„Den Tod überleben“ – ist das nicht ein Widerspruch in sich? Genau das ist ein zentraler Bestandteil des christlichen Glaubens: Jesus Christus war tot und Gott hat ihn leibhaftig von den Toten auferweckt. Er hat Jesus in ein neues Leben gerufen und ihm alles im Universum, auch den Tod, untertan gemacht. Darum ist Jesus die Quelle des Lebens. Er ist fähig, den Tod außer Kraft zu setzen (Johannes 1,3-4; 11,38-44).
Der Tod und die Auferstehung von Jesus: zentrale Aspekte des Glaubens
Dass Jesus Christus leibhaftig starb und kurze Zeit später buchstäblich von den Toten auferstand, ist ein zentraler Aspekt des christlichen Glaubens. In sämtlichen Büchern des Neuen Testaments wird darauf direkt oder indirekt Bezug genommen. In einer Kurzzusammenfassung der Grundlagen des christlichen Glaubens schreibt der Apostel Paulus, von dem einige neutestamentliche Briefe stammen: „Was ich euch weitergegeben habe, habe ich selbst als Überlieferung empfangen. Grundlegend ist: Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es in der Heiligen Schrift steht. Er wurde begraben und am dritten Tag auferweckt, wie es in der Heiligen Schrift steht. Er hat sich Kephas gezeigt, danach auch den Zwölf.” (1. Korinther 15,3-5)
Das Zeugnis des Neuen Testaments: Jesus hat den Tod überlebt
Die Evangelien skizzieren wichtige Episoden aus dem Leben von Jesus aus erster Hand. Auch sie betonen explizit, dass Jesus hingerichtet wurde und tatsächlich starb (siehe z. B. Markus 15,24; Johannes 19,30). Mehr noch: In den Evangelien wird auch ausdrücklich erwähnt, dass Jesus seinen eigenen Tod voraussagte (siehe z. B. Markus 8,31). Zudem werden dort andere Details beschrieben, die nur Sinn machen, wenn Jesus tatsächlich starb, etwa seine Grablegung (Lukas 23,50-56). Mit allen Mitteln wird also betont, dass Jesus von Nazareth einen realen Tod erlebte – etwas, was ein gewöhnlicher Mensch normalerweise nicht „überlebt“.
Gleichzeitig betont die Bibel auch, dass der Tod nicht das Ende von Jesus Christus war. Alle vier Evangelien heben am Ende hervor, dass Jesus wieder unter den Lebenden ist. Seine ersten Nachfolger waren die Augenzeugen dafür. Auch die Briefe des Neuen Testaments setzen die Tatsache der Auferstehung von Jesus voraus. Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, sieht der Verfasser Jesus in einer Vision. Jesus sagt zu ihm: „Ich war tot, doch schau her: Ich lebe für immer und ewig, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zum Totenreich.“ (Offenbarung 1,18). Das gesamte Neue Testament bestätigt also, dass Jesus den Tod „überlebt“ hat.
Die Ursache der Auferstehung: Gottes Macht
Über die medizinischen oder biologischen Gründe der Auferweckung von Jesus wird in der Bibel nicht spekuliert. Die Ursache wird auf Gottes Macht zurückgeführt. So werden die ersten Augenzeuginnen des leeren Grabes mit der rhetorischen Frage konfrontiert: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ Daraufhin folgt die überraschende Aussage: „Er ist nicht hier: Gott hat ihn von den Toten auferweckt!“ (Lukas 24,5f). An vielen anderen Stellen der Bibel wird Gott ausdrücklich als der Handelnde in der Auferweckung dargestellt: „Gott, [der] Vater, der ihn von den Toten auferweckt hat“ (Galater 1,1). Gott wird von der ersten Seite der Bibel an als die Quelle und der Ursprung des Lebens beschrieben. Die Auferstehung von Jesus beweist, dass er sich nicht von der Macht des Todes aufhalten lässt.
Die Bedeutung der Auferstehung: kompletter Sieg über den Tod
Jedoch handelt es sich bei der Auferweckung von Jesus um mehr als nur ein spektakuläres Wunder Gottes. Von Totenauferweckungen wird auch an anderen Stellen der Bibel berichtet. Am ausführlichsten wohl im Fall von Lazarus. Er war ein Freund von Jesus und wird von ihm von den Toten auferweckt (Johannes 11). Doch die Auferstehung von Jesus ist aus zwei Gründen noch viel bedeutsamer. Zum einen, weil Jesus der ist, „der das Leben bringt“ (Apostelgeschichte 3,15). Er setzt die Macht des Todes komplett außer Kraft (Römer 6,9: „Wir wissen doch: Christus wird nicht mehr sterben, nachdem er vom Tod auferweckt wurde. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn.“). Die anderen Totenauferweckungen, von denen die Bibel berichtet, waren dagegen in gewissem Sinne nur „Lebensverlängerungsmaßnahmen“.
Zum anderen ist die Auferstehung von Jesus deshalb bedeutsamer, weil sie Auswirkungen auf das Schicksal der ganzen Welt und jedes Menschen hat. So heißt es in der Bibel: „Als wir noch Feinde waren, wurden wir mit Gott versöhnt durch den Tod seines Sohnes. Wenn wir jetzt versöhnt sind, ist es umso gewisser: Wir werden dadurch gerettet werden, dass sein Sohn lebt.“ (Römer 5,10) Durch seinen Tod und Auferstehung besiegt Jesus also den Tod, einen unerwünschten Eindringling in Gottes gute Schöpfung.
Und damit wird der Weg für Gottes neue Schöpfung geebnet. Dort wird der Idealzustand wiederhergestellt und es wird keinen Tod mehr geben (siehe Offenbarung 20,14; Offenbarung 21,4). Laut der Bibel wird das passieren, wenn der auferstandene und in den Himmel aufgefahrene Jesus Christus am Ende der Zeiten auf die Erde zurückkehren und alle Ungerechtigkeit der Welt bestrafen wird (siehe Johannes 5,28f).
Alexander Dalinger
Bibelschule Brake (https://www.bibelschule-brake.de/)
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