Der Schöpfer der Welt ist Gott. Dies lehren einmütig die großen monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam). Er ist allmächtig, allgegenwärtig, allwissend und ewig. Weil Gott ewig ist, also weder einen Anfang noch ein Ende hat, wurde er auch von niemand erschaffen. Er war schon immer da (Psalm 90,2).
Wir Menschen gehen davon aus, dass alles eine Ursache hat. Eines hängt mit dem anderen zusammen. Wenn es nicht regnet, vertrocknet das Land und die Ernte fällt schlecht aus. Wenn es zu viel regnet, gibt es Überschwemmungen und die Früchte faulen. Wenn der Sportler trainiert, ist er fit und bringt gute Leistungen. Trainiert er jedoch nicht, werden seine Leistungen schlechter. Ein Pianist sagte einmal: „Wenn ich einen Tag nicht am Klavier übe, merke ich es. Wenn ich zwei Tage nicht übe, merkt es meine Frau. Und wenn ich drei Tage nicht übe, merkt es das Publikum.“ Die Überzeugung, dass alles einen Grund, eine Ursache hat, übertragen manche Menschen auf Gott und denken, dass auch er irgendeine Ursache haben muss.
Doch schon die Philosophen und Theologen der Antike und des Mittelalters, die sich über Gott Gedanken machten, entlarvten diese Überzeugung als Irrtum. Sie sprachen von Gott als dem „unbewegten Beweger“. Damit meinten sie: Es muss etwas geben, auf das alles andere, was existiert, zurückgeht. Diese „erste Ursache“ sei absolut und von niemandem erschaffen, eben der unbewegte Beweger (vgl. Psalm 90,2).
Ein Definitionsmerkmal Gottes ist seine Ewigkeit. Niemand hat ihn geschaffen und niemand kann ihn vernichten. Vor allem war er schon da. Und wenn irgendwann in Zukunft einmal nichts mehr sein sollte, wird er weiter da sein. Das zu denken, ist für uns Menschen schwer, weil wir an Raum und Zeit gebunden sind. Gott existiert jedoch jenseits dieser Dimensionen.
In der Heiligen Schrift, in der sich Gott uns Menschen mitteilt, sagt er über sich selbst: „Vor mir gab es keinen anderen Gott, und auch nach mir wird es keinen geben.“ (Jesaja 43,10) Und das Neue Testament fügt in Hebräer 13,8 hinzu: „Jesus Christus ist derselbe – gestern und heute und für immer.“
Gott hat einen Eigennamen. Dieser Name besteht in der hebräischen Sprache aus nur vier Konsonanten: JHWH. Die Bedeutung dieses Namens ist „der ewig Gleichbleibende bzw. der sich nie Verändernde“. Alles in dieser Welt ist der Veränderung unterworfen. Veränderung ist das einzig Stetige, so könnte man formulieren. Und diese ständige Veränderung empfinden wir als bedrohlich. Wird morgen noch Frieden sein oder schon Krieg? Werde ich morgen noch gesund sein oder schon im Krankenhaus liegen? Wird meine Ehe morgen noch intakt sein oder in der Krise stecken?
Inmitten dieser sich ständig verändernden Welt mit all ihren Bedrohungen steht der ewige Gott wie ein Fels mitten in der Brandung. Wer Gott vertraut, darf ihn als ständigen Begleiter erfahren. Jesus Christus sagt zu seinen Nachfolgern: „Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28,20) Dieser wunderbare Trost ist nur möglich, weil Gott ewig ist. Der jenseitige Gott durchdringt zugleich unsere diesseitige Welt und ist uns näher als der eigene Herzschlag.
Menschen, die die Gebote Gottes übertreten, verdrängen zwar den Gedanken an einen ewigen Gott und an sein Gericht. Doch tief in unserem Herzen ahnen wir alle, dass wir uns einmal vor unserem Schöpfer werden verantworten müssen über das, was wir im Leben getan bzw. unterlassen haben. Weil der ewige Gott zugleich absolut gerecht ist, wird er als Richter jeden Menschen beurteilen. Und da wir Menschen alle mehr oder weniger viel „Dreck am Stecken“ haben, wird das Urteil über uns nicht gut ausfallen. Doch es gibt einen Ausweg, den Gott selbst geschaffen hat: Sein Sohn Jesus Christus hat die Strafe, die uns eigentlich erwartet, stellvertretend getragen und unsere Schuld gesühnt. Wer auf Jesus vertraut und ihn als Erlöser akzeptiert, darf wissen, dass er das Gericht Gottes nicht mehr fürchten muss. Der ewige Gott ist für den, der auf Jesus vertraut, kein Richter mehr, sondern ein Retter. Das ist das Evangelium, die frohe Botschaft, die die Bibel der Welt seit 2.000 Jahren verkündigt. Die wichtigste Frage im Leben eines jeden Menschen lautet: Ist Jesus mein Retter und Herr?
Prof. Dr. theol. Friedhelm Jung