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Wie kann Gott überall sein und wir sehen ihn nicht?
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Wie kann Gott überall sein und wir sehen ihn nicht?

Kurze Antwort

Gott existiert außerhalb menschlicher Wahrnehmungsfähigkeit. Er ist ein Geistwesen und nicht ohne Weiteres erkennbar. Wir Menschen sind so geschaffen, dass wir eine Ahnung von ihm haben. Wir können ihn als allmächtigen Schöpfer in der Schöpfung wahrnehmen (Römer 1,19-20). Gott macht sich durch seinen Sohn, Jesus Christus, erkennbar. Unsere Aufgabe: an ihn glauben! In ihm haben wir Gott mit seinen Eigenschaften, seinen Worten und Taten überall vor Augen.

Gott existiert außerhalb menschlicher Erkenntnis

Es ist nachvollziehbar, dass ein spiritueller Mensch, dem Gott wichtig ist, den Wunsch hat, Gott zu sehen. Aufgrund dieser Sehnsucht will dieser Mensch mehr von Gott wissen und ihm begegnen. Die Frage, mit der wir uns in diesem Artikel beschäftigen, dürfte schon tausendfach gestellt worden sein.

Der biblische Gott ist aber nicht substanziell, kein Wesen, kein Alien, keine Projektion unserer Wünsche oder Unzulänglichkeiten. Er sagt von sich: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ (2. Mose 3,14) Dies ist eine Selbstaussage Gottes, um grundsätzlich deutlich zu machen, dass er wirklich existiert. Er ist ein Teil der objektiven Wirklichkeit, unabhängig davon, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Er ist der, der er ist, ob wir ihn uns vorstellen können oder nicht, ob er mit den menschlichen Sinnen wahrnehmbar ist oder nicht (Johannes 1,18).

 

Es gibt wesentliche und trennende Unterschiede zwischen Mensch und Gott

Gott ist Geist, aber kein Gespenst, kein menschlicher Gedanke oder eine Traumfigur, sondern ganz anders als die sichtbare Schöpfung (Johannes 4,24); ganz anders als seine Geschöpfe mit oder ohne Intelligenz und Selbsterkenntnis – nämlich absolut heilig (Psalm 99,3). Er existiert außerhalb unserer physischen und psychischen Möglichkeiten und Vorstellungskräfte, weil er der Schöpfer der Welt und der Lebewesen ist und wir „nur“ ein Teil seiner Kreativität und seines schöpferischen Willens sind (Psalm 139,13-16). Somit ist er auch überall im Weltraum und erfüllt diesen (Psalm 139,7-8).

Trotz der Ebenbildlichkeit Gottes sind wir als seine Geschöpfe von ihm zunächst weit entfernt. Wir sind beschränkt, fehlerhaft, unzulänglich, lieblos, in vielen Bereichen des Lebens und dessen Umstände machtlos und schließlich der Vergänglichkeit preisgegeben. Diese von Gott festgelegten Tatsachen sind ersichtlich und unverrückbar, müssen aber von uns Menschen zuerst akzeptiert werden, bevor wir uns der eigentlichen Frage zuwenden können.

 

Gott hat Zugänge zur Erfahrbarkeit geschaffen

Noch eine weitere wesentliche geistliche Tatsache möchte ich meiner Antwort vorausschicken: Der Mensch kann laut der Bibel in der Tat Gott sehen (1. Mose 32,31), wahrnehmen und erkennen, wenn er ein Auge – einen besonderen Sinn – dafür entwickelt und biblische Aussagen über Gott ernst und für sich in Anspruch nimmt. Er kann Gott in seiner unfassbar komplexen, stimmigen und fantastischen Schöpfung und den Geschöpfen, wie auch in jedem seiner Mitmenschen jederzeit entdecken und wahrnehmen (Römer 1,19-20). Denn der Mensch ist tatsächlich ein Gedanke und eine Ausführung Gottes in Körper, Seele und Geist und nach seinen Vorstellungen geschaffen bzw. gestaltet (1. Mose 1,27). Gott hat ausschließlich dem Menschen als dem Besten seiner Schöpfung eine Seele, außergewöhnliche Intelligenz, Logik, Ordnungssinn, Neugier, Forschungswillen und Kreativität geschenkt – ebenso wie vielfältige Gefühle mit der außerordentlichen Fähigkeit, tiefgründig und bewusst zu lieben (1. Johannes 4,7). Gott hat dem Menschen die Möglichkeit geschenkt, Schönheit zu sehen, sie differenziert, rein und gut ganz tief in der Seele zu empfinden.

Auch die Naturgesetze an sich und die Gegebenheiten im Weltall sind so gestaltet, dass wir Gottes genialen Schöpfergeist erkennen können. Unser Sonnensystem ist so unfassbar stimmig und exakt geschaffen, dass wir Rückschlüsse vom Weltraum her über unseren Planeten ziehen können. Aus diesem Grunde sind wir eben nicht „lost in space“; nicht unterwegs im Nirgendwo.

In alldem ist letztlich Gott sichtbar und erlebbar. Vorausgesetzt, man lässt sich auf den Gedanken ein, dass man nicht nur biologisch existiert, sondern „geistlich veranlagt“ ist (Hiob 32,8), eine unsterbliche Seele hat (Matthäus 10,28) und dass es einen allmächtigen, ewigen Gott (Psalm 48,15), einen Schöpfer und Erhalter des Lebens gibt.

 

Die menschliche Erkenntnis von Gott ist begrenzt

Dennoch ist Gott selbst ausschließlich transzendent. Er ist übernatürlich, geistig und geistlich. Er ist kraft seiner Weisheit, seiner Allmacht und seiner ewigen Existenz immer da und kann überall zur gleichen Zeit sein und eingreifen. Er ist vollkommen; vollkommene Heiligkeit, Schönheit, Licht und Liebe (5. Mose 32,4; 1. Samuel 2,2). Er kennt die Gedanken aller Menschen gleichzeitig, nimmt Teil an jedem Schicksal und vergisst nichts (Lukas 12,6). Das ist für uns Menschen nur ansatzweise vorstellbar, aber nicht wirklich zu verstehen. Aber deswegen ist Gott eben (ein) Gott. Er will auch nicht „leibhaftig“ (substanziell) gesehen werden, weil der Mensch diese Begegnung nicht ertragen könnte. Einigen Menschen (Mose, Jakob, Elia u. a.) hat Gott ermöglicht, mit ihm durch ein „Medium“ (brennender Dornbusch, engelähnliche Männer usw.) zu reden, zu verhandeln und sogar zu kämpfen (1. Mose 17,1; 1. Mose 35,1)! Darüber hinaus zeigt er sich in übernatürlichen Erscheinungen, bei denen Beteiligte aber sofort wissen, dass Gott in dieser Erscheinung vorhanden ist und eine Botschaft für sie hat (2. Chronik 7,3).

 

Der Mensch besitzt ein Wissen um Gott

Gott bleibt also ein Stück weit geheimnisvoll und schützt sich selbst und uns Menschen vor einer direkten Begegnung, setzt aber darauf und rechnet fest damit, dass unsere „Antenne“ für ihn Signale erkennen und aufnehmen kann. Dieser „siebte (achte oder neunte) Sinn“, diese „Antenne“, diese besondere Ahnung hat er von Urzeiten an in jedem Menschen angelegt (Jeremia 29,13-14a). Deshalb ist die Frage nach ihm und der Wunsch, ihn zu erfahren – ihn mit allen Sinnen zu erkennen – in uns allen vorhanden. Die ersten Menschen der Schöpfung durften sogar, als alles noch in bester (göttlicher) Ordnung war, Gottes direkte und leibliche Gegenwart hautnah erleben.

 

Gott muss sich zu uns aufmachen

Doch inzwischen sind wir Menschen von Geburt an von Gott getrennt, nicht „auf einer Wellenlänge“ mit ihm. Wir sind der Sünde und Schuld unterworfen, unheilig und mit eigener Möglichkeit und Anstrengung nicht fähig, uns ihm zu nähern und ihn zu erleben. Er ist viel zu heilig, als dass wir ihn mit unseren Sinnen erfassen könnten. Deshalb sind wir auf seine Gnade angewiesen (Epheser 2,8-9). Er muss sich uns in Jesus Christus offenbaren, sich in unserem Leben bemerkbar machen und uns eine Einsicht in unsere Verlorenheit schenken (1. Korinther 1,18). Diese Einsicht bewirkt normalerweise anschließende Reue und Buße mit einer Umkehr (Bekehrung) zu Gott. Die Bibel spricht dann von einer „Wiedergeburt zu einem neuen Leben“.

 

Gott wird sichtbar durch Jesus Christus …

Trifft dies ein, so wird Gott in unser Leben einkehren und Platz in uns einnehmen. Wer dieses neue Leben besitzt, kann Gottes Spuren in der persönlichen Biografie und sein Wirken in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erkennen (1. Mose 50,20). Gott ist mit all seinen Absichten und Eigenschaften, in seinen wunderbaren Taten, seiner Zugewandtheit zum sündigen Menschen, seiner vorbehaltlosen Liebe und Geduld sichtbar geworden durch seinen Sohn Jesus Christus (Johannes 14,7-9). So lebt Gott durch die An- und Aufnahme von Jesus in jedem echten Christen und ist durch ihn geistig und geistlich erkennbar und in diesem Sinne „sichtbar“ (Galater 2,20). Wir können ihn also nicht mit unseren Sinnen sehen, aber erfahren. Selbstverständlich ist Gott aber vor allem (und überall) da sichtbar, wo wir sein Leben und seine Worte vor Augen haben und in der Bibel von ihm lesen und in einer Predigt von ihm hören.

 

… und durch unseren Glauben an ihn

Gott möchte, dass wir durch den Glauben an ihn seine Allmacht und Liebe erleben. Mit anderen Worten: Uns Menschen wird die Verantwortung nicht abgenommen, uns willentlich auf Gott einzulassen und an ihn zu glauben. Wäre er für alle Menschen sichtbar, müsste man nicht an ihn glauben. Der Glaube und die Hinwendung zu Jesus als meinen und deinen Erretter aber ist der Schlüssel zur Erfahrbarkeit, zur Erkennbarkeit seiner Einzigartigkeit und Heiligkeit. Und der Glaube ist der Schlüssel zur tieferen Selbsterkenntnis, zu einer göttlichen Sichtweise der Weltgeschichte und des Menschseins – zum Sinn meines und deines Lebens.

Noch einmal: Der Glaube an Gott, den Vater, und ein Leben mit einer engen Bindung an Jesus sind die Vorgaben Gottes, sind seine Bedingungen, die er dem Ebenbild Mensch auferlegt. Ohne deren Erfüllung bleibt der Mensch in der Ferne von Gott – kann ihn möglicherweise ein Leben lang suchen, ihn aber trotzdem nicht „sehen“ bzw. finden. Er sucht das Licht, bleibt aber in der Dunkelheit. Das Magazin P.M. hat 2006 die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes auf 62 % „berechnet“. Warum sollte man sich wegen 38 % berechneter Unwahrscheinlichkeit in der Dunkelheit verlieren und schließlich verloren gehen?

Der Moderator und Entertainer, Thomas Gottschalk, ein gläubiger Katholik, meint dazu ganz schlicht und pragmatisch: „Mit dem Glauben an Gott sterbe ich lieber, wenn ich schon muss.“

 

 

Dietmar Tober

Geändert am: 24.10.2025

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