Maria Magdalena war laut dem Neuen Testament eine Nachfolgerin von Jesus Christus (Lukas 8,2) und Zeugin seiner Auferstehung (Johannes 20,16-18). Im Neuen Testament finden wir keine Hinweise dafür, dass Jesus in einer romantischen Beziehung zu Maria stand. In der Belletristik des 20. Jahrhunderts wird von einer Romanze der beiden erzählt, die jedoch nicht belegt werden kann.
Maria Magdalena ist eine prominente Figur des Neuen Testaments. Sie folgte Jesus Christus nach, nachdem er ihr sieben Dämonen ausgetrieben hatte (Lukas 8,2). Außerdem war sie eine Zeugin seiner Auferstehung. Laut dem Johannes-Evangelium war sie sogar die erste Person, der Jesus nach der Auferstehung begegnete (Johannes 20,16f).
Der Name „Magdalena“ kommt daher, dass Maria aus Magdala stammte, einem Dorf, das nahe des Sees Gennesaret lag (Matthäus 27,61). Dass sie nach ihrem Herkunftsort statt nach einem männlichen Verwandten benannt wurde, deutet darauf hin, dass sie nicht verheiratet war. Über ihr Alter erhalten wir keine Informationen.
Neben ihr gab es noch einige andere Frauen, die Jesus ebenfalls nachfolgten (Lukas 8,3). Jedoch ist keine so prominent beziehungsweise kommt so häufig in der Bibel vor wie Maria Magdalena. Interessanterweise steht sie in allen Listen immer an erster Stelle. Daher rührten Überlegungen, ob Maria Magdalena in einer besonderen Beziehung zu Jesus stand. Es gibt jedoch keinerlei Belege dafür.
Größeres öffentliches Interesse erhielt diese Frage im 20. Jahrhundert, als den beiden in der Belletristik eine romantische Beziehung angedichtet wurde. Prominentestes Beispiel dafür ist heutzutage der amerikanische Romanautor Dan Brown mit seinem Werk Das Sakrileg. Allerdings wird diese These in der wissenschaftlichen Forschung nicht ernst genommen.
Der Bibel können wir folgende gesicherte Fakten über Maria Magdalena entnehmen: Sie war mit Jesus gemeinsam unterwegs, wie auch einige andere Frauen (Lukas 8,2-3). Diese waren Teil des Jüngerkreises, wenn auch nicht der 12 Apostel. Marias Erwähnung in diesen Listen lässt darauf schließen, dass sie einem größeren Kreis bekannt war. Eventuell war sie selbst wohlhabend oder hatte in ihrer Region eine andere Art der Bekanntheit erlangt.
Dass Jesus Frauen (einschließlich Maria von Magdalena) eine solche Rolle beimaß, war für die damalige Zeit beeindruckend und außergewöhnlich. Die Gerüchte zu einem möglichen Verhältnis sind jedoch eine Betrachtung aus dem Blickwinkel der heutigen Zeit. Maria von Magdalena war nicht die Freundin von Jesus, sondern eine überzeugte Nachfolgerin und Zeugin seiner Auferstehung von den Toten (Johannes 20,16).
Florian Hoppe
Südwestdeutscher EC-Verband (Entschieden für Christus)