Jesus Christus hätte sich jede Menge persönliches Leid ersparen können, wäre er nicht als Mensch auf diese Welt gekommen, wäre er nicht geboren worden. Warum hat er sich dieses Leben auf der Erde angetan?  

Beleuchten wir dazu drei Aspekte.

Der menschliche Aspekt 

Obwohl Jesus Gott ist, wurde er auch zu 100 % Mensch (Philipper 2,6-7). Zum menschlichen Dasein gehört die Geburt. Die Geburt von Jesus ist also ein wichtiges Merkmal und bezeugt: Jesus wurde wirklich Mensch. 

Auf der einen Seite unterschied sich sein menschliches Leben nicht von unserem. Jesus hatte menschliche Bedürfnisse wie wir. Er trug z.B. Windeln (Lukas 2,12), brauchte Schlaf (Lukas 8,23) und musste essen (Markus 2,16). Auch zeigte er ganz menschliche Emotionen. Er weinte (Johannes 11,35), empfand großes Mitleid (Matthäus 20,34), war zornig (Markus 3,5) oder freute sich (Lukas 10,21). Wie jeder Mensch hatte er auch mit Prüfungen und Versuchungen zu kämpfen (Hebräer 4,15). Warum wurde Jesus Christus geboren? Weil er sich dadurch mit jedem Menschen sehr gut identifizieren kann. Er hat es alles erlebt: Leid, Verfolgung, Widerstände, Ungewissheit, Sorge um die eigene Mutter und vieles mehr. Er weiß, wie es uns geht. 

Auf der anderen Seite unterschied sich sein Leben auch von unserem. So wie Adam im Alten Testament hatte auch Jesus keinen leiblichen Vater. Jesus hatte eine leibliche Mutter, Maria (Matthäus 1,16), aber keinen leiblichen Vater. Sein Vater war Gott selbst. Jesus wird Gottes Sohn genannt, weil der Heilige Geist dieses Wunder bewirkte: Eine Frau, die keinen Geschlechtsverkehr hatte, wurde schwanger (Lukas 1,35). So wie Adam ohne Sünde geschaffen wurde, so war auch Jesus ohne Sünde. Jesus behauptete das auch von sich selbst und niemand widersprach (Johannes 8,46)!

Der heilsgeschichtliche Aspekt 

Zunächst, was ist mit heilsgeschichtlich gemeint? Gott hatte von Anfang an einen Plan, wie er die Menschen von ihrer Sünde erretten und sie wieder in Beziehung mit sich bringen würde (Epheser 1,4-5.7). Er startete einen Rettungsplan und Jesus spielte dabei eine entscheidende Rolle. Dies war schon vor Erschaffung der Welt und vor der ersten Sünde des Menschen von Gott so geplant. Rettung vor dem ewigen Tod (der Folge der Sünde und Abkehr von Gott) ist nur durch Jesus Christus möglich (Römer 6,23). 

Das Kommen von Jesus hatte Gott im Alten Testament schon Jahrhunderte vorher angekündigt: seine Geburt durch eine Jungfrau (Jesaja 7,14, vgl. Matthäus 1,22-23), den Geburtsort Bethlehem (Micha 5,1, vgl. Matthäus 2,4-6) und sogar seine Abstammung von König David (2 Samuel 7,12-13.16, vgl. Johannes 7,42) und vom Stamm Juda (1 Mose 49,10, vgl. Hebräer 7,14). 

Wenn Gott etwas ankündigt, dann setzt er es auch um. Warum wurde Jesus Christus geboren? Weil Gott es vorausgesagt hatte. Es musste geschehen!

Der geistliche Aspekt 

Zum einen hat uns Jesus gezeigt, wie es aussieht, wenn jemand in totaler Abhängigkeit von und in ganzem Vertrauen zu Gott lebt (Johannes 5,19). Er hat uns vorgelebt, was es bedeutet, in tiefster Gemeinschaft mit Gott zu leben. Warum wurde Jesus Christus geboren? Er hat uns das christliche Leben veranschaulicht. Das ging nur, indem er sichtbar lebte. Seine Geburt war Voraussetzung, um uns das theoretische Wissen über das Leben als Christ in der Praxis zu veranschaulichen und vorzuleben. 

Zum anderen kam er zur Welt, weil er einen wichtigen Auftrag hatte: Er kam, um uns von Sünden zu retten (Matthäus 1,21; Lukas 19,10; Johannes 12,47). Der Name Jesus bedeutet der HERR rettet. Sein Name ist Programm! Er hat das vollbracht, was sein Vater schon von Anfang an geplant hatte. So ist sein letzter Satz am Kreuz zu deuten (Johannes 19,30). 

Diese Rettung von Sünde funktionierte nur, weil Jesus stellvertretend für die Sünder starb. Aber sterben kann nur jemand, der geboren wurde. Stellvertretend für die Sünde anderer zu sterben, das kann nur jemand, der selbst ohne Sünde ist. Jesus war ohne Sünde (Hebräer 4,15), deshalb musste er nicht für seine eigene Sünde sterben. Er starb tatsächlich für die Sünde von uns Menschen. 

Durch Adam kam die Sünde und damit auch der Tod in die Welt, so sagt die Bibel (Römer 5,12). Adam heißt Mensch – Adam ist also auch ein Stellvertreter für die gesamte Menschheit. Jesus kam, um das rückgängig zu machen. Er war sozusagen der letzte Adam, durch welchen nicht der Tod, sondern das Leben in die Welt kam (1. Korinther 15,45). 

Aber was haben jetzt das Sterben und der Tod mit der Geburt und dem Leben zu tun? Die Frage war doch: Warum wurde Jesus Christus geboren? Nun, unsere Vorfahren haben schon gesagt: Mit jeder Taufe kündigt sich eine Beerdigung an. Mit jeder Geburt ist eines gewiss: der Tod. Aber Jesus hat den Tod besiegt (2. Timotheus 1,10) und jeder, der an ihn glaubt, hat ewiges Leben (Johannes 3,15-16; Römer 6,23). 

Durch Jesus ändert sich alles (Römer 5,15.18-19.21). Für das Leben eines Christen bedeutet das: Mit meiner Geburt hat das Leben angefangen und selbst nach meinem physischen Streben geht mein Leben weiter (Johannes 11,25-26). Durch Jesus habe ich jetzt und für immer Gemeinschaft mit Gott. Ich bin Kind Gottes (Johannes 1,12). 

Warum wurde Jesus Christus geboren? Jesus Christus wurde geboren, um deine und meine Errettung vom ewigen Tod zu ermöglichen. Er kam, um zu sterben, aber er wurde wieder lebendig. Er lebt! Und jeder, der an ihn glaubt, wird dieses ewige Leben in Gemeinschaft mit Gott haben.‌ 

Michael König 

Kontaktmission (www.kontaktmission.de)