Obwohl jede bildliche Darstellung von Jesus Christus zugleich eine Interpretation von seiner Person ist, gibt es mehrere Filme, die sich stark an den Berichten der vier Evangelien orientieren und diese quasi als Drehbuch verwenden.
Dazu gehören: „The Greatest Story Ever Told” (1965), „Jesus – Keiner hat die Menschen bewegt wie er” (1979), „Die Bibel – Jesus” (1999), „Das Johannesevangelium” (2013) und „The Savior” (2014).
Viele Filme interpretieren und zeigen das Leben von Jesus auf eigene Weise. Dennoch gibt es viele Filme, die versuchen, das Leben von Jesus Christus so darzustellen, wie die vier Evangelien es beschreiben. Diese Darstellungen umfassen in der Regel das irdische Leben von Jesus von Nazaret, beginnend mit der Ankündigung seiner Geburt an seine Mutter Maria (Lukas 1,26-38) bis zu seiner Himmelfahrt, nachdem er seinen Jüngern als Auferstandener begegnet war (Matthäus 28,16-20; Markus 16,9-20; Lukas 24,36-53; Johannes 20,19-23).
Auch wenn jede bildliche Darstellung von Jesuszu einem gewissen Teil Interpretation ist (Aussehen, Hautfarbe, Frisur, Kleidung usw.), so halten sich folgende Filme hinsichtlich der erzählten Taten und Worte von Jesus sehr genau an die neutestamentliche Überlieferung. Meist sind ein paar Dialoge eingeflochten, die zwar so nicht in der Bibel berichtet werden, jedoch den Charakter und das Wesen von Jesus abbilden sollen.
Dieser Film ist ein Monumentalwerk aus der großen Zeit von Hollywood. Berühmte Schauspieler (wie Charlton Heston als Johannes der Täufer) spielen die Hauptrollen in diesem Film-Epos, das über drei Stunden dauert. Dabei ist der Name Programm: Die Kraft der christlichen Botschaft und die Bedeutung des Lebens und Sterbens von Jesus Christus spiegelt sich in allen Aspekten des Films wider. Als Soundtrack wird z. B. immer wieder das „Große Halleluja” von Händel eingespielt, etwa nach der Auferweckung des Lazarus (Johannes 11,1-44) oder bei der Himmelfahrt von Jesus (Lukas 24,50-53).
Zwar ist der Film schon deutlich in die Jahre gekommen, aber er zählt dennoch zu den Klassikern der Jesusfilme.
Dieser Film ist der weltweit meistgesehene Film aller Zeiten. Bereits über fünf Milliarden Zuschauer haben ihn seit seinem Erscheinen 1979 gesehen.
Produziert wurde er als Projekt der amerikanischen Organisation „Campus Crusade for Christ“ produziert. Mehrere Jahre lang wurde an den Originalschauplätzen in Israel gedreht. Da viele Haupt- und Statistenrollen mit Ortsansässigen besetzt wurden, wirkt der Film sehr authentisch.
Über 70.000 Exemplare des Films wurden kostenlos verteilt; auch online ist er frei abrufbar. So hat er eine bemerkenswerte Reichweite erlangt. Zusätzlich wurde er in über 800 Sprachen übersetzt. Die Botschaft von Jesus Christus wird durch diesen Film auch Menschen zugänglich, die weder lesen noch schreiben können.
Der Film orientiert sich hauptsächlich am Bericht des Lukasevangeliums. Da ausschließlich neutestamentliche Dialoge verwendet werden, ist er sehr nah an der Bibel. Insgesamt wirkt der Film eher schlicht, trifft damit jedoch den Charakter der damaligen Welt und des eher knappen Erzählstils der Evangelien. Obwohl er schon so alt ist, wird er auch heute noch gerne im Schul- oder Konfirmandenunterricht verwendet.
Zusätzlich gibt es eine Version für Kinder namens „Aufregung um Jesus“. Dieser Film erzählt von einer Gruppe von befreundeten Kindern, die immer wieder auf Jesus treffen und von ihm lernen. Dabei wurden zusätzliche Kinder-Szenen geschickt mit Szenen des Originalfilms kombiniert.
Die bekannte Filmreihe „Die Bibel“ widmete sich über sieben Jahre hinweg der Verfilmung zentraler Schriften aus dem Alten und Neuen Testament. In über 37 Stunden Filmmaterial werden biblische Geschichten lebendig, dargestellt von Stars wie Ben Kingsley, Monica Bellucci, Dennis Hopper, Sean Bean, Ben Cross und Patrick Dempsey. Sie schlüpfen in die Rollen biblischer Figuren wie Mose, David, Salomo, Jeremia und Abraham.
Selbstverständlich fehlt auch die Geschichte von Jesus Christus in dieser Reihe nicht. Der Jesus-Film bleibt grundsätzlich dem biblischen Text treu, erlaubt sich jedoch in den Dialogen und der Darstellung von Jesus einige künstlerische Freiheiten.
So wird etwa angedeutet, dass Jesus eine zögerlichere Haltung gegenüber seiner göttlichen Mission einnahm. Das wird ausseiner Antwort an seine Mutter bei der Hochzeit zu Kana abgeleitet: „Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ (Johannes 2,4) In dieser Szene scheint es, als müsse Maria ihn erst zu seinem Handeln bewegen. Besonders der erste Teil des Films zeigt Jesus von einer eher menschlich geprägten Seite, während der zweite Teil sich enger an den Berichten der Evangelien orientiert.
Dieser Film wählt einen besonders bibeltreuen und zugleich künstlerisch beeindruckenden Ansatz. Er bleibt vollständig beim Text des Johannesevangeliums, das wortwörtlich wiedergegeben wird. Ein Erzähler und die dargestellten Figuren teilen sich dabei die Aufgabe, den überlieferten Text lebendig werden zu lassen – die wörtlichen Reden werden von den Charakteren selbst gesprochen.
Auf diese Weise wird das Johannesevangelium sowohl visuell als auch akustisch erlebbar. Am Ende hat man den gesamten Evangelientext sowohl gehört als auch gesehen.
Diese Neuverfilmung des Lebens von Jesus legt großen Wert auf Authentizität, sowohl in der Wahl der Drehorte als auch in der Besetzung. Gefilmt wurde an historischen Stätten in Israel und Palästina; auch die Schauspieler stammen aus der Region. Dadurch vermittelt der Film einen authentischen Eindruck der Umgebung, in der Jesus gelebt hat.
Von der wunderbaren Empfängnis bis zu seinem qualvollen Tod, der Auferstehung und schließlich der Himmelfahrt wird das Leben von Jesus eindrucksvoll von den Menschen dargestellt, die dort leben, wo auch er gewirkt hat.
Martin Grauer
Evangelisches Jugendwerk Württemberg www.ejwue.de