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Welche Filme über Jesus Christus gibt es?
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Welche Filme über Jesus Christus gibt es?

Kurze Antwort

Es gibt unzählige Filme über Jesus Christus, die hier auf keinen Fall alle aufgeführt werden können. Bei der Auswahl des richtigen Films über Jesus ist vor allem die persönliche Motivation entscheidend: Möchte ich mich über das Leben von Jesus von Nazaret informieren? Möchte ich bewusst eine andersartige Darstellung und Interpretation von Jesus sehen als die übliche”? Oder soll der Film nur einen Aspekt des Lebens von Jesus betrachten?

Für jede Herangehensweise gibt es passende Filme.

Da Jesus Christus die wohl prägendste und faszinierendste Person der Weltgeschichte ist, wird seine Geschichte seit knapp 2000 Jahren immer und immer wieder erzählt. Schon die vier Evangelien heben dabei jeweils unterschiedliche Züge seiner Persönlichkeit und seiner Verkündigung hervor. Sowohl sein Leben als auch seine Botschaft werden bis heute vielerorts geglaubt, gepredigt, diskutiert, kritisch hinterfragt und dabei ganz unterschiedlich ausgelegt.  

 

Genauso ist es auch in der Filmindustrie. Seit das Leben, Sterben und Auferstehen von Jesus Christus auf der Kinoleinwand gezeigt wird, wandelt und verändert sich die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, ständig.Dabei verfolgen die Verantwortlichen jeweils unterschiedliche Ziele – gerade, weil die Person Jesu so klar und doch so geheimnisvoll, von vielen verehrt, aber zugleich auch umstritten ist. 

 

Diese verschiedenen Absichten werden hier in Kürze dargestellt. Ergänzend werden die wichtigsten Jesus-Filme der jeweiligen Kategorie genannt. 

 

1. Informieren: Jesusdarstellungen, die sich streng an die Bibel halten 

Diese Filme wollen das Leben von Jesus so darstellen, wie es im Neuen Testament in den vier Evangelien berichtet wird. Sie verwenden den biblischen Text quasi als Drehbuch. Dabei halten sie sich meist sehr genau, teils wörtlich, an die überlieferten Worte und Erzählungen von Jesus Christus. Es geht den Filmschaffenden darum, den Zuschauern die Geschichte vom Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen von Jesus zu zeigen. 

 
Die Jünger, die mit Jesus unterwegs waren, spielen in diesen Filmen oft wichtige Nebenrollen. In der Bibel lesen wir weniger über sie als über Jesus. Deshalb sind sie von Film zu Film meist sehr verschieden dargestellt. Aber Vorsicht: Auch jede bildliche Darstellung von Jesus ist eine Interpretation. Die Evangelien verraten uns beispielsweise nichts über seinen Haarschnitt, die Farbe seines Gewandes oder darüber, ob sein Gesicht eher freundlich und rund war oder eher streng und kantig. Je nachdem, ob ich Jesus als den Freund der Kinder (Matthäus 19,13-15) oder beim Vertreiben der Händler aus dem Tempel (Matthäus 21,12-17) vor meinem inneren Auge habe, können die persönlichen Meinungen stark auseinandergehen. 

 

Die folgenden Filme umfassen in der Regel das irdische Leben von Jesus von Nazaret, beginnend mit der Ankündigung seiner Geburt an seine Mutter Maria (Lukas 1,26-38) bis zu seiner Himmelfahrt, nachdem er seinen Jüngern als Auferstandener begegnet war (Matthäus 28,16-20; Markus 16,9-20; Lukas 24,36-53; Johannes 20,19-23) 

 

Auch wenn sich diese Filme bezüglich der Taten und Worte von Jesus sehr genau an die neutestamentliche Überlieferung halten, sind meist auch Dialoge eingeflochten, die zwar so nicht in der Bibel berichtet werden, jedoch den Charakter und das Wesen von Jesus abbilden sollen. 

 

Filme: 

a. The Greatest Story Ever Told (1965)  

Dieser Film zählt zu den Monumentalfilmen aus der Blütezeit von Hollywood. Große und berühmte Schauspieler (z.B. Charlton Heston als Johannes der Täufer) spielen die Hauptrollen in diesem Film-Epos, das über drei Stunden dauert. 

Dabei ist der Name Programm: Die Kraft der christlichen Botschaft und die Bedeutung des Lebens und Sterbens von Jesus Christus für die westliche Kultur spiegelt sich in allen Aspekten des Films wider.  

So wird als Soundtrack immer wieder das Große Halleluja von Händel eingespielt, beispielsweise nach der Auferweckung des Lazarus (Johannes 11,1-52) oder bei der Himmelfahrt von Jesus (Lukas 24,50-53). 

Auch wenn der Film schon deutlich in die Jahre gekommen ist, zählt er dennoch zu den Klassikern der Jesusfilme. 

 

b. Jesus – Keiner hat die Menschen bewegt wie er (1979) 

Dieser Film ist in jeder Hinsicht bemerkenswert, insbesondere, da er wohl der weltweit meistgesehene Film aller Zeiten ist. Bereits über fünf Milliarden Zuschauer haben diesen Film seit seinem Erscheinen 1979 angeschaut 

 

Der Film wurde als Projekt der amerikanischen Organisation Campus Crusadefor Christ produziert. Dabei wurde über mehrere Jahre an den Originalschauplätzen in Israel gedreht. Auch viele Haupt- und Statistenrollen wurden von ortsansässigen Schauspielerinnen und Schauspielern besetzt, was dem Film eine große Authentizität verleiht. Da über 70.000 Exemplare des Films kostenlos verteilt wurden und der Film online frei abrufbar ist, hat er eine bemerkenswerte Reichweite erlangt. Zusätzlich wurde er in über 800 Sprachen übersetzt. Dadurch wurde die Botschaft von Jesus Christus insbesondere auch Menschen zugänglich, die weder lesen noch schreiben können. 

 

Der Film orientiert sich hauptsächlich am Bericht des Lukasevangeliums. Er verwendet ausschließlich neutestamentliche Dialoge und ist somit sehr nah an der biblischen Überlieferung. Er wirkt als Film eher schlicht, trifft damit jedoch den Charakter der damaligen Welt und des eher knappen Erzählstils der Evangelien. Trotz seines hohen Alters wird der Film auch heute noch gerne im Schul- oder Konfirmandenunterricht verwendet.  

 

Zusätzlich gibt es den Film in einer Version für Kinder: Unter dem Titel Aufregung um Jesusfolgt dieser zweite Film einer Gruppe von befreundeten Kindern, die immer wieder auf Jesus treffen und von ihm und seiner Botschaft für ihre Alltagsprobleme lernen. Die zusätzlich gedrehten Szenen der Kinder wurden dabei geschickt mit den Szenen des ursprünglichen Jesus-Films kombiniert.  

 

c. Die Bibel – Jesus (1999) 

In der berühmten Die Bibel”-Filmreihe verfilmte Hollywood über sieben Jahre auf über 37 Stunden Filmmaterial die wichtigsten Schriften des Alten und Neuen Testaments. Filmstars wie Ben Kingsley, Monica Bellucci, Dennis Hopper, Sean Bean, Ben Cross oder Patrick Dempsey verkörpern darin biblische Charaktere wie Mose, Jakob, David, Salomo, Paulus, Jeremia oder Abraham.  

 

Natürlich darf dabei auch die Geschichte von Jesus Christus nicht fehlen. Der Jesus-Film der Reihe hält sich grundsätzlich an das biblische Material, ist in seinen Dialogen und seiner Darstellung der Person Jesus jedoch an einzelnen Stellen etwas freier als andere Darstellungen dieser Kategorie.  

 

Beispielsweise wird angenommen, dass Jesus eine eher zurückhaltende Einstellung gegenüber seiner göttlichen Sendung hatte. Begründet wird das mit seiner Antwort an seine Mutter bei der Hochzeit zu Kana:Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen” (Johannes 2,4). Seine Mutter muss ihn zu dieser Aufgabe eher überreden. Insbesondere der erste Teil des Films stellt somit eine eher von menschlichen Ängsten geprägte Seite von Jesus dar, während der zweite Teil sich wieder stärker an die Berichte der Evangelien hält.  

 

d. Das Johannesevangelium (2013) 

Dieser Film wählt einen sehr bibeltreuen und zugleich künstlerisch höchst interessanten Ansatz. Er gibt den Text des Johannesevangeliums wortwörtlich wieder. Ein Erzähler wechselt sich dabei mit den dargestellten Personen ab, welche die überlieferten wörtlichen Reden natürlich selbst sprechen. Somit wird das Johannesevangelium sehr lebendig. Am Ende hat man das gesamte Evangelium gehört und gesehen. Es ist, was der Titel verspricht: das Johannesevangelium als Film. 

 

e. The Savior (2014) 

In dieser Neuverfilmung des Lebens von Jesus wurden als Drehorte die historischen Orte in Israel und Palästina gewählt. Auch die Schauspieler und Darsteller sind Menschen, die vor Ort leben. Daher bietet der Film – hinsichtlich der Umwelt – einen relativ authentischen Blick auf das Leben des Messias.  

 

Von der übernatürlichen Empfängnis bis zum qualvollen Tod, der Auferstehung und der Himmelfahrt – das Leben von Jesus wird in diesem Film von den Menschen in Szene gesetzt, die dort leben, wo Jesus ebenfalls über diese Erde ging. 

 

2. Provozieren: Jesusdarstellungen, die bewusst von klassischenInterpretationen abweichen 

Schon immer gab und gibt es Personen, die die Glaubwürdigkeit der Evangelien oder die Gottessohnschaft von Jesus infrage stellten. Dieser kritische Umgang mit der Überlieferung der Geschichte von Jesus Christus fand auch in der Kunst des Filmemachens Eingang. Die hier aufgeführten Darstellungen stellen bewusst einen anderen Jesus beziehungsweise eine andere Jesusgeschichte dar und wollen dadurch provozieren, herausfordern oder ihren Spaß mit der christlichen Überlieferung treiben. Mit der biblisch überlieferten Geschichte von Jesus in den Evangelien haben diese Darstellungen gar nichts oder nur kaum etwas zu tun. 

 

Filme: 

a. Jesus Christ Superstar (1973) 

Die 1971 uraufgeführte Rockoper Jesus Christ Superstar von Andrew Lloyd Webber wurde bereits 1973 als Spielfilm verfilmt. Die berühmten Balladen und Szenen, die von den letzten Tagen von Jesus berichten, wurden dabei in einer sehr eigentümlichen Weise mit den typischen Show- und Tanzeinlagen der 70er-Jahre verknüpft. Die popkulturellen Texte der Lieder und die eigentümliche Darstellung der Bewegung um Jesus als Hippiebewegung innerhalb der 70er wurde sehr geteilt aufgenommen.  

 

Konservative christliche Gruppen kritisierten insbesondere die positive Darstellung des Judas, der mit seinem Handeln lediglich die Katastrophe verhindern will. Außerdem endet das Stück mit dem Tod und der Grablegung von Jesus und nicht mit seiner Auferstehung.Auch der Titel Jesus Christ Superstar widerspricht dem biblisch überlieferten Selbstverständnis von Jesus, der nicht gekommen ist, um gefeiert zu werden, sondern um den Menschen zu dienen (Matthäus 20,28). 

 

b. Das Leben des Brian (1979) 

Dieser Film folgt dem Leben von Brian Cohen, einem Juden, der in der direkten Nachbarschaft zu Jesus aufwächst. Da die beiden am selben Tag geboren wurden, kommt es immer wieder zu Verwechslungen, weshalb Brian fälschlicherweise als Messias verehrt und zum Schluss sogar anstelle von Jesus gekreuzigt wird.  

 

Diese satirische Komödie zieht sehr bewusst sowohl die zentrale Person des Christentums als auch die biblische Überlieferung, die historischen Umstände in Jerusalem und nicht zuletzt die zentralen Glaubensinhalte des christlichen Glaubens durch den Kakao. Damit zeigt die äußerst religionskritische britische Komikertruppe Monthy Python, die sich hinter dem Film verbirgt, dass sie nicht viel vom christlichen Glauben hält. 

 

Der Film war seit seiner Veröffentlichung höchst umstritten und wurde in einigen Ländern gar nicht erst ausgestrahlt. Er stellt eine Art Paradebeispiel für den Konflikt zwischen künstlerischer Freiheit und Religionstoleranz dar. 

 

c. Die letzte Versuchung Christi (1988) 

Die letzte Versuchung Christi ist die Romanverfilmung des Buches Die letzte Versuchung von Nikos Kazantzakis. Jesus wird hier als zweifelnder Mensch dargestellt, der seinen göttlichen Auftrag und seine Bestimmung zwar kennt, aber damit hadert und gerne auch andere Wege einschlagen würde. Die Versuchungen des Teufels, die ihm dabei immer wieder begegnen, sind aus menschlicher Perspektive äußerst nachvollziehbar. Man könnte sagen, es ist eine sehr freie Interpretation des Zitates aus dem Hebräerbrief: [...] der versucht worden ist in allem wie wir” (Hebräer 4,15). Der Buchautor Kazantzakis sagt selbst, dass der Film weniger auf den Evangelien basiert als auf dem ewigen Konflikt der Seele, dem Konflikt zwischen Geist und Fleisch. Dieser Vergleich basiert auf der Aussage von Jesus: Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.” (Matthäus 26,41). Er macht deutlich, dass wir Menschen trotz bester Absichten immer wieder verführt werden, uns gegen diese guten Absichten zu entscheiden. Und der Film stellt Jesus eben als so einen normalen Menschen dar. 

 

In einer Schlüsselszene des Films hängt Jesus bereits am Kreuz. Da führt ihm der Satan – in Gestalt eines unschuldigen Mädchens einen Ausweg vor Augen, wie er dem Tod entfliehen und mit Maria Magdalena eine Familie gründen und alt werden kann. Jesus geht darauf ein. Diese Alternative für das Leben von Jesus wird nun ausführlich dargestellt. Jesus hat somit mehrere Kinder und ist ein alter Mann, als er auf seine Jünger trifft, die seine Geschichte auch ohne seinen Tod weitererzählt und eine Erlösungsgeschichte daraus gemacht haben. Erst ganz am Ende wird deutlich, dass diese Vorstellung der idyllischen Zukunft eine Versuchung des Teufels und dazu eine Vision war; Jesus beugt sich schließlich dem Willen Gottes und stirbt am Kreuz. 

 

Der Film erhielt geteilte Kritiken. Die Darstellung von Jesus als Mann, der lieber ein Familienvater wäre als der Erlöser der Menschheit und der mit dem Plan Gottes für sein Leben hadert, löste bei vielen Christen Empörung aus, da die Bibel nichts davon berichtet. Im Gegenteil: Jesus ist sich seines Auftrages während seines Wirkens sehr bewusst und kündigt seinen Weg ins Leiden und Sterben bereits lange vor seinem Eintreffen in Jerusalem an (Markus 8,31f; Johannes 3,16),auch wenn die Bibel durchaus berichtet, dass Jesus mit dem Plan Gottes ringt. Doch dabei unterstellt er sich stets dem Willen des Vaters (Matthäus 26,39). Der Film ist eben eine bewusst andere Darstellung von Jesus 

 

d. Maria Magdalena (2018) 

In den unterschiedlichen Darstellungen über Jesus Christus spielt seine Beziehung zu Maria Magdalena immer wieder eine wichtige Rolle. Die in den Evangelien an mehreren Stellen erwähnte Jüngerin Maria Magdalena war durch Jesus Christus von einer dämonischen Besessenheit geheilt worden, worauf sie sich Jesus und seinen Jüngern anschloss (Lukas 8,1-3). Sie wird im Johannesevangelium als eine der ersten Auferstehungszeuginnen genannt (Johannes 20,1-18). In der popkulturellen Literatur wird Maria Magdalena immer wieder eine Liebesbeziehung mit Jesus angedichtet, so beispielsweise in Dan Browns Roman Sakrileg. Auch wenn sich dafür weder biblische, literarische, historische oder gar theologische Anhaltspunkte finden lassen, hält sich dieses Gerücht hartnäckig. 

 

Auch wenn der Film Maria Magdalena aus dem Jahr 2018 keine Liebesgeschichte von Jesus und Maria zeigt, so beruht er doch auf der besonderen Beziehung zwischen Jesus und Maria Magdalena. Letztere möchte aus dem typischen Schicksal der Frauen der damaligen Welt ausbrechen und wird daraufhin von Vater und Bruder für besessen erklärt. Jesus stellt fest, dass keine Dämonen anwesend sind. Daraufhin schließt sich Maria der Bewegung um Jesus an – gegen den Willen ihrer Familie. Dabei muss sie im Kreis der Jünger immer wieder um Anerkennung kämpfen, da einige mit dem Umstand hadern, dass sie eine Frau ist. Doch ermöglicht ihr gerade ihr Frausein eine einzigartige Beziehung zu Jesus. Ihre tiefe Liebe zu ihm bleibt jedoch unerfüllt, da sein Weg nach Jerusalem in Leiden und Tod führt. Nach dem Tod von Jesus am Kreuz, bei dem Maria anwesend ist, wird sie die Zeugin seiner Auferstehung und verkündet diese – wie die männlichen Jünger auch – in aller Welt.  

 

Der Film interpretiert die Beziehung von Jesus und Maria Magdalena und orientiert sich dabei an den wenigen Informationen und Stationen, von denen uns die Evangelien berichten. Die Tatsache, dass Jesus von Anfang an auch Frauen in seiner Bewegung dabei hatte (Lukas 8,1-3) und ihnen einen Platz neben seinen engsten Jüngern gewährte, um seine Lehre zu hören (Lukas 10,39-42), macht deutlich, dass Jesus ein für damalige Verhältnisse außergewöhnlich modernes Verhältnis zu Frauen hatte.  

 

Der Film nimmt dieses besondere Verhältnis auf, schmückt es aus und erzählt dazu die Geschichte einer Frau, die aus den einengenden kulturellen Gewohnheiten ihrer Zeit ausbrechen will und sich gerade dadurch als die vorbildliche Jesus-Nachfolgerin auszeichnet. Dabei arbeitet sich der Film weniger an der Botschaft von Jesus Christus ab, sondern stärker an der von Männern geprägten und geformten Institution der Kirche. Hier wird also weniger die christliche Botschaft hinterfragt, sondern vielmehr, ob die Kirche – und insbesondere die Männer in der Kirche – der Botschaft von Jesus gerecht geworden ist. 

 

3. Auswählen: Jesusdarstellungen, die nur einen kleinen Teil des Lebens Jesu beleuchten 

Neben den umfassenden Filmen, die das gesamte Leben von Jesus zeigen, gibt es immer wieder auch Filme, die sich auf einen kleinen Teil seines Lebens beschränken. An dieser Stelle möchte ich zwei nennen. 

 

Filme:  

a. Die Passion Christi (2004) 

Im Jahr 2004 veröffentliche Mel Gibson diesen Film, der sich in seiner Erzählung auf das Leiden von Jesus beschränkt. Der Film beginnt im Garten Getsemani, als Jesus sich im Gebet auf sein Leiden und Sterben vorbereitet (Markus 14,32-42; Matthäus 26,36-46; Lukas 22,39-46). In dem zwei Stunden andauernden Film wird dabei die Verhaftung, Folterung, Verurteilung und Hinrichtung von Jesus in einer drastischen Ausführlichkeit gezeigt. Im Vordergrund der Darstellung steht die brutale Art und Weise der Kreuzigung. Kein anderer Film zeigt das Leiden und die Gewalt, die Jesus in den letzten Stunden vor seiner Kreuzigung erfuhr, so ausführlich und drastisch. Mel Gibson, der sich selbst als Christ bezeichnet, wollte damit die Größe des Opfers von Jesus verdeutlichen.  

 

Der Film ist in den zur Zeit von Jesusgesprochenen Sprachen Aramäisch, Hebräisch und Latein gehalten und möchte so einen historisch authentischen Charakter vermitteln. Das Ausmaß der Gewaltdarstellungen (beispielsweise wird Jesus fast 15 Minuten lang ausgepeitscht) wurde sowohl in christlichen als auch nicht-christlichen Kreisen stark kritisiert. Weiter wurde dem Film auch Antisemitismus vorgeworfen. Insgesamt wurde der Film 2006 zum umstrittensten Film aller Zeiten gekürt. 

 

Auch wenn das Leiden von Jesus sehr deutlich wird, so entspricht die Ausführlichkeit des Films nicht den sehr kurzen Berichten über die Kreuzigung in den Evangelien, die meist nur in einem (Halb-)Satz erzählt wird: Dort kreuzigten sie Jesus und die beiden Verbrecher.” (Lukas 23,33) 

 

b. 40 Tage in der Wüste (2015) 

Dieser Film erzählt auf sehr eigene Weise die Geschichte, wie Jesus durch den Teufel in der Wüste versucht wurde (Matthäus 4,1-11; Markus 1,12f; Lukas 4,1-13). Die Bibel berichtet, dass Jesus 40 Tage und Nächte in der Wüste verbrachte, um vom Teufel auf die Probe gestellt zu werden (Matthäus 4,1-2). Ob er lediglich nach diesen 40 Tagen oder auch während dieser Zeit versucht wurde, geht aus den Evangelien nicht klar hervor.  

 

Der Film 40 Tage in der Wüste geht vom Zweitem aus. Jesus wird in der Ödnis der Wüste gezeigt. Er wandert umher und ist immer wieder ins Gebet vertieft, auf der Suche nach Gewissheit seiner Sendung.  

 

Währenddessen begegnet ihm immer wieder der Satan in verschiedener Gestalt, unter anderem als Jesus selbst, und erschwert ihm das Leben bzw. versucht ihn. Jesus trifft in der Wüste auf eine dreiköpfige Familie, die verschiedene Probleme hat. Er verbringt einige Zeit bei ihnen und versucht zu helfen, ohne dabei seine übernatürlichen Kräfte zu gebrauchen. Einer der Hauptdarsteller des Films ist dabei die Wüste. Der Film zeigt sehr deutlich die Einöde der Wüste. Ansonsten ist das Erzähltempo sehr langsam. Obwohl der Film mit prominenten Schauspielern besetzt ist, wurde er kaum wahrgenommen.  

 

4. Hinweisen: Filme, in denen Jesus eine entscheidende Nebenrolle spielt 

Schließlich sollen noch drei Filme genannt werden, die nicht direkt das Leben von Jesus darstellen, sondern hauptsächlich andere Geschichten erzählen.Dennoch spielt das Leben von Jesus eine zentrale Rolle darin 

 

Filme: 

a. Ben Hur (1959/2016) 

Der Film basiert auf einem Roman von Lewis Wallace. Er erzählt die Geschichte eines jüdischen Aristokraten, Juda Ben Hur. Er wird fälschlicherweise beschuldigt, ein Attentat gegen Rom geplant zu haben, und landet als Sklave auf einer römischen Galeere. Durch günstige Umstände gelingt es ihm, nach Jerusalem zurückzukehren. Dort plant er seine persönliche Rache gegen Rom in Person seines früheren Freundes Messala. Im Wagenrennen kommt es schließlich zum Showdown zwischen den beiden. 

 

Da die fiktive Geschichte in Jerusalem zur Zeit von Jesus spielt, begegnet Juda Ben Hur immer wieder Jesus von Nazaret und seinen Anhängern. In der Filmversion von 1959 wird Jesus dabei nie von vorne, sondern nur von hinten gezeigt, was eine sehr interessante Darstellung ist. So begegnet Juda beispielsweise einem König aus den Morgenlanden, der Jesus als erwachsenen Mann aufsuchen will. Judas Mutter und Schwester sind von der Lehre von Jesus sehr angetan. Insbesondere seine Botschaft der Liebe und Vergebung stellen einen Kontrast zu Juda dar, der von Hass und Rache angetrieben wird und doch immer wieder auf Jesus und die Stärke seiner Botschaft trifft.  

 

b. Auferstanden (2016) 

Dieser Film folgt dem Leben eines römischen Militärtribuns, der sich einen Tag ohne Tod wünscht. Dabei wird er Zeuge der Kreuzigung und des Todes von Jesus. Wie alle anderen hält er die Angelegenheit des jüdischen Predigers mit dessen Tod für erledigt. Doch plötzlich erzählen die Anhänger von Jesus, dass dieser am Leben sei. Auch seine Leiche ist verschwunden und das Grab ist leer, obwohl es versiegelt und bewacht war (Matthäus 27,66). Pilatus beauftragt den Militärtribun, die Sache schnell aufzuklären. Somit beginnt eine Suchaktion nach der Leiche von Jesus, die jedoch erfolglos bleibt. Der Tribun spürt schließlich die Jünger auf und begegnet dabei dem auferstandenen Jesus Christus. Von dieser Erfahrung übermannt, geht er mit den Jüngern mit und sucht nach Antworten auf seine vielen Fragen, die er an Jesus hat. 

 

Der Film ist eine fiktionale Interpretation, wie es sich zugetragen haben könnte. Er versucht sich trotz der erfundenen Geschichte an die Informationen aus den Evangelien zu halten. Die Hauptperson des Militärtribuns ist dabei sehr überzeugend dargestellt, gerade auch, weil die Begegnung mit Jesus Christus als dem Auferstandenen nicht automatisch zum Glauben führt, sondern viele neue Fragen aufwirft, jedoch sein ganzes Weltbild auf den Kopf stellt. 

 

c. Der Fall Jesus – The Case for Christ (2017) 

Dieser Film spielt nicht zur Zeit von Jesus, sondern im Jahr 1980. Er erzählt die wahre Geschichte von Lee Strobel, einem atheistischen Reporter und Journalisten aus Chicago. Nachdem seine Frau zum christlichen Glauben fand, versucht er durch Nachforschungen zu beweisen, dass die Auferstehung von Jesus ein Märchen ist und so nie stattgefunden haben kann. Aber statt zu beweisen, dass am Christentum nichts Wahres ist, muss Lee irgendwann eingestehen, dass alle historischen Beweise für die Auferstehung sprechen, was ihn ins Nachdenken bringt. 

 

Der Film verbindet ein Ehedrama mit apologetischen Elementen und erzählt die Geschichte eines Mannes, der am Ende zugeben muss, dass die Auferstehung von Jesus historisch viel wahrscheinlicher ist als alle anderen Verschwörungstheorien um das leere Grab. 

 

 

Fazit: 

Die Fülle an Jesusfilmen ist inzwischen unübersichtlich geworden. Filme sind und bleiben ein Mittel, um das Leben von Jesus Christus auf verschiedene Weisen zu beleuchten. Der beste und zuverlässigste Weg, um sich über Jesus zu informieren, besteht aber nach wie vor darin, die Berichte in den Evangelien der Bibel zu lesen. 

 

 

Martin Grauer 

Evangelisches Jugendwerk Württemberg www.ejwue.de

Geändert am: 22.5.2025

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