Jesus hat seine Botschaft zu Beginn seiner Wirksamkeit kurz zusammengefasst: „Die von Gott bestimmte Zeit ist da. Sein Reich kommt jetzt den Menschen nahe. Ändert euer Leben und glaubt dieser Guten Nachricht.“ (Markus 1,15) Mit dem „Reich Gottes“ ist Gottes Wirklichkeit, seine Wirksamkeit in Gerechtigkeit und Liebe gemeint. Im griechischen Urtext des Neuen Testamentes steht dafür die Bezeichnung „Königsherrschaft Gottes“. 

Gott offenbart sich zuerst Israel 

Vor vielen Tausend Jahren wurde Mose von Gott berufen, das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten zu befreien. Davon lesen wir am Anfang der Bibel im 2. Buch Mose. Bei dieser Berufung offenbarte sich Gott Mose mit seinem Namen: JAHWE. Das bedeutet übersetzt „Ich bin, der ich bin“ und auch „Ich werde sein, der ich sein werde“ (2. Mose 3,14).  

An diesen Gottesnamen „Ich bin“ knüpfte Jesus an, als er sagte: „Ich bin das Brot des Lebens, das Licht der Welt, die Tür, der gute Hirte, die Auferstehung, der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 6,35; Johannes 8,12; Johannes 10,9.11; Johannes 11,25; Johannes 14,6) In allem, was Jesus tat und sagte, offenbarte sich Gott selbst.  Dieser Anspruch ist am stärksten in der Aussage von Jesus über sich selbst ausgedrückt: „Ich und der Vater sind eins.“ (Johannes 10,30) 

Mit diesem hohen Anspruch trat Jesus auf. Deshalb forderte er die Menschen auf, ihm zu vertrauen, ihr Leben zu ändern und seinem Wort zu vertrauen und seinen Wegweisungen zu folgen. In den Evangelien lesen wir, was Jesus gesagt und getan hat. Wir können ihn aber nur richtig verstehen, wenn wir sein Leben und Reden vom Ende her betrachten. Jesus wurde gekreuzigt und am dritten Tag aus dem Tod auferweckt. Durch die Auferweckung wurden seine Worte und Taten von Gott bestätigt.  

Das Wichtigste: Tod und Auferstehung 

Im Zentrum der Botschaft von Jesus steht, was er über die Bedeutung seines Todes sagte: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen. Im Gegenteil: Er ist gekommen, um anderen zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele Menschen.“ (Markus 10,45) 

Jesus redete von sich als dem „Menschensohn“. Dieser Ausdruck bedeutet eigentlich „Herr und Richter der Welt“. Der Prophet Daniel berichtete in der Bibel über seine Vision vom Weltgericht, das Gott über die Völker halten wird. Er sah, wie Gott dem „Menschensohn“ die Weltherrschaft und das Weltgericht überträgt: „In der nächtlichen Vision sah ich einen, der mit den Wolken des Himmels kam. Er sah aus wie ein Menschensohn. Er kam bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. Ihm wurden Macht, Ehre und Königsherrschaft gegeben. Die Menschen aller Völker, aller Nationen und aller Sprachen dienen ihm. Seine Macht ist eine ewige Macht, sein Königreich wird nicht zugrunde gehen.“ (Daniel 7,13-14) 

Jesus gebührt die Würde dieses Menschensohnes. Er hat verdient, dass ihn alle bedienen. Stattdessen dient er uns Menschen. Sein Sterben am Kreuz ist wie ein Sklavenfreikauf durch ein Lösegeld, sagte er. Dieser Satz ist das Wichtigste an der Lehre von Jesus.  

Wenn wir Jesus vertrauen, empfangen wir die Vergebung unserer Sünden und werden dadurch mit Gott versöhnt. Von da an können wir in der Gemeinschaft mit dem auferstandenen Jesus leben. Wir sind dann seine Jünger. Jünger bedeutet Schüler. Aus der Bibel lernen wir, wie wir nach dem Willen von Jesus leben sollen.  

Ulrich Parzany