Die Auferstehung von Jesus Christus ist von zentraler Bedeutung im christlichen Glauben. Gemäß der Bibel waren sowohl sein Tod als auch die Auferstehung notwendig.
Die Bedeutung der Auferstehung
Die Auferstehung von Jesus Christus ist ein historisches Ereignis, das für den christlichen Glauben zentral ist. Sie unterscheidet ihn grundlegend von anderen Religionen. Die Auferstehung bildet das Herzstück des Evangeliums – und das ist die Hauptbotschaft des Christentums. An Ostern, dem wichtigsten Fest von Christen auf der ganzen Welt, steht die Auferstehung von Jesus im Mittelpunkt.
Der Apostel Paulus, der einige Schriften des Neuen Testaments verfasst hat, drückte es an einer Stelle folgendermaßen aus: „Was ich euch weitergegeben habe, habe ich selbst als Überlieferung empfangen. Grundlegend ist: Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es in der Heiligen Schrift steht. Er wurde begraben und am dritten Tag auferweckt, wie es in der Heiligen Schrift steht. Er hat sich Kephas gezeigt, danach auch den Zwölf.“ (1. Korinther 15,3-5) Im gleichen Kapitel brachte Paulus es noch klarer auf den Punkt: „Wenn aber Christus nicht auferweckt wurde, dann ist euer Glaube vergeblich. Dann seid ihr immer noch Sünder. “ (1. Korinther 15,17)
Die Belege für den Kreuzigungstod von Jesus
In nahezu allen Büchern des Neuen Testaments wird erklärt oder vorausgesetzt, dass Jesus buchstäblich tot war und auferstand. So beispielsweise in den vier Evangelien (siehe Matthäus 28,1-10; Lukas 24,36-49). Aber auch schon in den Heiligen Schriften des Alten Testaments gibt es Hinweise darauf, dass so etwas geschehen würde. Z. B. ist beim Propheten Jesaja von einem „Knecht Gottes“ die Rede, der für die Schuld von anderen leiden und sterben, aber paradoxerweise danach „viele Nachkommen haben und lange leben“ wird (Jesaja 53,10).
Die Kreuzigung war eine römische Todesstrafe im ersten Jahrhundert. Sie führte mit großer Sicherheit den Tod herbei und galt als eine besonders schändliche Art der Hinrichtung. Der römische Philosoph Cicero schrieb, dass man als römischer Bürger nicht einmal daran denken dürfte. Und alle vier Evangelien (Berichte, die aus erster Hand Schlüsselereignisse aus dem Leben des Jesus von Nazareth schildern) sind sich einig: Jesus wurde am Karfreitag durch eine Kreuzigung hingerichtet und starb tatsächlich (siehe z. B. Markus 15,24; Johannes 19,30). Es wird sogar berichtet, dass den Gekreuzigten normalerweise durch die römischen Soldaten die Beine gebrochen wurden. Doch im Fall von Jesus erfolgte dies nicht, weil er „bereits tot war“ (siehe Johannes 19,31-33). Der Leib von Jesus wurde am Kreuz sogar mit einem Speer durchstochen, um sicherzugehen, dass er wirklich tot war (siehe Johannes 19,34). All das überlebt man nicht. Auch wird in mehreren Evangelien erwähnt, dass der Leichnam von Jesus in ein Grab gelegt wurde. Jesus war also nicht nur scheintot und wurde auch nicht etwa durch einen anderen Menschen ersetzt.
Die Belege für die Auferstehung von Jesus
Wie im Falle der Kreuzigung und des Sterbens von Jesus an Karfreitag sind sich die Evangelien auch einig über seine Auferstehung am Ostersonntag. Frauen entdeckten das leere Grab (siehe Markus 16,2-8) und leiteten diese Nachricht an andere Nachfolger von Jesus weiter. Daraufhin erschien Jesus ihnen mehrfach (siehe z. B. Matthäus 28,16-20; Lukas 24,13-35; Johannes 20,19-23). Übrigens ist die Tatsache, dass die ersten Zeugen der Auferstehung Frauen waren, ein Hinweis für die Echtheit der Evangelien. Frauen galten in der damaligen Kultur nicht als zuverlässige Zeugen vor Gericht – hätte man die Evangelien erfunden, hätte man wohl kaum unzuverlässige Zeugen dazugedichtet!
Es gibt keine gute Erklärung für die Auferstehung von Jesus, die mit unserem „rationalen“ Denken kompatibel ist und die sich in uns bekannte „Naturgesetze“ hineinpressen lässt. Dass ein Toter wieder zum Leben aufersteht, ist im Fall von Jesus Christus nur deshalb möglich, weil Jesus kein gewöhnlicher Mensch war. Er war auch nicht einfach ein Prophet mit besonderen Superkräften. Sogar andere Auferweckungen von Toten, von denen die Bibel berichtet – etwa im alttestamentlichen Buch Könige (siehe 2. Könige 4,1-37) oder während des Wirkens von Jesus (siehe Markus 5,21-43) – sind nicht mit der Auferstehung von Jesus zu vergleichen.
So heißt es in einer der ersten überlieferten Predigten der Jünger von Jesus, dass man mit Jesus den tötete, „der das Leben bringt“ (siehe Apostelgeschichte 3,15). Jesus hatte übrigens nicht nur seine bevorstehende Kreuzigung, sondern auch die Auferstehung vorausgesagt (siehe z.B. Markus 8,31). Er bezeichnete sich zu seinen Lebzeiten auf der Erde selbst als „die Auferstehung und das Leben“ (Johannes 11,25). Die einzige Begründung, warum die Auferstehung Jesu möglich war, liegt also darin, dass der Tod keine Kraft über ihn hat. Ähnlich drückte es der Apostel Paulus im Brief an die Römer aus: „Der Tod hat keine Macht mehr über [Jesus]“ (Römer 6,9). Jesus Christus ist also mehr als ein Mensch. Er ist stärker als der Tod – er ist Gott selbst, die Quelle des Lebens.
Die Notwendigkeit des Todes und der Auferstehung von Jesus
Aber wenn die Auferstehung von Jesus Gottes Sieg über den Tod zeigt – wieso musste Jesus dann überhaupt sterben? Wäre es für Gott nicht einfacher, den Weg des Sterbens schlichtweg zu umgehen, wenn er doch allmächtig ist? Auf diese Frage liefert der christliche Glaube eine Antwort.
Jesus Christus musste sterben, weil Gott erst damit seinen Plan zur Wiederherstellung seiner guten Schöpfung erfüllen konnte. Bereits auf den ersten Seiten der Bibel lesen wir, wie Gott eine perfekte Welt erschuf, in der der Mensch als Gottes Stellvertreter leben sollte (siehe 1. Mose 1–2). Eine perfekte Umgebung, die keinen Platz für den Tod hatte – und dennoch drang diese fremde Macht in die Welt ein (nachzulesen in 1. Mose 3). Der Apostel Paulus fasste es so zusammen: „Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt. Und durch die Sünde kam der Tod. So verfielen alle Menschen dem Tod. Denn alle Menschen haben Schuld auf sich geladen.“ (Römer 5,12)
Um die Macht des Todes zu überwinden und unwirksam zu machen, musste Gott selbst eingreifen. Und das tat Gott, indem er in Jesus Christus als Mensch auf die Erde kam. Jesus war vollkommen Mensch und identifizierte sich hundertprozentig mit der Menschheit. Deshalb nahm er auch den Tod auf sich – stellvertretend für die Sünde der Menschheit und um das zu überwinden, was Menschen von Gott trennt. „Als wir noch Feinde waren, wurden wir mit Gott versöhnt durch den Tod seines Sohnes. Wenn wir jetzt versöhnt sind, ist es umso gewisser: Wir werden dadurch gerettet werden, dass sein Sohn lebt.“ (Römer 5,10)
Deshalb hat auch die Auferstehung von Jesus Folgen für jeden Menschen, der an ihn glaubt. „Denn durch einen Menschen kam der Tod in die Welt. So bringt auch ein Mensch die Auferstehung der Toten. Weil wir mit Adam verbunden sind, müssen wir alle sterben. Weil wir aber mit Christus verbunden sind, werden wir alle lebendig gemacht. Das geschieht für jeden nach dem Platz, den Gott für ihn bestimmt hat: Als Erster wird Christus auferweckt. Danach, wenn er wiederkommt, folgen alle, die zu ihm gehören.“ So heißt es an einer Stelle im Neuen Testament (1. Korinther 15,21-23). Wer durch Glauben zu Jesus gehört, wird am Ende der Zeiten wie Jesus körperlich auferstehen und ewig leben – wenn Gott den perfekten Zustand der Schöpfung wiederherstellen und den Tod für immer abschaffen wird (siehe Offenbarung 20,14; 21,4).
Alexander Dalinger
Bibelschule Brake (https://www.bibelschule-brake.de/)
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