Jesus Christus behandelte Tiere gut. Er ritt auf einem Esel in Jerusalem ein. Im Alten Testament tat Gott sogar das Wunder, dass ein Esel sprechen konnte. Gott sagt: „Der Gerechte erbarmt sich über sein Vieh“, also über seine Tiere, die ihm anvertraut sind. Das schließt die Tatsache nicht aus, dass Gott dem Menschen den Verzehr von Fleisch erlaubt hat. Die Tiere sollen aber so geschlachtet werden, dass sie dabei nicht viel leiden müssen. Manche Christen leben aus Liebe zu den Tieren vegetarisch.
In Sprüche 12,10 lesen wir: „Ein Gerechter kümmert sich um das Wohl seiner Tiere. Was aber Frevler unter Mitleid verstehen, ist nichts als Grausamkeit.” Das heißt, dass wir Tiere nicht misshandeln, sondern sie mit allem versorgen sollen, was sie brauchen.
Jesus würdigte bestimmte Tiere hoch, etwa das Füllen der Eselin, auf dem er in Jerusalem einritt: „Kurz vor Jerusalem kamen Jesus und seine Jünger nach Betfage am Ölberg. Da schickte Jesus zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: ‚Geht in das Dorf, das vor euch liegt. Dort findet ihr gleich eine Eselin angebunden, zusammen mit ihrem Jungen. Bindet sie los und bringt sie mir. Und wenn euch jemand fragt: „Was soll das?”, dann sagt: „Der Herr braucht sie.” Dann wird er sie euch sofort geben.‘ So ging in Erfüllung, was Gott durch den Propheten gesagt hat: ‚Sagt zu der Tochter Zion: „Sieh doch: Dein König kommt zu dir! Er ist freundlich und reitet auf einem Esel, einem jungen Esel – geboren von einer Eselin.”‘ Die Jünger gingen los und machten alles genau so, wie Jesus es ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und ihr Junges herbei und legten ihre Mäntel über sie. Jesus setzte sich darauf.“ (Matthäus 21,1-7)
Im Alten Testament sprach Gott sogar durch den Mund einer Eselin: „Da verlieh der Herr der Eselin die Fähigkeit zu sprechen, und sie sagte zu Bileam: ‚Was habe ich dir getan, dass du mich jetzt zum dritten Mal schlägst?‘ Bileam antwortete der Eselin: ‚Nun, du hast mir übel mitgespielt. Wenn ich ein Schwert in der Hand gehabt hätte, dann hätte ich dich getötet.‘ Die Eselin sagte zu Bileam: ‚Bin ich nicht deine Eselin, auf der du schon dein Leben lang reitest? Habe ich mich dir gegenüber jemals so verhalten?‘ Er antwortete: ‚Nein!‘ Da öffnete der Herr Bileam die Augen, und Bileam konnte den Engel des Herrn sehen. Er stand mit gezogenem Schwert auf dem Weg. Bileam verneigte sich und verbeugte sich bis zum Boden. Der Engel des Herrn fragte ihn: ‚Warum hast du deine Eselin drei Mal geschlagen? Ich selbst trete dir als Gegner entgegen, weil du auf dem falschen Weg bist. Die Eselin hat mich gesehen und ist mir drei Mal ausgewichen. Wenn sie nicht ausgewichen wäre, dann hätte ich dich getötet! Aber die Eselin hätte ich am Leben gelassen.‘” (4. Mose 22,28-33)
Der Prophet Elia wurde durch Raben versorgt, die Gott sandte und ohne die er verhungert wäre: „Morgens und abends brachten Raben ihm Brot und Fleisch. Trinken konnte er aus dem Bach.“ (1. Könige 17,6)
Jona wurde von einem großen Fisch verschlungen, der ihn vor dem Ertrinken rettete und an Land brachte: „Der Herr aber schickte einen großen Fisch, der Jona verschlang. Und Jona war drei Tage und drei Nächte lang im Bauch des Fisches ... Da befahl der Herr dem Fisch, Jona an Land zu bringen. Dort spuckte der Fisch ihn aus.” (Jona 2,1.11)
In der Bibel finden sich noch viele weitere Beispiele von Tieren, die Gott in seinen Dienst stellte. Er gebrauchte sie, um Wunder zu tun, Menschen zu helfen oder etwas zu erklären. Z. B. die Vögel, die Noah aus der Arche schickte, Lämmer, die das Opfer von Jesus symbolisieren, den Löwen als Sinnbild für den König von Juda und viele mehr.
Tiere sind aber nicht mit Menschen gleichzustellen. Daher hat Gott den Menschen nach der Sintflut den Verzehr bestimmter Tiere erlaubt. In 1. Mose 9,1-6 steht: „Gott segnete Noah und seine Söhne und sagte zu ihnen: ‚Seid fruchtbar, vermehrt euch und bevölkert die Erde! Furcht und Schrecken soll von euch ausgehen für alle Tiere: für die Tiere auf der Erde und die Vögel am Himmel, für alles, was auf dem Erdboden kriecht, und die Fische im Meer. Ich gebe sie in eure Hand. Alles, was sich regt und lebt, soll eure Nahrung sein. Bisher waren es nur Pflanzen, nun gebe ich euch alles zu essen. Nur Fleisch, in dem noch Blut und damit Leben ist, dürft ihr nicht essen! Wenn aber euer Blut vergossen wird, fordere ich Rechenschaft für euer Leben. Ich fordere sie von jedem Tier und ebenso vom Menschen. Für das Leben eines Menschen fordere ich Rechenschaft von einem anderen Menschen. Wer das Blut eines Menschen vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden. Denn Gott hat den Menschen als sein Ebenbild gemacht.‘”
Vegetarismus lässt sich biblisch nicht begründen. Es gibt Menschen, die aus Liebe zu Tieren trotzdem auf Fleisch verzichten. Das ist dann eine ethische Entscheidung, die zu respektieren ist.
Für die gesamte Schöpfung einschließlich der Tiere gilt, was im Römerbrief in Kapitel 8 geschrieben steht: „Ich bin überzeugt: Das Leid, das wir gegenwärtig erleben, steht in keinem Verhältnis zu der Herrlichkeit, die uns erwartet. Gott wird sie an uns offenbar machen. Die ganze Schöpfung wartet doch sehnsüchtig darauf, dass Gott die Herrlichkeit seiner Kinder offenbart. Denn die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen – allerdings nicht durch eigene Schuld. Vielmehr hat Gott es so bestimmt. Damit ist aber eine Hoffnung verbunden: Denn auch die Schöpfung wird befreit werden aus der Sklaverei der Vergänglichkeit. Sie wird ebenfalls zu der Freiheit kommen, die Gottes Kinder in der Herrlichkeit erwartet. Wir wissen ja: Die ganze Schöpfung seufzt und stöhnt vor Schmerzwie in Geburtswehen – bis heute.“ (Römerbrief 8,18-22)
Ob Tiere nach dem Tod weiterleben, darüber findet sich keine klare Aussage in der Bibel. Das Zitat aus Römer 8 könnte darauf hindeuten, dass nach dem Tod auch für sie eine Möglichkeit des Weiterlebens besteht. Wie das genau aussieht, bleibt aber Gottes Geheimnis.
Dr. Lothar Gassmann