Jesus hat gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Es gibt keinen anderen Weg zum Vater als mich.” (Johannes 14,6) Viele Weltanschauungen bieten verschiedene Wege zu einem gelingenden Leben an. Als Christen glauben wir: Gott ist der Schöpfer der Welt. Also bestimmt er allein, ob und wie seine Geschöpfe Verbindung mit ihm aufnehmen und ein erfülltes Leben führen können. Die Bibel dokumentiert, wie Gott allen Menschen durch Jesus Versöhnung geschaffen hat und anbietet (2. Korinther 5,19-21).
Viele Wege werden angeboten
Es gibt offenkundig viele verschiedene Religionen mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen von Gott oder Göttern. Manche Weltanschauungen behaupten, dass es keinen Gott gibt. Entsprechend unterschiedlich sind die Beschreibungen, wie Wege zu einem erfüllten Leben aussehen. Wer die Frage stellt: „Warum ist Jesus Christus der einzige Weg?“ geht offensichtlich von der herausfordernden Behauptung aus, die laut dem Johannesevangelium Jesus Christus so formuliert hat: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Es gibt keinen anderen Weg zum Vater als mich.” (Johannes 14,6)
Jesus nennt Gott hier Vater. Sein Angebot erscheint vielen als anstößig, weil es so ausschließlich klingt. Hätte Jesus sich nicht als einen Weg zum Vater beschreiben können, neben dem es auch andere gibt? Wie sollen wir seinen starken Anspruch verstehen?
Der lebendige Gott oder menschliche Gottesvorstellungen?
Alle Menschen haben irgendwelche Vorstellungen davon, ob es höhere Mächte gibt und wie diese sind. Existiert Gott als Schöpfer der Welt wirklich und wer ist er? Das können wir Menschen nur wissen, wenn er sich selbst offenbart. Wir sind darauf angewiesen, dass Gott sich uns zu erkennen gibt. Genau das ist die Kernaussage der Bibel. Sie dokumentiert von Anfang bis Ende, dass Gott redet und handelt – von der Schöpfung der Welt bis zum Weltgericht und der Erschaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde (1. Mose 1–2; Offenbarung 20–22).
Zuerst hat Gott sich dem Volk Israel offenbart. Am Berg Sinai sagte Gott u.a.: „Ich bin der HERR, dein Gott! Ich habe dich aus dem Land Ägypten herausgeführt – aus dem Leben in der Sklaverei. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben! Du sollst dir kein Bild von Gott machen!“ (2. Mose 20,2-4). Es ist ein Akt der Liebe Gottes, dass er sich uns Menschen zu erkennen gibt und eine persönliche Beziehung zu uns haben will. Wir müssen uns nicht mehr mit selbstgemachten Gottesvorstellungen begnügen und betrügen.
Wo wir im deutschen Text „HERR“ lesen, steht im hebräischen Urtext der Bibel der Gottesname JAHWEH. Juden sprechen den Gottesnamen aus Ehrfurcht nicht aus, sondern lesen auf Hebräisch ADONAI, auf Deutsch HERR. Die deutschen Übersetzungen haben diese Tradition übernommen. Die Schreibweise des Wortes HERR in Großbuchstaben soll daran erinnern, dass hier eigentlich der Gottesname JAHWEH steht. Diese Ehrfurcht ist einerseits zu begrüßen. Andererseits geht dabei verloren, dass Gott sich mit Namen vorstellt, also eine persönliche Beziehung zu uns Menschen haben möchte. Das ist gerade der Ausdruck für Gottes Liebe zu uns. Wir sollen wissen, dass Gott weder ein fernes, unbegreifbares Prinzip noch eine selbstgemachte Einbildung ist. Wir dürfen Gott persönlich kennen.
Was Gott in der Offenbarung für Israel mit der Bekanntgabe seines Namens JAHWEH tat, hat er für alle Menschen durch den Namen JESUS wiederholt und erweitert. JESUS (hebräisch: JESCHUA) heißt JAHWEH RETTET. Gott selbst hat vor der Geburt von Jesus Maria und Josef aufgetragen, das Kind JESUS zu nennen. Der Name ist Programm. Gott offenbart sich in Jesus. Er gibt sich nicht nur zu erkennen, er rettet uns. Das entwertet alle selbstgemachten Gottesvorstellungen.
Warum ist Jesus Christus der einzige Weg?
Wenn Gott lebt und nicht nur eine menschliche Vorstellung ist, dann bestimmt er selbst, wie er sich zu erkennen gibt und wie Menschen mit ihm in Verbindungen kommen können. Wir sind darauf angewiesen, dankbar und demütig auf seine Offenbarung zu hören.
Wir können Gott kennenlernen, wenn wir auf Jesus achten, wie er uns in der Bibel bezeugt wird. Jesus spricht Gottes Worte. Und nicht nur das: Jesus ist Gottes Wort. In seinem Leben, Handeln, Reden, Leiden, Sterben und Auferstehen offenbart sich der lebendige Gott.
Aber warum hat Gott sich für den furchtbaren Tod am Kreuz entschieden? Weil Jesus damit stellvertretend für uns das Gericht Gottes über unsere Sünden trägt. Das kann niemand außer Gott selbst. Auch wenn wir uns mit geliebten Menschen identifizieren möchten, können wir es nicht wirklich. Wir können dem geliebten Menschen sein Leben und Sterben nicht abnehmen. Wir können uns nur hineindenken und hineinfühlen. Aber jeder stirbt seinen eigenen Tod.
Nur Gott ist in seiner Liebe nicht so begrenzt. Er wurde in Jesus Mensch. Der Apostel Paulus schreibt: „Ja, in Christus war Gott selbst am Werk, um die Welt mit sich zu versöhnen ... Obwohl Christus ohne jede Sünde war, hat Gott ihm unsere Sünde aufgeladen. Denn durch die Verbindung mit Christus sollen wir an Gottes Gerechtigkeit teilhaben.” (2. Korinther 5,19.21)
In Jesus tat Gott, was nur Gott selbst tun kann. Darum ist Jesus der einzige Weg zu Gott. Durch die Auferstehung von Jesus hat Gott das bestätigt. Das Angebot gilt für jeden Menschen. Aber Gottes Liebe zwingt nicht. Sie bittet und lädt ein. Der Apostel Paulus schreibt eindringlich: „Wir treten also im Auftrag von Christus auf. Ja, Gott selbst lädt die Menschen durch uns ein. So bitten wir im Auftrag von Christus: Lasst euch mit Gott versöhnen!” (2. Korinther 5,20)
Ulrich Parzany