Warum spricht Jesus er ist bei uns alle Tage?

Kurze Antwort

Jesus gab seinen Jüngern den Auftrag, Menschen zu seinen Jüngern zu machen (Matthäus 28,17-20). Er kannte die damit verbundenen Herausforderungen, z. B. Verfolgung. Deshalb versprach er, bei ihnen zu sein.

Jesus sagte, dass er nach seiner Auferstehung und Rückkehr in den Himmel den Heiligen Geist senden würde. Durch den Geist Gottes blieb Jesus bei den Jüngern (Johannes 16,7-15). Der Heilige Geist lebt in allen, die zum Glauben an Jesus Christus kommen (Römer 8,9-10).

Die Verheißung, jeden Tag bis zum Ende der Weltzeit bei ihnen zu sein, gehört zu den letzten Worten, die Jesus zu seinen Jüngern auf der Erde sprach (Matthäus 28,20). Er sagte sie im Kontext einer Aufgabe, die er seinen Jüngern gab. Diese Aufgabe wurde als Missionsbefehl bekannt und steht am Ende des Wirkens von Jesus als Mensch auf der Erde. Zuvor war er drei Jahre lang mit seinen Jüngern unterwegs gewesen und hatte sie gelehrt. Dann war er als Selbstopfer am Kreuz gestorben und nach drei Tagen wieder auferstanden (Matthäus 27,13-66, Matthäus 28,1-7, 1. Korinther 15,3-4). Nun verabschiedete er sich von seinen Jüngern, um dann in den Himmel aufzufahren. Einige von ihnen waren noch voller Zweifel. Doch Jesus gab ihnen den Auftrag, zu allen Völkern zu gehen, um Menschen zu Jüngern zu machen. Also sie zu taufen und zu lehren, was Jesus seinen Jüngern weitergegeben hatte (Matthäus 28,19-20).  
  

Gottes Geist in den Jüngern von Jesus 

Jesus sagte, dass seine Jünger wie er in die Welt gesandt sind (Johannes 17,18; Johannes 20,21). Er versprach, sie dabei zu begleiten. Das war zunächst eine Ermutigung, denn die Jünger waren es gewohnt, dass Jesus physisch bei ihnen war. Das würde er in Zukunft nicht mehr sein. Denn mit der Himmelfahrt ging Jesus zu Gott, dem Vater, und ist nun bei ihm (Apostelgeschichte 1,4-11; Epheser 1,20; 1. Petrus 3,22). Aber der Geist Gottes, der auch der Geist von Jesus Christus ist, würde nun bei den Jüngern sein. Jesus hatte bereits vor seiner Kreuzigung versprochen, in den Jüngern zu sein, wenn er nicht mehr sichtbar sein würde (Johannes 14,16-18; Johannes 16,7). Diese Verheißung erfüllt er, als er zusammen mit seinem Vater den Heiligen Geist sandte. In Apostelgeschichte 2 wird beschrieben, wie der Heilige Geist zu den Jüngern kam. Von da an lebte er dauerhaft in ihnen. Und somit ist Jesus im Geist bei allen, die an ihn glauben (Römer 8,9-10). 
  

Immanuel, „Gott mit uns“ 

Gott sprach seinem Volk vielfach zu, bei ihnen zu sein. Das können wir im Alten Testament häufig lesen (1. Mose 26,24, 2. Mose 3,12, 5. Mose 31.6). In diesem Zusammenhang fiel der Name des angekündigten Messias. Messias ist ein hebräisches Wort, das „Gesalbter“ bedeutet. Er sollte es den Menschen möglich machen, wieder mit Gott Gemeinschaft zu haben (Jesaja 59). Dementsprechend wird der Messias auch „Immanuel“ genannt, was „Gott mit uns“ bedeutet (Jesaja 7,14, Matthäus 1,23). 
 
Im Neuen Testament zeigte sich, dass Jesus dieser Messias ist. Josef, der Mann von Maria, wurde an die Immanuel-Prophetie erinnert (Matthäus 1,23). Ihm wurde gesagt, dass Jesus der Messias ist. „Gott mit uns“ lauten die Prophetien des Alten Testaments und die Zusagen Gottes. Jesus erfüllte sie und übernahm dieses Amt. 
 
Im Alten Testament gab Gott das Versprechen, mit jemandem zu sein, oft an Menschen, die einen besonderen Auftrag erhalten haben: Mose befreite das Volk Israel aus Ägypten (2. Mose 3,12), Josua führte es in das von Gott verheißene Land (Josua 1,9), Gideon sollte kämpfen (Richter 6,16) und Jeremia schlimme Prophezeiungen verkündigen (Jeremia 1,8). 
 
Am Ende seiner Zeit auf der Erde gab Jesus seinen Jüngern einen neuen Auftrag: die Menschen aus allen Nationen zu Jüngern zu machen. Seine Zusage, jeden Tag bei ihnen zu sein, gab er auch im Hinblick auf eine herausfordernde Zukunft. Er sandte sie mit dem Bewusstsein, dass Verfolgung für ihren Glauben und ihre Mission auf sie wartete. Von dieser Verfolgung berichtet die Bibel vielfach in der Apostelgeschichte, aber auch in den Briefen und der Offenbarung. Jesus hatte seine Jünger mehrfach darauf vorbereitet (Lukas 21,12-19, Johannes 15,18-21). Er sprach ihnen sein Dabei-Sein als Ermutigung zu, sicher auch, damit sie standhaft blieben. 
  

Gesandt und begleitet, bis Jesus wiederkommt 

Dieser Auftrag war nicht auf ein paar Jahre begrenzt. Jesus sagte, dass er seine Jünger bis zum Ende der Weltzeit begleiten wird. Jesus ging nicht nur jeden Tag mit seinen damaligen Jüngern, sondern diese Zusage gilt auch den Christen heute; ebenso der Auftrag (Römer 10,14-15). Jesus ist bei ihnen bis zum Ende unserer Zeit – bis er wiederkommt, die Menschen richtet und seine Herrschaft beginnt (Apostelgeschichte 1,11, Offenbarung 21,1-22,5). 
 
Jesus kam zu ihnen und sagte: „Gott hat mir alle Macht gegeben, im Himmel und auf der Erde. Geht nun hin zu allen Völkern und ladet die Menschen ein, meine Jünger und Jüngerinnen zu werden. Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Und lehrt sie, alles zu tun, was ich euch geboten habe! Seid gewiss: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28,18-20
 
 
Evelyn Clement  
und  
Scott Way, Th.M. 
Theologisches Seminar Rheinland
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Geändert am: 12.02.2024

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