creedle rockc Logo
Menu
Wie beschreibt die Bibel Gottes Liebe?
Zurück zur Übersicht
In Zwischenablage kopiert!

Wie beschreibt die Bibel Gottes Liebe?

Kurze Antwort

Gottes Liebe ist nicht davon abhängig, wie sich ein Mensch verhält oder was er darstellt. Gottes Liebe ist ein unverdientes Geschenk. Sie ist unveränderbar und voll von Gnade und Barmherzigkeit.

Wie groß diese Liebe in ihrem vollen Ausmaß ist, lesen wir in Johannes 3,16: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab.“ Durch Jesus wird Gottes Liebe greifbar. Denn er gibt das Wertvollste, das er geben kann: sich selbst.

Gottes Liebe ist freiwillig (Schöpfung)

Die Geschichte der Liebe Gottes beginnt ganz am Anfang der Bibel. In 1. Mose 1 lesen wir, wie Gott sagt: „Lasst uns Menschen machen.“ (1. Mose 1,26) Im Gegensatz zu den Tieren schafft Gott die Menschen dabei als Wesen, die ihm „gleich“ oder ähnlich sein sollen (1. Mose 1,26). Er möchte mit ihnen in einer liebevollen Beziehung leben.

Doch obwohl Gott die Menschen erschaffen hat, um sie mit seiner Liebe und Nähe zu beschenken, gibt er ihnen die Freiheit, zu entscheiden, ob sie mit Gott leben und diese Liebe erwidern möchten, oder eben nicht. 1. Mose 3 erzählt, wie die Menschen sich entschieden haben, Gott nicht zu vertrauen und letztendlich ohne ihn und ohne seine Liebe zu leben. Die Bibel nennt diese Trennung Sünde.

Dass Gott den Menschen überhaupt diese Freiheit zugesteht, sich für oder gegen ihn zu entscheiden, zeigt, wie groß und echt seine Liebe ist. Denn Liebe lässt sich nicht erzwingen. Gott möchte, dass wir uns ganz freiwillig dafür entscheiden, seine Liebe anzunehmen und ihn zurückzulieben.

 

Gott ist die Liebe selbst

Gott ist nicht einfach nur wie eine Person, die besonders viel Liebe in sich hat. Sondern in 1. Johannes 4,8 lesen wir: „Gott ist Liebe.“ 

Dabei ist es wichtig zu unterscheiden, dass die Bibel nicht die „Liebe“ an sich als Gott darstellt. Sie sagt: Gott ist die Liebe. Sein Charakter und sein ganzes Wesen ist durch und durch Liebe. Gott ist die Liebe in Person.

 

Gottes Liebe hat ein besonderes Wesen

Anders als in der deutschen Sprache, in der es nur den einen Begriff für „Liebe“ gibt, gibt es in der Ursprache des Neuen Testamentes der Bibel (dem Griechischen) verschiedene Liebesbegriffe, die unterschiedliche Arten des Liebens beschreiben.

An vielen Stellen im Neuen Testament wird z. B. der griechische Begriff „phileo“ verwendet. Er bezeichnet eine starke Zuneigung oder Freundschaft, wie sie z. B. unter Geschwistern oder guten Freunden zu finden ist. „Phileo“ meint also eine Art geschwisterliche Liebe.

Ein weiteres Beispiel ist der griechische Begriff „eros“. Er wird im Neuen Testament zwar nicht direkt verwendet, dafür aber in anderen Schriften aus einer ähnlichen Zeit. „Eros“ bezeichnet ein leidenschaftliches Verlangen, wie es z. B. in einer Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau auftritt.

Immer, wenn im Neuen Testament von Gottes Liebe gesprochen wird, wird der griechische Begriff „agape“ verwendet. Dieser Begriff beschreibt in besonderer Art und Weise, wie Gott liebt. Diese Liebe, mit der Gott uns begegnet, ist von Gnade und Barmherzigkeit geprägt. Sie ist nicht an eine Bedingung oder Erwartung gebunden. Wir müssen keine Vorleistung bringen, damit wir Gottes Liebe verdienen. Sie ist auch nicht an eine Charaktereigenschaft oder das Aussehen eines Menschen, nicht einmal an sein Verhalten gebunden. Diese Liebe Gottes gegenüber einem Menschen ist bedingungslos da und kann durch nichts, was ein Mensch tut, verändert werden.

 

Gottes Liebe ist sichtbar

Diese Liebe Gottes ist nicht nur ein schöner Gedanke. Gott hat seine Liebe sichtbar werden lassen. Denn was diese Agape-Liebe in ihrem ganzen Ausmaß bedeutet, hat Gott deutlich gemacht, als er seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt hat (1. Johannes 4,9). 

In Johannes 3,16 lesen wir: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ Gott hat eine unglaubliche Liebe zu den Menschen und den sehnlichen Wunsch, wieder in Gemeinschaft und Beziehung mit jedem Einzelnen zu leben. Deshalb gibt er das Größte und Wertvollste, das er geben kann: sich selbst. In Jesus Christus, dem Sohn Gottes, wird Gott selbst Mensch. Er kommt in diese Welt, in das Leid und die Verlorenheit der Menschheit, und stirbt am Kreuz. Damit räumt er die Schuld der Menschen, die sie von Gottes Liebe und der Gemeinschaft mit ihm trennt, aus dem Weg (Römer 4,25, Römer 8,34).

Durch seinen Tod am Kreuz nimmt Jesus also die Sünde der ganzen Welt auf sich und macht durch seine Auferstehung deutlich, dass er größer und mächtiger ist als der Tod. Damit schafft er alles aus dem Weg, was uns von Gott trennt – die Macht der Sünde und des Todes. Und er macht es möglich, dass wir Menschen wieder in Gemeinschaft mit Gott leben können.

Liebe bedeutet also nicht, dass Gott uns immer das gibt, was wir gerade möchten. Wenn Gott uns gegenüber in Liebe handelt, dann gibt er uns nicht unbedingt das, was wir uns wünschen, sondern das, was wir brauchen und was gut für uns ist. Gott beschenkt uns tatsächlich ganz praktisch mit vielem und macht uns Freude. Aber sein größtes Geschenk an uns ist er selbst, seine Nähe und die Gemeinschaft mit ihm, die wir für ein gutes und gelingendes Leben brauchen.

 

Gott liebt uns zuerst

Als Menschen fällt es uns meist am leichtesten, denen gegenüber Liebe zu zeigen oder liebevoll zu handeln, die auch uns mit Liebe oder zumindest Freundlichkeit begegnen. Auch hier zeigt uns die Bibel, dass das Wesen der Liebe Gottes ganz anders ist. Denn Gottes Liebe fängt nicht erst dort an, wo ein Mensch ihm Liebe entgegenbringt. Gottes Liebe zum Menschen beginnt weit früher. Im 1. Johannesbrief wird deutlich: Nicht wir Menschen haben Gott geliebt, sondern Gott ist es, der uns zuerst geliebt hat (vgl. 1. Johannes 4,10+19).

Doch nicht nur das. Gott geht noch einen ganzen Schritt weiter. Denn im Römerbrief lesen wir, dass Gott uns seine vollkommene Liebe zeigt, indem Jesus Christus für uns gestorben ist. Paulus betont: „Damals waren wir noch Sünder.“ (Römer 5,8) Man könnte auch sagen: Jesus starb für uns, als wir noch Feinde Gottes waren und uns ganz von ihm abgewandt hatten. Gott geht demnach in seiner Liebe ganz auf den Menschen zu und gibt alles, was er geben kann, obwohl der Mensch als Feind Gottes lebt.

 

Gottes Liebe in einer Geschichte

Diese überwältigende Liebe Gottes beschreibt Jesus selbst einmal in einem Gleichnis, einer Art Beispielgeschichte.

In dieser Geschichte (Lukas 15,11-32) erzählt Jesus von einem Vater und seinen Söhnen. Einer der Söhne kommt eines Tages zum Vater und fordert das Erbe ein, das ihm nach dem Tod des Vaters zusteht. Mit anderen Worten: Er wünscht seinem Vater den Tod.

Für den Vater muss dieses Verhalten nicht nur verletzend, sondern zutiefst demütigend und verachtend gewesen sein. Doch er gibt seinem Sohn, was er verlangt, und lässt ihn gehen.

Der Sohn zieht einen Schlussstrich unter diese Beziehung und lebt sein Leben ab jetzt nach seinen ganz eigenen Maßstäben und Freiheiten. Er genießt in vollen Zügen, was sein Erbe ihm ermöglicht. So lange, bis nichts mehr davon übrig ist. Alles, was er hatte, ist ihm wie Sand zwischen den Fingern zerlaufen. Er hat sein Leben mit voller Wucht an die Wand gefahren. Er ist am Ende. Tiefer kann er nicht sinken.

Doch dann trifft er in seinem Elend eine Entscheidung. Er macht sich auf den Weg zu seinem Vater. Er weiß, dass er es nicht verdient, als Sohn aufgenommen zu werden, und dieses Recht für alle Zeiten verspielt hat. Doch er hofft, dass er als niedriger Angestellter bleiben darf, um wenigstens zu überleben.

Jesus vergleicht die Reaktion des Vaters in dieser Geschichte mit Gottes Verhalten gegenüber uns Menschen. Denn von diesem Vater erzählt Jesus, dass er Tag für Tag nach seinem Sohn Ausschau hält und ihm mit offenen Armen entgegenläuft, als er ihn endlich in der Ferne entdeckt. Den Mann, der sich ganz gegen ihn gewendet hat, alles, was er zu geben hatte, vergeudet und ihn zutiefst verletzt hat, nimmt er mit offenen Armen auf und ganz als seinen Sohn an.

Jesus macht deutlich, dass Gott uns wie dieser Vater entgegenkommt und seine ganze Liebe schenkt, obwohl wir uns wie dieser Sohn komplett von ihm abgewandt haben.

 

Gottes Liebe hat Auswirkungen

Wenn wir uns dieser Liebe Gottes öffnen und ihr in unserem Leben Raum geben, dann wird sie Auswirkungen in unserem Leben haben. Denn Gott hat uns zuerst geliebt, doch wer sich auf Gottes Liebe einlässt, wird anfangen, diese Liebe zu erwidern und Gott zurückzulieben (1. Johannes 4,19). Außerdem wird diese Liebe Gottes unser Leben so verändern, dass wir beginnen, auch anderen Menschen mit Gottes Liebe zu begegnen. Bist du dir bewusst, welch große Liebe uns Gott in seinem Sohn Jesus Christus gezeigt hat?

„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.” Johannes 3,16

 

 

Annkatrin Edler

Geändert am: 15.8.2025

Meist gelesene Antworten

Who's behind?

Wer steckt hinter creedle rockc?
Auf die täglich gestellten Fragen rund um Jesus Christus geben qualifizierte Theologen und geistlich verantwortliche Fachleute, leicht verständliche, wahrheitsgetreue und einladende Antworten.
Dabei haben sich bereits über 100 Theologen und Theologinnen aus unterschiedlichsten Werken und Denominationen zusammengetan und unterstützen unser HOST Team dabei, neuen, einmaligen Content für die Plattform creedle rockc zu erstellen.
creedle Partners
© 2025 creedle.io | Inspired by Jesus