Ist Jesus Gott?

Kurze Antwort

Ja, Jesus ist Gott. Das ist ein Bekenntnis, das aber bei vielen Menschen massiven Anstoß erregt. Die Aussage „Jesus ist Gott” lässt sich anhand verschiedener Texte aus der Bibel ableiten. Dabei kann unterschieden werden, ob andere sagen, dass Jesus Gott ist, oder ob er es selbst durch seine Worte und Taten unterstrichen hat.

Jesus ist Gott! Ist das nicht Gotteslästerung?

In der Tat wäre diese Aussage eine Gotteslästerung, wenn Jesus von Nazareth, geboren von der Jungfrau Maria, nur Mensch gewesen wäre. In den Augen der frommen Juden beging Jesus genau diese Gotteslästerung, indem er sich Gott gleichstellte. Dieser Vorwurf kam zum ersten Mal auf, als Jesus einem gelähmten Menschen die Sünde vergab (vgl. Markus 2,1-12), bevor er ihn geheilt hatte. Die jüdischen Schriftgelehrten waren deshalb überzeugt: Jesus muss beseitigt werden.

 

Sünden kann nur Gott vergeben

Wer einem Menschen die Sünde vergibt, muss entweder Gott oder ein Gotteslästerer sein. Die jüdischen Theologen wussten sofort: Wenn ein Mensch vor Gott gerecht dastehen möchte, dann muss Gott dem Menschen seine Sünde vergeben. Ein Mensch kann dies niemals tun. Deswegen erhoben sie den Vorwurf der Gotteslästerung, als Jesus Sünden vergab. Denselben Vorwurf der Gotteslästerung erhoben sie, als Jesus von seinem Vater im Himmel sprach, denn damit stellte er sich Gott gleich (vgl. Johannes 5,18 und 10,15+17+25).

Doch um den Schriftgelehrten zu beweisen, dass er Sünden vergeben kann – und damit Gott ist – sprach Jesus zu dem Gelähmten, dass er aufstehen solle, und der Mann wurde geheilt (vgl. Markus 2,11-12).

 

Ich bin, der ich bin, sagt Gott

Viele Jahre vor Jesus stellte Mose Gott die Frage, wer er sei. Er fragte ihn nach seinem Gottesnamen, als er den Auftrag bekam, zum ägyptischen Pharao zu gehen. Und Gott antwortete ihm: „Ich bin, der ich bin“, oder auch übersetzt: „Ich werde sein, der ich sein werde” (vgl. 2. Mose 3,13-14). So wird der Name „Jahwe” gedeutet. Jesus kam als Jude in die Welt. Er kannte die Heiligen Schriften. An verschiedenen Stellen hat Jesus nun Aussagen, die über Jahwe ausgesagt wurden, eins zu eins auf sich bezogen. Dazu gehören u. a. die sogenannten Ich-bin-Worte aus dem Mund von Jesus. Zwei Beispiele:

  • Jahwe wird als Hirte Israels bezeichnet (vgl. Psalm 80,2-4). Auch der König David spricht von Jahwe als seinem guten Hirten (Psalm 23,1). Jesus nahm diese Aussagen auf und sagte von sich: „Ich bin der gute Hirte.“ Johannes 10,11
  • Gott wird als Licht bezeichnet, in dem keine Dunkelheit vorhanden ist (2. Samuel 22,29 und 1. Johannes 1,5). Jesus sagte von sich, dass er das Licht der Welt ist (Johannes 8,12).

 

Gott ist der Retter

Jahwe sagt von sich, dass es außer ihm keinen wahren Retter für Israel gibt (Jesaja 43,11). Jesus wird durchgehend im Neuen Testament von den Aposteln als Retter Israels bekannt (vgl. Apostelgeschichte 13,23) und auch damit unterstreichen sie, dass Jesus Gott ist. Beim Propheten Joel heißt es: „Wer den Namen des Herrn anruft, wird dem Untergang entkommen“ (Joel 3,5). Petrus zitiert Joel und bezieht diese Aussage auf Jesus (Apostelgeschichte 2,21) und ebenso der Apostel Paulus (Römer 10,13).

 

Jesus, Gott und Weltenherrscher

Das letzte Buch der Bibel ist die Offenbarung von Jesus Christus. Dem Apostel Johannes wird von Jesus erzählt, was in der Zukunft passieren wird. Johannes begegnet Jesus in einer göttlichen Schau. Dabei ist Johannes so tief betroffen, als er Jesus sieht, dass er wie tot umfällt. Jesus richtet ihn wieder auf. Dabei stellt Jesus sich Johannes vor, und zwar in einer Sprache und mit Worten, die sonst in den Heiligen Schriften nur auf Gott bezogen sind. Jesus sagt, dass er der Erste und der Letzte ist (Offenbarung 1,17-18). Er ist Gott, der Allmächtige, der war, der ist und der kommen wird (Offenbarung 1,8). Johannes unterstreicht sowohl in seinem Evangelium als auch im Buch der Offenbarung, dass die Aussagen über Jesus wahr sind. Er wollte damit den damaligen Empfängern seiner Schriften deutlich machen, dass die Berichte über Jesus und die Berichte von Jesus echt, nicht gefälscht sind und Jesus kein Verführer und Gotteslästerer war, sondern Gott in Person.

 

Jesus hat Macht über den Tod

Im Evangelium des Johannes wird Jesus an verschiedenen Stellen als Gott bezeichnet. Im Eingangskapitel des Evangeliums wird die Gottheit von Jesus hervorgehoben und mündet in dem zentralen Satz, dass Jesus, der Sohn Gottes, selbst Gott ist (Johannes 1,18). Die in den vier Evangelien beschriebenen Wunder sind ein Hinweis darauf, dass Jesus Gott sein muss. Denn die Wunder, die Jesus getan hat, haben alles menschlich Vorstellbare überstiegen. Dazu gehört, dass Jesus über 5000 Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen satt gemacht hat (vgl. Johannes 6,10+11). Jesus konnte auf dem Wasser gehen (vgl. Matthäus 14,25+26). Er hat Kranke durch sein Wort geheilt (Matthäus 4,23). Er hat Wasser in Wein verwandelt (Johannes 2,6-9) und Tote auferweckt (Johannes 11, 43-44).

Ein zentrales Erlebnis ist die Auferweckung des Lazarus (Johannes 11). Dieser Freund von Jesus war gestorben. Man hatte ihn ins Grab gelegt und der Verwesungsprozess hatte schon begonnen. Jesus rief in das Grab: „Lazarus, komm heraus.” (Johannes 11,43) Dass der verstorbene Lazarus tatsächlich aus dem Grab kam, war für die Freunde von Jesus ein großer Beweis, dass Jesus Gott ist. Denn nur Gott hat die Macht, durch sein Reden – wie bei der Schöpfung – Leben aus dem Nichts hervorzubringen. Kein Mensch ist dazu in der Lage.

Der Apostel Thomas begegnete Jesus nach dessen Auferstehung. Damit alle seine Zweifel, ob Jesus wirklich von den Toten auferstanden sei, beseitigt werden konnten, zeigte Jesus Thomas seine Wunden von der Kreuzigung. Daraufhin bekannte Thomas zu Jesus: „Mein Herr und mein Gott!” (Johannes 20,28) Jesus ließ diese Aussage stehen und wies sie nicht zurück. Dies hätte er aber getan, wenn er nicht Gott wäre.

 

Für mich sprechen alle Anzeichen dafür, dass Jesus Christus wirklich Gott ist. Und wenn das so ist, dann hat er einen Anspruch auf das Leben von uns Menschen. Diesen Anspruch Gottes an uns Menschen drückt Jesus in einer einfachen Aufforderung aus: „Komm und folge mir.” (Matthäus 19,21)

 

 

Detlef Garbers

Missionsgemeinschaft „DMG interpersonal e.V“. Sinsheim, 

www.dmgint.de

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Geändert am: 17.07.2025

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