Wie lebte Jesus Christus nach der Auferstehung?

Kurze Antwort

Nach seiner Auferstehung begegnete Jesus Christus über einen Zeitraum von 40 Tagen mehrmals verschiedenen Menschen und Menschengruppen (Apostelgeschichte 1,1-5). Er hatte dabei einen tatsächlichen Körper, denn er konnte sprechen, Gegenstände bewegen, essen und von Menschen berührt werden. Sein Körper scheint aber in bestimmten Aspekten anders als zuvor gewesen zu sein, denn er konnte schlagartig auftauchen und verschwinden. Seitdem er in den Himmel emporgehoben wurde, lebt Jesus dort.

Die Berichte über den auferstandenen Jesus  

Laut den biblischen Berichten entdeckten mehrere Anhängerinnen von Jesus am zweiten Tag nach seinem Tod sein leeres Grab. Sie erfuhren durch Engel, dass Jesus auferstanden war (Matthäus 28,1-7; Markus 16,1-6; Lukas 24,1-6.22-23: Johannes 20,11-12). Nach seiner Auferstehung begegnete Jesus Christus über einen Zeitraum von 40 Tagen mehrmals verschiedenen Menschen und Menschengruppen. Teilweise sogar bis zu 500 Menschen auf einmal (Apostelgeschichte 1,1-5; 1.Korinther 15,3-9).
 
Bereits am Tag seiner Auferstehung begegnete der auferstandene Jesus seiner Anhängerin Maria Magdalena auf dem Friedhof. Sie hielt ihn zuerst für den Gärtner, erkannte ihn dann aber auf den zweiten Blick und die beiden redeten miteinander (Johannes 20,14-18). Maria Magdalena durfte Jesus aber nicht berühren (Johannes 20,17). Auf dem Weg vom Grab zurück in die Stadt Jerusalem sprach Jesus mit den Frauen, die das leere Grab entdeckt hatten (Matthäus 28,8-10). Später begegnete er zwei von seinen Anhängern auf dem Weg von der Stadt Jerusalem in das Dorf Emmaus (Lukas 24,13-35). Während sie gingen, blieb Jesus unerkannt. Erst als die zwei Männer mit Jesus zu Abend essen wollten und er wie gewohnt Gott für das Brot dankte und es austeilte, erkannten sie ihn. Danach verschwand er schlagartig auf übernatürliche Weise (Lukas 24,28-32). 
 
Am Abend tauchte Jesus plötzlich in Jerusalem inmitten der Gruppe seiner engsten Vertrauten auf, obwohl der Raum abgeschlossen war (Lukas 24,36-49; Johannes 20,19-29). Die Anwesenden fürchteten sich zuerst und hielten ihn für einen Geist. Um zu beweisen, dass er kein Geist war, fing er an, etwas zu essen. Er zeigte die Verletzungen, die durch die Kreuzigung an seinen Händen und Füßen entstanden waren. Und er forderte die Anwesenden auf, ihn genau anzusehen und ihn anzufassen (Lukas 24,36-43). Danach begleitete er die Gruppe bis in das etwa 3 km entfernte Betanien. Dort verschwand er auf übernatürliche Weise in Richtung Himmel (Lukas 24,50-51). 
 
Acht Tage später geschah ein ähnliches Ereignis, nur dass dieses Mal Thomas anwesend war. Thomas war ein weiterer Anhänger von Jesus, der bei der ersten Begegnung gefehlt hatte. Jesus forderte Thomas auf, die Verletzungen seiner Kreuzigung zu begutachten und zu berühren. So wollte Jesus beweisen, dass er tatsächlich lebendig war. Thomas hatte dem Bericht der anderen zuvor nicht geglaubt. Nachdem Thomas Jesus aber nun mit eigenen Augen gesehen hatte, glaubte er an Jesus und bezeichnete ihn als seinen Herrn und Gott (Johannes 20,24-29). 
 
In der Bibel wird von weiteren Begegnungen mit Jesus innerhalb von 40 Tagen nach seiner Auferstehung berichtet, etwa am See Genezareth in der Provinz Galiläa im Norden Israels. Dort wurde Jesus von seinen Anhängern erkannt, die von Beruf Fischer waren. Sie hatten die ganze Nacht nichts gefangen. Doch dann forderte ein Mann am Ufer sie auf, ihre Netze auszuwerfen, die daraufhin plötzlich voll mit Fischen waren. Durch dieses Wunder, das Jesus früher schon einmal vollbracht hatte (Lukas 5,1-11), erkannten seine Anhänger ihn. Anschließend aßen sie mit ihm zusammen am Ufer (Johannes 21,1-14). 
 
 

Die Eigenschaften des neuen Auferstehungskörpers 

Durch die biblischen Berichte zeigt sich eindeutig: Jesus Christus hatte nach seiner Auferstehung einen tatsächlichen Körper aus Fleisch und Blut. Das beweist er, indem er sich berühren lässt und Nahrung zu sich nimmt. Trotzdem scheint sein Körper anders zu sein als zuvor, denn er kann in verschlossenen Räumen auftauchen oder schlagartig verschwinden. Außerdem erkennen ihn seine Anhänger oft nicht sofortDas heißt, sein Aussehen hat sich verändert. Trotzdem kann er eindeutig identifiziert werden durch seine Kreuzigungsverletzungen, seine Fähigkeit, Wunder zu bewirken, und durch die Art, wie er redet und handelt. 
 
Das alles kann man dadurch erklären, dass Jesus bei seiner Auferstehung einen neuen Körper bekommen hat. In deBibel lesen wir, dass alle Menschen nach dem Tod einmal einen neuen Körper bekommen werden, wie Jesus ihn bekommen hat (1.Korinther 15,35-49; Philipper 3,20-21). Dieser Körper wird in der Bibel geistlicher Körper genannt (1.Korinther 15,44). Er ist unsterblich und kann nicht durch Krankheit beeinträchtigt werden (1.Korinther 15,35-49). Zu genaueren Details über die Beschaffenheit oder weitere Eigenschaften dieses Körpers berichtet die Bibel jedoch nichts.
 
In Apostelgeschichte 1 wird erzählt, wie Jesus in den Himmel emporgehoben wurde. Seitdem lebt er dort, bis er zurückkommt: 
 
Nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben. Eine Wolke nahm ihn auf, und er verschwand. Die Apostel starrten wie gebannt zum Himmel und schauten ihm nach. Da standen plötzlich zwei weiß gekleidete Männer bei ihnen. Die sagten: Ihr Männer aus Galiläa,was steht ihr da und schaut zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird wiederkommen – genauso wie ihr ihn habt in den Himmel gehen sehen.(Apostelgeschichte 1,9-11)
 
 
David Kreiselmaier  
und  
Scott Way, Th.M. 
Theologisches Seminar Rheinland
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Geändert am: 10.02.2024

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