Gott ist absolut heilig und gerecht. Diese Welt und wir Menschen entsprechen dem nicht. Neben allem Guten gibt es durch uns auch viel Böses. Gott kann nicht einfach über Sünde hinwegsehen. Er liebt uns Menschen jedoch so sehr, dass er eine Beziehung zu uns möchte. Um seine Gerechtigkeit zu erfüllen, braucht es ein Opfer (Römer 3,21-24). Deshalb kam Gott in Jesus Christus selbst auf die Welt, um für uns am Kreuz zu sterben (Johannes 3,16).
Zur Heiligkeit berufen
Um zu verstehen, warum Jesus der rettende Weg ist, müssen wir in der Bibel ganz vorne beginnen. Gott ist absolut gerecht, perfekt und heilig (1. Johannes 1,5; 2. Mose 15,11). So war alles, was er schuf, „sehr gut“ (1. Mose 1,31), denn von ihm kommt alles Gute (Jakobus 1,17). Es entspricht seinem heiligen Wesen, dass nichts Böses zu ihm passt und vor ihm bestehen kann.
Die Bibel beginnt mit zwei Schöpfungsberichten und der Geschichte vom sogenannten „Sündenfall“. Hierin finden sich wichtige Details: Teil der Schöpfung Gottes war der Mensch. Er erhielt den Auftrag, über die Schöpfung zu herrschen (1. Mose 1,26) und den Garten, in den Gott ihn setzte, zu bebauen und zu bewahren (1. Mose 2,15). Gott gab dem Menschen alles, was er zum Leben brauchte, und sprach nur ein einziges Verbot aus: Er durfte die Früchte eines bestimmten Baums nicht essen. Gott warnte ihn, dass er sonst sterben würde (1. Mose 2,17). Der Teufel in Gestalt einer Schlange log, dass der Mensch sein würde wie Gott, wenn er von dem Baum äße. Der Mensch glaubte ihm und aß trotz Gottes Verbot von der Frucht (1. Mose 3,1-6).
Wo ist das Problem?
Gott sagte später, dass sein Volk heilig sein soll, wie auch er heilig ist (3. Mose 11,44). Das entspricht Gottes Wesen und ist der übergeordnete Sinn der Schöpfung (2. Korinther 3,18). Nur so kann sie Gott wirklich in seiner Heiligkeit widerspiegeln und auch nur so wirklich gedeihen. Mit dem Misstrauen des Menschen gegenüber Gott zerbrach die harmonische Beziehung zwischen ihnen. Der Mensch lehnte sich gegen die von Gott eingesetzte, gute Ordnung auf, die ihm einen gesunden Rahmen zum Leben bot. Jede Entscheidung gegen Gott ist eine Entscheidung gegen das Gute und gegen das Leben – deshalb kam damals der Tod in die Welt (Römer 5,12). Damit verfehlt der Mensch seinen Sinn. Die Bibel nennt diesen Zustand, wie auch Taten, die diesem Zustand entsprechen,„Sünde“. Der Mensch ist nicht mehr heilig.
Im Garten, in dem der Mensch damals lebte, stand ein weiterer Baum, der Baum des Lebens. Hätte der Mensch nun von diesem Baum gegessen, wäre er für immer in seinem schlechten Zustand geblieben. Deshalb musste Gott ihn aus dem Garten verweisen (1. Mose 3,22-24). In den folgenden Generationen zeigte sich, dass die Menschheit immer lebensfeindlicher wurde. Der eine Sohn der beiden Menschen aus dem Garten ermordete seinen Bruder (1. Mose 4). Die Menschen danach verhielten sich so schlimm, dass Gott eine Flut schickte, bei der alles bis auf zwei Wesen jeder Tierart und die Familie eines Mannes namens Noah starb. Doch dieser Neuanfang gelang nicht, denn auch Noah und seine Familie waren von Sünde geprägt (1. Mose 6–8).
Gottes Gerechtigkeit fordert Opfer
Wie schon zu Anfang geschrieben, ist Gott absolut gerecht. Er kann also über Schuld nicht einfach hinwegsehen (Hebräer 9,22), denn das wäre unfair. Die Schuld führt ja im weitesten Sinne zum Tod und ist damit gegensätzlich zu dem Leben, für das Gott steht. Deshalb fingen die Menschen an, Tieropfer zu bringen. Das Blut von Tieren, das vergossen wurde, stand vertretend für das Leben, das von den Menschen gefordert werden müsste (1. Mose 9,4; 3. Mose 4).
Das Problem daran war, dass zwar Gerechtigkeit in gewissem Maße hergestellt wurde, aber das Herz der Menschen sich dadurch nicht änderte. Sie blieben auch mit stellvertretendem Opfer hilflos der Sünde ausgeliefert. Gott gab ihnen zwar viele Richtlinien, an die sie sich halten sollten, um nicht schuldig zu werden, aber nichts veränderte den grundlegenden Zustand der Sünde in der Welt (Jeremia 17,9-10).
Die Rettung
Bevor Gott die Menschen aus dem Garten fortschickte, benannte er die Folgen ihrer schlechten Entscheidung, von dem Baum zu essen. In dem Zuge kündigte er einen Menschen an, der die Schlange besiegen würde, dabei jedoch selbst sterben würde (1. Mose 3,15). Im Laufe des Alten Testaments tauchen immer wieder Hinweise auf ihn auf (u. a. Jesaja 53). Es gab also Hoffnung.
Paulus erklärte in Römer 5,15b: „Damals hat die Verfehlung eines Menschen allen anderen den Tod gebracht. Das wird jetzt mehr als aufgewogen durch die Gnade, die Gott uns erwiesen hat. Und dieses Geschenk der Gnade hat der eine Mensch Jesus Christus für alle anderen erwirkt.” Jesus Christus trug selbst keine Schuld und konnte daher selbst als Opfer für unsere Schuld sterben (Hebräer 9,12-14). Da wie am Anfang beschrieben durch einen Menschen die Sünde in der Welt Einzug erhielt, kann Jesus nun als einzelner Mensch sie auch wieder wegnehmen. Der Glaube an ihn rettet (Römer 3,21-24; Römer 10,10).
Da Jesus uns nun heilig macht, kann Gott ganz persönlich in uns leben und uns von innen heraus durch seinen Heiligen Geist verändern (Jeremia 31,33.34; Hesekiel 36,26-28).
Der einzige Weg
Jesus ist der einzige Weg, weil sich in der Vergangenheit zeigte, dass wir Menschen von uns aus nicht heilig sein können. Durch Jesus wird unsere vergangene, gegenwärtige und zukünftige Schuld beglichen. Damit sind wir heiliggesprochen. Durch Jesus haben wir freien Zugang zu Gott und nichts kann uns mehr an einem ewigen Leben nach unserem Tod hindern (1. Johannes 5,12; Römer 8,38). Deshalb kann Jesus sagen: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Es gibt keinen anderen Weg zum Vater als mich“ (Johannes 14,6).
Evelyn Clement