vom „Geist“ die Rede. Eine Ausnahme bildet Johannes, der Schreiber des vierten Evangeliums. Er verwendet zusätzlich zu den genannten Ausdrücken auch noch „Parakletos“ für den Heiligen Geist, was in etwa „Beistand“, „Fürsprecher“ oder „Tröster“ bedeutet, z. B. in Johannes 14,26.

 

Jesus und der Heilige Geist

Der erste große Auftritt des Heiligen Geistes im Neuen Testament ist die Schwangerschaft Marias, denn sie wurde durch den Heiligen Geist schwanger (Matthäus 1,18). Dies zeigt, dass Jesus, Marias Sohn, auch wirklich Gottes Sohn war und damit Mensch und Gott zugleich.

Zu Beginn seines öffentlichen Wirkens wurde Jesus getauft und „als Jesus getauft war, stieg er sofort aus dem Wasser. In diesem Moment öffnete sich der Himmel über ihm. Er sah den Geist Gottes, der wie eine Taube auf ihn herabkam“ (Matthäus 3,16). Damit erfüllte sich die oben genannte Prophetie aus Jesaja 61,1. Jesus nahm auch explizit Bezug darauf in seiner ersten Predigt in Nazareth (Lukas 4,18).

Als Jesus über die Wiedergeburt sprach, wurde klar, dass „Pneuma“ nicht umsonst Wind und Geist bedeuten kann: „Auch der Wind weht, wo er will. Du hörst sein Rauschen. Aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. Genauso ist es mit jedem, der vom Geist geboren wird.“ (Johannes 3,8) Der Heilige Geist ist keine Kraft, über die der Mensch verfügen kann, aber er kann um ihn bitten, wie Jesus in Lukas 11,13 sagte: „Wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn darum bitten.“

Dass Gott, Jesus und der Heilige Geist eng zusammengehören, ist aus dem bisher Genannten sicher klar geworden. Dies unterstreicht auch folgender Satz im Missionsbefehl in Matthäus 28,19: „Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!“ Der Heilige Geist wird auf gleicher Ebene mit Gott und Jesus genannt, was deutlich macht, dass er auch Gott ist, also Teil der Dreieinigkeit.

 

Pfingsten – das Fest des Heiligen Geistes

Das große Fest des Heiligen Geistes ist Pfingsten. Dieses Fest geht zurück auf das Ereignis, an dem die Jünger Jesu mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden. Das ist in Apostelgeschichte 2,1-13 nachzulesen. Die Jünger wurden befähigt, die gute Nachricht von Jesus weiterzuerzählen, sodass viele Menschen anfingen, an Jesus zu glauben. Dies war der Beginn der Mission, allen Menschen von Jesus zu erzählen. Diese Mission war nur durch die Kraft des Heiligen Geistes möglich. Übrigens beschränkte sich der Heilige Geist nicht nur auf die Juden, das ursprünglich ausgewählte Gottesvolk, sondern wirkte auch unter den Heiden. Dies beschrieb Lukas in Apostelgeschichte 10,44-45.

 

Paulus über den Heiligen Geist

Bis heute gilt: Den Heiligen Geist bekommt man, wenn man die Botschaft von Jesus hört und sie im Glauben annimmt (Galater 3,2-5). Menschen, die den Heiligen Geist durch den Glauben empfangen haben, sind der Tempel Gottes, da der Heilige Geist in ihnen wohnt, schreibt der Apostel Paulus an die Korinther (1. Korintherbrief 3,16). Im 12. Kapitel des 1. Korintherbriefes schreibt Paulus, dass der Heilige Geist den Menschen in der christlichen Gemeinde verschiedene Gaben schenkt und sie zu einer Einheit werden lässt. Aber Heilige Geist arbeitet nicht nur in der Gemeinde, sondern auch am einzelnen Menschen. Das bezeichnet Paulus im Galaterbrief 5,22-23 als „Frucht des Geistes“: „Der Geist dagegen bringt als Ertrag: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Güte und Großzügigkeit, Treue, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung.“ Das alles sind Dinge, die der Heilige Geist im Menschen hervorbringt, wenn er dazu eingeladen wird.

 

Der Heilige Geist im letzten Buch der Bibel

Schließlich kommt der Heilige Geist auch im letzten Buch der Bibel vor, in der Offenbarung des Johannes. Auch Johannes schreibt, dass er vom „vom Geist Gottes ergriffen“ wurde (Offenbarung 1,10) und so große und fantastische Visionen und Bilder sah. Im letzten Kapitel der Offenbarung und damit der Bibel sagt der Heilige Geist gemeinsam mit der Braut, der Gemeinde von Jesus: „Komm!“ (Offenbarung 22,17). Dies ist eine Einladung zu Gott zu kommen, da er ewiges Leben schenkt.

 

 

Jonathan Granzin

Geändert am: 25.11.2025

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