„Heiliger Geist“ schreibt man als festen Eigennamen im Deutschen immer groß. Für Christen ist der Heilige Geist eine Person Gottes, die tröstet, Glauben schenkt und Gottes Nähe erfahrbar macht.
Laut Duden wird der „Heilige Geist“ im Deutschen immer großgeschrieben. Zwar ist „heilig“ ein Adjektiv, aber in festen Eigennamen schreibt man auch das Adjektiv groß, wie z. B. beim „Großen Wagen“ oder dem „Roten Meer“.
Auch in Zusammensetzungen und weiteren Deklinationsformen werden beide Begriffe großgeschrieben, beispielsweise bei den „Gaben des Heiligen Geistes“. Bindestriche setzt man dabei nicht.
Es gibt nur eine Ausnahme: Wenn gar nicht die göttliche Person gemeint ist, sondern man allgemein von jemandem spricht, der als besonders heilig gilt, wird „heilig“ kleingeschrieben. Z. B.: „Mein Vater war ein wirklich heiliger Geist, er hat mit allen in Frieden gelebt.“
Martin Luther übersetzte im 16. Jahrhundert die Bibel ins Deutsche und führte den Ausdruck „der Heilige Geist“ ein. In den frühen Ausgaben seiner Bibel findet man aber noch sehr unterschiedliche Schreibweisen, z. B. „der heilige geyst“. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden einheitliche Regeln und Normen für die deutsche Rechtschreibung festgelegt. Seitdem gilt: „Heiliger Geist“ wird als Eigenname immer großgeschrieben.
Christen glauben an den einen Gott in drei Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist. In der Bibel wird der Heilige Geist nicht als unpersönliche Kraft beschrieben. Er ist eine lebendige Person Gottes, die uns Glauben schenkt (Römer 8,16; Johannes 14,26), uns tröstet und beisteht (Johannes 14,16-17) und uns in die Wahrheit führt (Johannes 16,13). Durch ihn ist Gott bis heute immer bei uns (Epheser 1,13-14). Wenn du mehr über ihn erfahren möchtest, lies in der Bibel oder in weiteren creedle-Artikeln nach.
Rahel Dyck
Mitglied im Leitungskreis der Freien evangelischen Gemeinde Bonn
