Der wohl bekannteste Bibelvers, der von Gottes Liebe spricht, ist Johannes 3,16: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ Es gibt aber noch viele andere Bibelverse, die von Gottes Liebe sprechen. Eigentlich ist die ganze Bibel ein Liebesbrief Gottes an uns Menschen. Der größte Beweis von Gottes Liebe ist, dass er seinen Sohn für uns in die Welt sandte.
Es gibt nicht nur einen Bibelvers, der von Gottes Liebe spricht. Man könnte sogar sagen, die ganze Bibel ist so etwas wie Gottes Liebesbrief an uns Menschen. Sie beginnt mit der Erschaffung der Welt und damit auch des Menschen (1. Mose 1–2). Gott schafft einen wunderschönen Garten für die Menschen und ein Gegenüber für Adam (1. Mose 2,4-25). Darin wird seine große Liebe zu seinen Geschöpfen deutlich. Er lässt Adam nicht allein, schafft ihm eine Frau. Die ersten Menschen haben im Garten Eden alles, was sie brauchen, und eine ungetrübte Gemeinschaft mit Gott.
Gott zwingt die Menschen jedoch nicht zur Gemeinschaft mit ihm, sondern bietet ihnen mit der verbotenen Frucht die freie Wahl, sich gegen ihn zu entscheiden (1. Mose 2,16-17) – auch das ist ein Beweis seiner Liebe. Eine erzwungene Beziehung ist keine Liebe. Nach dem Verstoß gegen dieses Gebot werden die Menschen zwar aus dem Garten vertrieben, aber Gott macht ihnen Kleider aus Fellen, um ihnen in ihrer Scham zu helfen (1. Mose 3,8-24). Auch hieran wird deutlich, wie sehr er sie liebt und weiterhin für sie sorgt. Gottes Fürsorge für die Menschheit wird aber auch dadurch deutlich, dass er die Welt mit ihren Naturgesetzen am Laufen hält. Jesus drückt es später in der Bergpredigt so aus: Gott „lässt seine Sonne aufgehen über bösen und über guten Menschen. Und er lässt es regnen auf gerechte und auf ungerechte Menschen.“ (Matthäus 5,45)
Durch das ganze Alte Testament hindurch gibt es immer wieder Beweise von Gottes Liebe zu den Menschen. Er wählt Abraham, um durch ihn die ganze Welt zu segnen, also der ganzen Welt Gutes zu tun (1. Mose 12). Er rettet sein Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten (2. Mose 1–15). Er hilft ihnen immer wieder gegen Feinde, auch wenn sie sich gegen ihn aufgelehnt haben (Richter).
Um den Menschen das volle Ausmaß seiner Liebe zu zeigen, sendet Gott schließlich seinen Sohn auf die Welt. Damit beginnt das Neue Testament – mit der Geburt von Jesus Christus im Stall von Bethlehem (Lukas 2,1-20). Jesus zeigt den Menschen Gottes Liebe auf persönliche Art. Er heilt die Kranken (Lukas 4,40) und begegnet den Ausgestoßenen (Lukas 5,27-32). Er lädt die Menschen ein, an ihn zu glauben und ihm nachzufolgen (Johannes 6,35). Er sagt: „Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Ich will euch Ruhe schenken.“ (Matthäus 11,28)
Die Liebe von Jesus erreicht ihren Höhepunkt, als er am Kreuz für die Sünden der Welt stirbt (Matthäus 27,31-56). Sein Tod bezahlt für die Schuld, die die Menschen vor Gott haben (Römer 3,23-24). Somit müssen die Menschen nicht mehr von Gott getrennt sein, sondern dürfen durch den Glauben an den stellvertretenden Tod von Jesus gerettet werden.
Dies wird zusammengefasst in dem Bibelvers, der damit wohl am besten von Gottes Liebe spricht: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16) Das „so sehr“ in diesem Bibelvers zeigt an, wie groß die Liebe Gottes tatsächlich ist: Er gab seinen einzigen Sohn. Das Wort in der Ursprache des Textes betont besonders die Einzigartigkeit von Jesus als Sohn Gottes. An diesen Sohn gilt es zu glauben. Das bedeutet, dass wir auf ihn als unseren Retter vertrauen sollen. Wer das tut, geht nicht weiter verloren in der Gottesferne. Er bekommt das ewige Leben. Dieses ewige Leben beinhaltet eine Beziehung zu dem lebendigen, liebenden Gott-Vater für jetzt und in Ewigkeit.
Es wurde bis jetzt schon deutlich, dass es nicht nur einen Bibelvers gibt, der von Gottes Liebe spricht. Die ganze Bibel fließt geradezu über von Gottes Liebe. Andere gute Verse, die von Gottes Liebe sprechen, sind zum Beispiel: „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt und habe dir die Treue gehalten.“ (Jeremia 31,3) Das sagt Gott zu seinem Volk, aber auch zu allen Menschen. Paulus, der viele Briefe des Neuen Testaments verfasst hat, schreibt an Menschen, die an Jesus glauben: „Ich bin zutiefst überzeugt: Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen – nicht der Tod und auch nicht das Leben …“ (Römer8,38). Das bedeutet, dass Gläubige durch nichts von Gottes Liebe getrennt werden können.
Als Jugendliche hatte ich – wie viele andere in diesem Alter – stark mit Minderwertigkeitsgefühlen zu tun. Ich hatte Angst, abgelehnt zu werden. Darum habe ich versucht, von allen gemocht zu werden. Das erwies sich aber als unmöglich, weil die Menschen so unberechenbar waren. Als ich obige Bibelstelle las und darüber nachdachte, merkte ich, dass ich nichts tun muss, um von Gott geliebt zu werden. Er wird mich nicht ablehnen, egal, was ich tue. Das hat mich sehr bewegt. Ich habe die Bibelstelle auswendig gelernt. Sie hat mir geholfen, ein besseres Fundament für mein Selbstwertgefühl zu bekommen: Gottes Liebe. Durch den Glauben darf ich mich sogar Kind Gottes nennen (Johannes 1,12). Johannes, einer der zwölf Apostel, schreibt: „Wir haben erkannt, dass Gott uns liebt, und haben diese Liebe im Glauben angenommen. Gott ist Liebe …“ (1. Johannes 4,16). Gottes Liebe ist also ein wesentliches Merkmal seines Charakters. Gott ist Liebe. Die Liebe Gottes ist in Jesus Christus auf diese Welt gekommen, um uns Menschen zu suchen. Wer an ihn glaubt, darf diese Liebe auf besondere Art und Weise persönlich erfahren.
Marietta Jerkovic